In unserer neuesten Serie blicken wir bis zur Jahrtausendwende auf einige Spieler der österreichischen Bundesliga zurück, die eine Saison lang ihr volles Potential ausschöpften,... „One-Season-Wonders“ (17): Joao Klauss (LASK)

In unserer neuesten Serie blicken wir bis zur Jahrtausendwende auf einige Spieler der österreichischen Bundesliga zurück, die eine Saison lang ihr volles Potential ausschöpften, ihre guten Leistungen aber nicht längerfristig bestätigen konnten. Hauptaugenmerk legen wir dabei auf die Torjäger. Das sind die „One-Season-Wonders“ des 21. Jahrhunderts in Österreichs höchster Spielklasse!

Joao Klauss

2019/20 beim LASK – 20 Saisontreffer (12 Liga, 5 Europacup, 3 Cup)

Als amtierender finnischer Torschützenkönig wechselte der Brasilianer Joao Klauss vor genau vier Jahren von HJK Helsinki zum LASK. Allerdings nur leihweise, denn ab Jänner 2017 gehörte der bullige und dennoch spielstarke Angreifer der TSG 1899 Hoffenheim, die ihn anfänglich mehrmals verlieh. One-Season-Wonder ist angesichts seiner starken Saison in Finnland wohl kein idealer Begriff, denn das Gastspiel beim LASK in der Saison 2019/20 war bereits die zweite richtig gute Saison des 190cm großen Stürmers.

Die konnte sich allerdings sehen lassen: Joao Klauss erzielte in der Bundesliga zwölf Treffer, im Cup drei und ließ vor allem im Europacup aufhorchen. Bereits in der Qualifikation zur UEFA Champions League traf er gegen Basel und Brügge und später machte er in der Gruppenphase der Europa League auf sich aufmerksam. Beim bemerkenswerten 4:1-Sieg des LASK über die PSV Eindhoven traf er nach seiner Einwechslung doppelt und auch gegen Sporting Lissabon steuerte Klauss einen Treffer bei. Obwohl der Brasilianer häufig nur von der Bank kam, passte er perfekt ins Konzept von LASK-Coach Valerien Ismael – kurz bevor die Corona-Pandemie den Klub und den Trainer am falschen Fuß erwischte.

Klauss wechselte nach seinem äußerst erfolgreichen LASK-Gastspiel zurück nach Hoffenheim. Die TSG hoffte, einen ähnlichen Schachzug zustande zu bringen wie zuvor mit dem Rapid-Leihspieler Joelinton. Aber am Ende kam Klauss für den Bundesligaklub nur zu zehn Einsätzen und wurde erneut verliehen – zuerst an den belgischen Traditionsklub Standard Lüttich, wo er phasenweise brav spielte, aber am Ende auch nie explodierte, danach noch zum kleineren Klub VV Sint-Truiden, wo er wiederum mit zwei Toren aus acht Spielen enttäuschte.

Im vergangenen Sommer war es dann soweit und die TSG Hoffenheim brach das Klauss-Experiment nach 5 ½ Jahren und einer Vertragsverlängerung ab. Dennoch erhielt der Bundesligaklub noch stolze 3,2 Millionen Euro Ablöse vom US-Klub St.Louis City SC.

Klauss’ Engagement in den USA wird durchaus interessant werden, zumal der St. Louis City SC vor seiner allerersten Saison steht. Die Saison wird im Februar beginnen und der erst 25-jährige Klauss hat die Möglichkeit noch einmal neu durchzustarten. Um Spielpraxis zu sammeln kam er bisher in der zweiten Mannschaft des neuen Teams zum Einsatz, die im vergangenen Sommer bereits einige Spiele absolvierte. In vier Partien traf er viermal, bereitete drei weitere Tore vor, aber in den Playoffs fehlte er bereits wieder.

Seine beiden guten Jahre in Helsinki und Linz waren somit bisher das Höchste der Gefühle in der Karriere des Joao Klauss, der danach bei allen weiteren Klubs weitgehend scheiterte. Allerdings ist er mit seinen 25 Jahren noch jung und hat noch reichlich Zeit, doch noch durchzustarten – vielleicht ja in Übersee…

Beim LASK verzückte Joao Klauss ein Jahr lang die Fans!

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen