„Form is temporary – class is permanent“, so sprach einst Liverpools Bill Shankly. Zwischendurch ein Highlight-Ausreißer nach oben kann genauso wenig wie eine Horrorsaison im Tabellenkeller überbewertet werden.... Österreichische Bundesliga – das Resümee der 2010er Jahre

„Form is temporary – class is permanent“, so sprach einst Liverpools Bill Shankly. Zwischendurch ein Highlight-Ausreißer nach oben kann genauso wenig wie eine Horrorsaison im Tabellenkeller überbewertet werden. Das wahre Bild über die Klasse eines Vereins zeichnet sich über mehrere Jahre. Vielleicht über deren zehn, einer Dekade. Das Jahrzehnt geht zwar formell erst am 31.12.2020 zu Ende, doch dieser Tage lassen wir dann bald die umgangssprachlichen „Zehner-Jahre“ hinter uns.

Grund genug um in den nächsten Tagen die – aus österreichischer Sicht – interessanten Ligen zu resümieren. Wir haben deshalb für euch eine Tabelle mit allen Mannschaften erstellt, die seit 1. Jänner 2010 bis jetzt in der jeweiligen Liga aufspielten. Passend zum gestrigen Saisonabschluss in Österreich starten wir heute mit der heimischen Bundesliga!

 18 erstklassige Teams – Die 2010er Tabelle

 In dieser Tabelle werden alle Spiele seit 1.1.2010 in der österreichischen Bundesliga und den dazugehörenden Relegationen gezählt. Die aktuellen Bundesligisten sind fett gekennzeichnet, bei allen anderen steht in Klammer die Leistungsstufe in der der Verein aktuell aufspielt.

SZ*SpSUNTorePktPkt Ø
1.Red Bull Salzburg103552258545815:318+ 49776076,0
2.SK Rapid Wien103581649896604:403+ 20159059,0
3.FK Austria Wien1035515886111592:450+ 14256056,0
4.SK Sturm Graz1035715389115531:432+ 9954854,8
5.Admira Wacker8,53029478130388:520– 13236042,4
7.Wolfsberger AC7,52669065111340:392– 5233544,7
6.SV Ried (2)7,52698669114343:388– 4532743,6
8.SV Mattersburg82848067137318:480– 16130738,0
9.SC Altach5,5194684284247:280– 3324644,7
10.SC Wiener Neustadt (3)5,5197525491203:348– 14521038,2
12.LASK4139563548186:181+ 520350,8
11.FC Wacker Innsbruck (2)5176474881194:283– 8918937,8
13.SV Grödig (3)3108342450156:192– 3612642,0
14.SKN St. Pölten3,5122263066119:231– 11210830,9
15.SV Kapfenberg (2)2,58917254785:155– 707630,4
16.TSV Hartberg1,5501892381:103– 226342,0
17.WSG Tirol0,518331220:47– 251224,0
18.SK Austria Kärnten (3)0,517151115:34– 19816,0

*) Das Frühjahr der Saison 2009/10 und der aktuelle Herbst der Saison 2019/2020 fließen jeweils mit einer halben Saison (0,5) in die Tabelle. Dazu die neun vollen Saisonen dazwischen ergeben zum Beispiel für eine nicht auf- bzw. abgestiegene Mannschaft 10 Saisonen.

 Weniger Zuschauer, kreative Namensgebung

In die „Zehner-Jahre“ startete Österreichs Eliteliga mit zehn Mannschaften als „tipp3 Bundesliga powered by T-Mobile“. Seit 2014 wird unter dem Branding von „tipico“ gespielt, das Format wurde bekanntlich 2018 zur Zwölfer-Liga reformiert. Während der Zuschauerschnitt auch 2010 nach der Heim-EM mit knapp 8.000 schon leicht im Fallen war, sackte diese Zahl in der Folge weiter ab. Bei knapp 6.500 pendelte sich der Schnitt zuletzt ein.

Die Bomber der Liga

In den letzten zehn Jahren drückte vor allem die Salzburger Offensive der Liga ihren Stempel auf, die mit mehr als 800 Treffern überlegen die Bomberwertung für sich entscheiden konnte. Viele Spieler nutzen den Serienmeister als Sprungbrett in eine der europäischen Topligen – die wir übrigens in den nächsten Tagen an dieser Stelle ebenfalls resümieren werden. Ein Sadio Mané, Munas Dabbur oder Valon Berisha trafen in ihrer Zeit in der Mozartstadt zwar regelmäßig, schafften es aber ob der in Summe deutlich geringeren Einsätze nicht in die Top fünf. So gewann die Torschützenliste mit dem Spanier Jonathan Soriano ein Salzburger Dauerbrenner.

Hier die besten Torschützen in der Bundesliga der letzten zehn Jahre:

120         Jonathan Soriano (Salzburg)
92           Deni Alar (Kapfenberg, Sturm, Rapid)
61           Alexander Grünwald (Wr. Neustadt, Austria)
59           Alan (Salzburg), Philipp Hosiner (Admira, Austria, Sturm), Roman Kienast (Austria, Sturm)

 

Drei verschiedene Meister und ein Überraschungs-Cupsieger

Zum Abschluss noch eine Art „Ehrentafel“, die wenig überraschend vom Serienmeister geprägt wird. Zweimal ging die Schale nicht an die Salzach, zuletzt jubelten die „Bullen“ sechs Mal in Folge. Die Sensation der letzten Jahre lieferte wohl Pasching, als man 2013 als Regionalligist den Cup nach Oberösterreich holte.

 

 MeisterVizemeisterAbsteigerCupsiegerTorschützen
2010RB SalzburgAustria WienA. KärntenSturm GrazSteffen Hofmann (Rapid 20)
2011Sturm GrazRB SalzburgLASKSV RiedRoland Linz (Austria, 21)
2012RB SalzburgRapidKapfenbergRB SalzburgJ. Jantscher (Salzburg) u. S. Maierhofer (Salzburg, 14)
2013Austria WienRB SalzburgMattersburgFC PaschingPhilipp Hosiner (Austria, 32)
2014RB SalzburgRapidWacker Innsbr.RB SalzburgJonatan Soriano (Salzburg, 31)
2015RB SalzburgRapidWr. NeustadtRB SalzburgJonatan Soriano (Salzburg, 31)
2016RB SalzburgRapidGrödigRB SalzburgJonatan Soriano (Salzburg, 21)
2017RB SalzburgAustria WienSV RiedRB SalzburgOlarenwaju Kayode (Austria, 17)
2018RB SalzburgSturm GrazSturm GrazMunas Dabbur (Salzburg, 22)
2019RB SalzburgLASKWacker Innsbr.RB SalzburgMunas Dabbur (Salzburg, 20)

*) Das Kalenderjahr ist in dem der Titel gefeiert oder der Abstieg besiegelt wurde. Zum Beispiel die Fakten der Saison 2018/19 werden in 2019 dargestellt.

Das war der erste Teil der Serie „Resümee der 2010er Jahre“. Morgen geht es hier mit der heimischen 2. Liga weiter.

Werner Sonnleitner, abseits.at

Werner Sonnleitner

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