Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz gab um 9:30 Uhr eine Pressekonferenz, an der Werner Kogler, Rudi Anschober, Leo Windtner, Christian Ebenbauer... Offiziell: Die Bundesliga wird fortgesetzt!

Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz gab um 9:30 Uhr eine Pressekonferenz, an der Werner Kogler, Rudi Anschober, Leo Windtner, Christian Ebenbauer und Peter Stöger teilnahmen.

Die Bundesliga bekam grünes Licht zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Bei der morgigen Klubkonferenz wird über den Rahmenterminplan gesprochen, wahrscheinlich ist aber eine Fortsetzung der Liga in Form von Geisterspielen und mit „Englischen Wochen“ ab Anfang Juni.

Damit bekommt die Bundesliga eine „wissenschaftlich begleitete Vorreiterrolle“, um die nötigen Maßnahmen wirksam zu testen. Die wichtigsten Statements [sinngemäß, keine exakten Zitate] der fünf Protagonisten der Pressekonferenz zusammengefasst:

Rudi Anschober (Gesundheitsminister):

  • Die Klubs erarbeiten ein Präventionskonzept. Der Spielbetrieb ist möglich, wenn ein Mannschaftsarzt bestellt ist und die Einhaltung des Maßnahmenkatalogs überwacht.
  • Die Einhaltung des Maßnahmenkatalogs muss laufend kontrolliert werden. Die Sportler bekommen eine Schulung in Hygienemaßnahmen und Verhaltensregeln außerhalb der Wettkampfzeiten.
  • Vor der Wiederaufnahme der Bundesliga wird unter Spielern und Betreuern flächendeckend auf COVID-19 getestet.
  • Diese Prozesse sollen in weiterer Folge für alle Mannschaftssportarten gelten.
  • Bei einem positiven COVID-19-Tests muss sich der betroffene Spieler zwei Wochen in Quarantäne begeben. Allerdings nicht die gesamte Mannschaft, die in einem solchen Fall aber noch einmal vollständig getestet werden muss.
  • Die Bundesliga fungiert als Pilot für die Vorgehensweise. Es handelt sich um ein Modell, bei dem die Bundesliga eine wissenschaftliche Begleitung bekommt.
  • Derart gut betreute Personengruppen gibt es sonst in keinen Bereichen des öffentlichen Lebens. Aber jeder ist mitverantwortlich, ob das Konzept erfolgreich umgesetzt werden kann.

Werner Kogler (Sportminister, Vizekanzler):

  • Zuversicht auch für untere Ligen und Klassen, sofern der wissenschaftlich begleitete Pilot in der Bundesliga Erfolg hat.
  • Es laufen Verhandlungen bezüglich Hilfspakete für Vereine. Noch besteht Uneinigkeit mit dem Finanzministerium, aber gerade der Bereich, in dem es viel ehrenamtliche Arbeit gibt, wird noch unterschätzt.
  • So viel mehr Förderung als in der Wirtschaft wird auch nicht möglich sein, aber es muss eine Lösung her.

Leo Windtner (ÖFB-Präsident):

  • Die Vereine haben große Disziplin bewiesen. Man hat Mitte März einen Appell bezüglich der Sportstättensperre an die Basis gerichtet, dem vorbildlich gefolgt wurde.
  • Man wollte keine Lex Bundesliga, kein Sonderprogramm, sondern ein gemeinsam entwickeltes Role Model schaffen
  • „Würden wir nicht starten, würden wir die Fußballlandschaft in Österreich nicht wiedererkennen.“

Christian Ebenbauer (Bundesligavorstand):

  • „Gesundheit kennt keine Kompromisse, sondern braucht Ideen.“
  • Die Spieler können spielen und trainieren, auch wenn ein Teamkollege positiv getestet wurde. Allerdings wird an die Vernunft der Spieler appelliert, wonach sie ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum beschränken sollen.
  • Bei Infektion: Betroffene Person in Quarantäne. Alle anderen sollen zu Hause bleiben, dürfen aber weiterhin trainieren und spielen, weil sie eine eigene Personengruppe darstellen, die regelmäßig getestet und kontrolliert wird. Vor jedem Spiel gibt es eine PCR-Testung.
  • Am morgigen Mittwoch wird im Zuge einer Besprechung mit den Bundesligaklubs der Rahmenterminplan definiert.
  • Rückfallkonzept: Die Teams stellen einen 30-Mann-Kader und brauchen 14 Feldspieler plus zwei Torleute für einen Matchkader, um teilnehmen zu können.
  • Liga: Es besteht nun wieder die Möglichkeit der Wiederaufnahme, im Gegensatz zu vor einigen Tagen. Die Liga darf bis 31.7. beendet werden. Vereine müssen gefragt werden, ob sie dafür sind, weiterzuspielen. Es braucht eine einfache Mehrheit in der Klubkonferenz.

Peter Stöger (General Manager FK Austria Wien)

  • „Jedem Spieler ist klar, dass der Körper sein Kapital ist. Jedem Klub ist klar, dass die Spieler sein Kapital sind.“
  • Die Bundesliga ist in einer Vorreiterrolle und Hoffnungsträger auch für Kinder, Jugendliche und Amateure. Dieser Vorreiterrolle sind sich alle bewusst.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen