Zuletzt fehlte der griechische Topscorer Taxiarchis Fountas dem SK Rapid aufgrund der Geburt seines Sohnes im Derby. Eine Statistik konnte dadurch nicht prolongiert werden... Nicht nur bei Rapid: Wenn „Taxi“ trifft, ist das Team unbesiegbar!

Zuletzt fehlte der griechische Topscorer Taxiarchis Fountas dem SK Rapid aufgrund der Geburt seines Sohnes im Derby. Eine Statistik konnte dadurch nicht prolongiert werden – nämlich die, dass Rapid nicht verliert, wenn der 24-Jährige trifft.

In 16 Pflichtspielen für die Hütteldorfer erzielte der giftige, umtriebige Fountas zehn Tore. Der 170cm große Offensivmann aus Mesolongi ist definitiv die Neuentdeckung der Saison und avancierte binnen kürzester Zeit zum Publikumsliebling in Hütteldorf.

Einer der Gewinner des Zwei-Stürmer-Systems

Neben seiner positiven Art verkörpert Fountas auch noch alle Rapid-Tugenden, nach denen das Publikum so lechzt. Das Anlaufverhalten des Griechen ist enorm wichtig für Rapids Spiel gegen den gegnerischen Aufbau. Auch mit dem Ball ist „Taxi“ enorm zielgerichtet und konkret. Während Fountas im zwischenzeitlichen 4-2-3-1-Revival der Wiener auch als Links- oder Rechtsaußen eingesetzt wurde, fand man seine Idealposition als tiefgehender Stürmer in einem Zweistürmersystem. Während das Aufbauspiel und die Raumbesetzung im Mittelfeld immer noch ein wenig unter der teils zu unflexiblen Dreier-/Fünferkette leiden, ist Fountas als Angreifer einer der großen Gewinner des Systems.

Sinnbild des neu gefundenen Flexibilitätsgedankens

Dass Fountas aber systemunabhängig für Torgefahr sorgen kann, zeigte er ebenfalls bereits. Beim 3:3 gegen Hartberg traf er als Rechtsaußen doppelt. In den beiden darauffolgenden Spielen gegen Mattersburg und den WAC war dies aber kein Freibrief für einen Einsatz auf ebendieser Position: Fountas spielte wieder jeweils im Angriff – und traf in beiden Spielen. Für Kühbauer sind flexible Spieler wie Fountas ein Segen und eine erfrischende Abwechslung zu den eher statischen Technikern, die vor seiner Ära zu Rapid kamen. Über die konkreten Quoten von Spielern wie Murg oder Knasmüllner kann man sich zwar nicht beschweren, aber gerade gegen den Ball liefern sie nicht immer das, was sich Kühbauer vorstellt. Fountas hingegen ist speziell gegen den Ball und im Kampf um zweite Bälle eine enorme Waffe.

Rapid: Fountas-Treffer in acht Spielen, keine Niederlage

Inklusive Cup erzielte Fountas zehn Tore in acht verschiedenen Partien. Gegen Hartberg und Altach gelangen ihm Doppelpacks. Fünf Tore gelangen ihm im Westen Wiens, fünf in der Fremde. Die Auffälligkeit: Keines dieser acht Spiele endete mit einer grün-weißen Niederlage. Fünfmal ging man als Sieger vom Platz, dreimal endete das Spiel mit einem Remis, wobei man in diesen drei Spielen jeweils näher am Sieg war, als der Gegner. Fountas‘ Punktschnitt für Rapid in der Bundesliga liegt bei 1,78 und damit leicht über dem Mannschaftsschnitt.

Treffen und trotzdem verlieren ist offenbar keine Option

Das richtig große Kuriosum folgt aber erst: Dass das Team nicht verliert, wenn Fountas trifft, ist kein Rapid-Phänomen, sondern zieht sich durch die gesamte Karriere des Rapid-Sommerneuzugangs. Auf Klubebene erzielte Fountas 28 Tore für sechs verschiedene Klubs. Hinzu kommen drei Tore für die griechischen Nachwuchsauswahlen zwischen der U17 und der U21. Insgesamt 31-mal drehte Fountas also im Laufe seiner bisherigen Karriere jubelnd ab – und kein einziges Mal verließ sein jeweiliges Team den Platz als Verlierer. Zu treffen und dennoch zu verlieren ist also bis heute ein Gefühl, das Taxiarchis Fountas schlichtweg nicht kennt…

Daniel Mandl, abseits.at

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen