Der 49-jährige gebürtige Salzburger übernimmt den Trainerposten beim Crystal Palace FC von Roy Hodgson, der am Montag krankheitsbedingt seinen Rücktritt erklärt hatte und wird... Oliver Glasner ist neuer Crystal-Palace-Trainer

Der 49-jährige gebürtige Salzburger übernimmt den Trainerposten beim Crystal Palace FC von Roy Hodgson, der am Montag krankheitsbedingt seinen Rücktritt erklärt hatte und wird der erst zweite Österreicher nach Ralph Hasenhüttl, der einen Premier-League-Klub trainiert.

Nach Ried, Linz, Wolfsburg und Frankfurt nun London

Wenn die Vita von Oliver Glasner eines zeigt, dann ist es ein langsames aber stetes Hocharbeiten. Was in Ried begann, in Linz seinen Lauf nahm, endete schlussendlich in Frankfurt mit dem Gewinn der Europa League. Glasner ist kein großer Trophäensammler, sondern ein harter Arbeiter, der mittelständische Klubs auch ohne großes Budget nach vorne bringen kann.

Zweiter österreichischer Trainer in der Premier League

Nun ist Oliver Glasner als erst zweiter österreichischer Trainer nach Ralph Hasenhüttl in der besten Liga der Welt angekommen. Hasenhüttl hatte von Dezember 2018 bis November 2022 den FC Southampton trainiert. Wie lange sich Glasner in London halten wird, wird die Zukunft zeigen.

Vertrag bis 2026

Dass Oliver Glasner keine Übergangslösung ist, zeigt sein Arbeitspapier. Glasner ist mit einem Vertrag bis 2026 ausgestattet, der eine Option für ein weiteres Jahr beinhalten soll.

Ziel: Abstieg verhindern

Für den gebürtigen Salzburger könnte es schwieriger kaum sein. Das Transferfenster in England ist geschlossen, das Spielermaterial mit wenigen Ausnahmen eher durchschnittlich und mit Platz 16 liegen die Londoner mitten im Abstiegskampf. Es gilt den Klub aus dem Selhurst Park vor dem Abstieg zu bewahren und das mit einer der schlechtesten Sturmreihen der Liga. Gerade einmal 28 Tore konnten die Eagles in 25 Spielen erzielen.

Befreiungsschlag gegen Everton am Montag blieb aus

Nur wenig zur Verbesserung der Tabellensituation trug das gestrige Remis gegen den FC Everton bei, das Neo-Coach Glasner von der Tribüne aus beobachtet hatte.

Die Eagles waren harmlos, erspielten sich kaum Chancen und wurden insbesondere in der zweiten Halbzeit von den Toffees dominiert. Jordan Ayew ließ in Minute 66 mit einem sehenswerten Weitschuss Jordan Pickford aber keine Chance und dank einer soliden Abwehrleistung und enormem Kampfgeist sah es lange Zeit danach aus, als könnten die Londoner das Spiel gewinnen, ehe Onana nach einem Patzer von Johnstone in Minute 84 den Ausgleich erzielte.

Apropos Abstiegskampf: Sheffield United und der FC Burnley brauchen bereits ein Wunder, um nicht abzusteigen. Crystal Palace liegt nach dem Sieg nun fünf Punkte vor dem FC Everton, Luton Town liegt ebenso fünf Punkte hinter den Eagles, hat aber ein Spiel weniger absolviert. Dramatisch verschlechtern würde sich die Situation aber, wenn der Einspruch des Everton FC gegen den 10-Punkte-Abzug erfolgreich wäre. Entspannung sieht also anders aus.

Quo vadis Guehi, Andersen, Eze und Olise?

Den Abstieg zu verhindern ist aber nur eine Seite der Medaille. Im Sommer könnten gleich vier Leistungsträger den Selhurst Park verlassen. Marc Guehi, Joachim Andersen, Eberechi Eze und Michael Olise stehen auf den Wunschzetteln zahlreicher Topklubs.

Zwar könnten mit deren Verkauf knapp 200 Millionen Euro lukriert werden, der Klub würde aber seine einzigen wirklichen Topspieler verlieren.

Fazit

Auf Oliver Glasner wartet keine einfache Aufgabe. Doch, wenn man genauer hinschaut, passt Crystal Palace perfekt in das Anforderungsprofil von Oliver Glasner. Ein Team ohne große Superstars, aber mit Spielern, die über Kampfgeist und Einsatz ins Spiel finden. Etwas, das der Philosophie des österreichischen Coaches entspricht. Für Oliver Glasner ist der Selhurst Park damit die richtige Station in der Premier League.

Patrick Stummer

Patrick Stummer

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