Zum ersten Mal seit zehn Jahren startet der FC Red Bull Salzburg nicht als amtierender Meister in die neue Spielzeit. Der ehemalige Co-Trainer von... Neue Zeitrechnung in Salzburg: Lijnders macht Leihspieler zum Kapitän

Zum ersten Mal seit zehn Jahren startet der FC Red Bull Salzburg nicht als amtierender Meister in die neue Spielzeit. Der ehemalige Co-Trainer von Jürgen Klopp, Pep Lijnders, übernahm die „Bullen“ und soll sie in der kommenden Saison wieder an die Spitze führen. Nicht nur aufgrund des Trainerwechsels und der Tatsache, nicht als Meister in die Saison zu starten beginnt für die Salzburger eine neue Ära. Kapitän Andreas Ulmer verließ den Verein nach 15 Jahren. Der 38-jährige Linzer befindet sich derzeit noch auf Vereinssuche und ist nach eigener Aussage für jedes Angebot offen.

Leadershipgroup“ und neuer Kapitän

Am 1. Juli trat der niederländische Trainer Pep Lijnders die Stelle in Salzburg an. Eine der ersten Aufgaben für den 41-jährigen Chefcoach war es, einen Kapitän für die Mannschaft zu finden. Er traf eine für viele überraschende Entscheidung. Janis Blaswich wird die Roten Bullen als Kapitän aufs Feld führen. Der 33-jährige Torhüter kam erst im Sommer auf Leihbasis vom deutschen Bundesligisten RB Leipzig. Besonders auffällig ist hierbei, dass Blaswich nur einen Leihvertrag für eine Saison besitzt. Im Anschluss an dieses Jahr kehrt er nach Leipzig zurück. Neo-Kapitän Blaswich zog sich in der Vorbereitung eine Schultergürtelverletzung zu, ist aber für den Saisonstart wieder einsatzbereit. Der 33-jährige Deutsche vertritt den verletzten österreichischen Teamspieler Alexander Schlager, der nach einer Knieoperation weiter an seinem Comeback arbeitet.

Schlager fungiert gemeinsam mit dem 21-jährigen Amar Dedic als Vize-Kapitän. Bei Dedic stand lange ein Wechsel im Raum und der junge Teamspieler Bosniens, der in Zell am See geboren wurde, äußerte sich vorsichtig zur Kapitänsfrage. Interessenten an dem Rechtsverteidiger waren unter anderem Neapel und Inter Mailand aus der italienischen Liga Serie A. Dedic wurde zudem auch lange mit Galatasaray Istanbul in Verbindung gebracht. Die Ausstiegsklausel für das Rechtsverteidigertalent liegt bei 15 bis 20 Millionen Euro. Neben Schlager und Dedic komplettieren Nicolas Capaldo und Bryan Okoh die neu geformte „Leadershipgroup“ in der Mozartstadt.

Saisoneröffnung mit Pflichtaufgabe im ÖFB-Cup

Die Vorbereitung des FC Red Bull Salzburg verlief alles andere als planmäßig. Zwischenzeitlich hatte man fünf verletzte Spieler zu beklagen. Neben den beiden Torhütern Schlager und Blaswich verletzte sich im Trainingslager von Saalfelden auch noch das malische Toptalent Daouda Guindo. Der 21-jährige Verteidiger litt unter einer schmerzhaften überlastungsbedingten Stressreaktion an der Fußwurzel und musste vorerst pausieren. Stürmer Fernando fehlte aufgrund von Oberschenkelproblemen. Besonders schlimm erwischte es Neuzugang Takumu Kawamura. Der 24-jährige Japaner erlitt einen Innenbandriss und musste sich einer Operation unterziehen. Der defensive Mittelfeldspieler fällt mehrere Monate aus.

Von den Ergebnissen verlief die Vorbereitung allerdings besser. Von fünf Testspielen konnte man vier siegreich gestalten. Gegen die SpVgg Unterhaching gewannen die Bullen ihr erstes Testspiel unter Lijnders mit 3:0. Gegen den unterklassigen SV Kuchl gelang ein 8:1-Kantersieg. In den Testspielen gegen die kroatische Mannschaft HNK Rijeka (1:0) und das englische Team Sheffield Wednesday (4:0) blieb Red Bull Salzburg ohne Gegentor. Lediglich im Spiel gegen Sparta Prag kam der Vizemeister nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus. Interessant wird zu beobachten sein, wie die neuaufgestellte Mannschaft mit der ersten Drucksituation in der Saison umgehen wird. Am 26. Juli findet der Pflichtspielauftakt mit der ÖFB-Cup-Begegnung gegen den FC Dornbirn statt.

Andreas Nachbar, abseits.at

Andreas Nachbar

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