In unserer neuesten Serie blicken wir bis zur Jahrtausendwende auf einige Spieler der österreichischen Bundesliga zurück, die eine Saison lang ihr volles Potential ausschöpften,... „One-Season-Wonders“ (15): Dimitri Oberlin (SC Rheindorf Altach)

In unserer neuesten Serie blicken wir bis zur Jahrtausendwende auf einige Spieler der österreichischen Bundesliga zurück, die eine Saison lang ihr volles Potential ausschöpften, ihre guten Leistungen aber nicht längerfristig bestätigen konnten. Hauptaugenmerk legen wir dabei auf die Torjäger. Das sind die „One-Season-Wonders“ des 21. Jahrhunderts in Österreichs höchster Spielklasse!

Dimitri Oberlin

2016/17 beim SC Rheindorf Altach – 9 Saisontore

In der ersten Saisonhälfte der Spielzeit 2016/17 machte mit Dimitri Oberlin ein Leihspieler von Red Bull Salzburg im Ländle beim SCR Altach auf sich aufmerksam. Oberlin war ein Jahr zuvor um zwei Millionen Euro vom FC Zürich nach Salzburg gewechselt und hatte 17-jährig bereits seine ersten Talentproben für die Mozartstädter abgelegt, unter anderem drei Saisontore in der Bundesliga beigesteuert. Aufgrund der großen Konkurrenz beim Serienmeister spielte der Teenager damals aber noch hauptsächlich für den FC Liefering.

In Salzburg hatte man aber Großes mit Oberlin vor und so wurde der in Kamerun geborene Schweizer im Sommer 2016 nach Altach verliehen. Nach nur fünf Runden im Trikot der Vorarlberger hielt Oberlin bereits bei sechs Saisontoren und der 182cm große Stürmer aus Yaoundé mischte die Liga gehörig auf. Am Ende sollten es nur 21 Spiele für die Altacher werden, in denen der Schweizer neun Tore und vier Assists beisteuerte. Zu dominant waren seine Darbietungen, mit denen er Altach zum Abschluss der Herbstsaison sensationell an die Tabellenspitze schoss. Salzburg lag zum Abschluss des Jahres 2016 zwei Punkte hinter dem Team aus dem Ländle und so beorderte man Oberlin gleich wieder von der Leihe zurück. Im Frühjahr traf Oberlin für die Roten Bullen allerdings nur noch einmal…

Von hier weg ging es für Oberlin bergab. Zunächst wurde er im Sommer 2017 um stolze vier Millionen Euro von Red Bull Salzburg an den FC Basel verkauft. Bis heute bestritt er die meisten Spiele seiner Karriere für die Basler, allerdings war das Intermezzo mit dem Schweizer Topklub eine On-Off-Beziehung. Zweimal wurde Oberlin verliehen – einmal nach Italien zu Empoli, einmal nach Belgien zu Zulte-Waregem, wo er jedoch jeweils floppte. Effektiv kickte der heute 25-Jährige nur zwei Jahre für die Basler, bestritt 66 Spiele, allerdings nur wenige von Beginn an. Nach elf Toren und drei Assists war das Basel-Engagement für den jungen Angreifer auch schon wieder beendet.

2021 zog es Oberlin zu Bayern München, wo er aber nur für die zweite Mannschaft eingeplant war und in einer Halbsaison ein Tor in zwölf Partien erzielte. Bereits ein halbes Jahr später wechselte der Ex-Altacher zurück in die Schweiz, wo er bei Servette Genf unterschrieb. Aber auch dieses Engagement war mit nur drei Toren in 26 Spielen – den zweitmeisten, die Oberlin für eine einzelne Mannschaft absolvierte – nicht von Erfolg geprägt.

Seit vergangenem August spielt Oberlin leihweise zweitklassig. Der Offensivmann wechselte von Servette zum FC Thun, wo er bisher in elf Spielen zwei Tore und zwei Assists beisteuerte und erstmals seit seiner Zeit in Altach wieder Stammspieler ist. Wenn man bedenkt, dass im Jahr 2017 bereits Klubs wie Dortmund, Juventus und Napoli ihre Fühler nach dem Schweizer ausstreckten, ist er mit dem Wissen der letzten ca. sechs Jahre als klassisches One-Season-Wonder zu bezeichnen.

https://www.youtube.com/watch?v=nzxRy_e2gY0

Auch in Basel hatte der pfeilschnelle Oberlin gute Momente – für die ganz große Karriere reichte es aber nicht…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen