Philipp Zulechner zurück in der Bundesliga: Kann er Omer Damari beim FAK ersetzen?
Bundesliga 20.Januar.2015 Alexander Semeliker 0
Auch rund um die Wiener Austria gab es im bisherigen Wintertransferfenster einige Gerüchte und Meldungen. Im Fokus stand dabei der Wechsel von Omer Damari zu RB Leipzig. Der 25-Jährige ist der teuerste Transfer in der Red-Bull-Ära und hinterlässt bei den Veilchen ein großes Loch – obwohl er erst im Sommer gekommen war. Als Ersatz verpflichteten sie mit Philipp Zulechner einen alten Bekannten. In diesem Artikel wollen wir die Möglichkeiten dieses Transfers analysieren.
Ein Jahr ist es her, dass Zulechner als frischgebackener ÖFB-Teamspieler zum SC Freiburg in die deutsche Bundesliga wechselte. Erst ein halbes Bundesligajahr hatte der damals 23-Jährige in den Beinen, der Sprung schien aber dennoch passend. Bei seiner ersten Auslandsstation hatte er aber mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen und so kam er bei den Breisgauern nur auf 155 Einsatzminuten.
Damari: hohe Präsenz in der Gefahrenzone, aber individuell variabel
Viel Eingewöhnungszeit wird dem Neuen am Verteilerkreis aber nicht zugestanden, denn die Fußstapfen, in die er treten muss, sind groß. Zulechner übernimmt nämlich nicht nur die Trikotnummer von Damari, die davor auch Philipp Hosiner trug, sondern auch dessen Rolle als Solostürmer in der 4-2-3-1-Grundordnung der Wiener Austria. Der Israeli ist ein kompletter Stürmer und zeigte dies von Beginn an. Gleich in seiner ersten Partie gegen Wiener Neustadt konnte er ein Tor erzielen.
Als herausragende Eigenschaft im Spiel des Neo-Bullen gilt sein Abschluss. Unter allen Bundesligaspielern mit mehr als zehn Torschüssen hatte Damari im Herbst die fünftbeste Chancenauswertung (29,6%). Ebenso weit vorne ist er auch bei der Schussgenauigkeit (63%). Interessant ist, dass immer sehr präsent und im Bild wirkte, aber tatsächlich kaum ins Kombinationsspiel eingebunden wurde. So hatte er mit 78,8% zwar die beste Passquote aller Stürmer, jedoch sah man von ihm auch kaum Zuspiele (20 Pässe pro 90 Minuten).
Der Grund dafür ist, dass Damari stets dann präsent bzw. in Nähe des Balls war, wenn dieser in der Gefahrenzone war. So verzeichnete er verglichen mit dem an und für sich als sehr kombinationsstark geltenden Robert Beric doppelt so viele Torschussvorlagen (1,5 pro 90 Minuten) und schloss auch häufiger ab. Dabei fokussierte sich Damari in den Ausgangsmomenten aber nicht zwingend im Angriffszentrum, sondern wich auch immer wieder auf die Seiten aus und orientierte sich dann in Richtung Tor – wie zum Beispiel beim 3:2-Derbysieg gegen Rapid.
Die Art und Weise, wie er seine Tore erzielte, war dabei durchgehend unterschiedlich. Gegen Wiener Neustadt fing er einen Rückpass ab und spielte einen Gegenspieler im Strafraum aus bevor er abschloss. Gegen Ried zeigte er bei seinem ersten Treffer eine schöne Finte und traf von außerhalb des Strafraums, den zweiten erzielte er per Kopf. Den 3:2-Sieg bei Red Bull Salzburg fixierte Damari im Eins-gegen-Eins. Hinzukommen zwei Elfmeter und sein technisch anspruchsvoller Drehschuss im Ernst Happel Stadion.
Zulechner: Symbol für Baumgartners Ideologie
Auch Zulechner brauchte nach seinem Bundesligadebüt nicht lange um auf Touren zu kommen, brauchte aber mehrere Anläufe um überhaupt im Oberhaus in der Startelf ran zu dürfen. Nach einer starken Saison beim SV Horn war er beim SV Gördig zunächst nur als Ersatzspieler eingeplant, überzeugte aber mit drei Toren in seinen ersten vier Spielen. Danach reifte er nicht nur zum Stammspieler und Leistungsträger, sondern war gewissermaßen auch das Symbol des Grödiger Spielstils.
Zulechner ist athletisch, spielt aggressiv, geht weite Wege, scheut auch körperbetonte Zweikämpfe nicht und war im offensiven wie defensivem Umschaltspiel stets verlässlich und diszipliniert. Bei seinen Abschlüssen war er zwar nicht so variabel wie Damari, im Großen und Ganzen decken sich die Statistiken der beiden aber im hohen Maße. Auch hierfür sehen wir uns wieder eine Radargrafik an. Zulechners Werte stammen aus der letzten Saison, die maximalen und minimalen Bezugswerte aus der laufenden.
Auch Zulechner wurde bei den Grödigern, die an und für sich viel Ballbesitz verbuchten, kaum in das Kombinationsspiel eingebunden und verzeichnete wenig Balleroberungen, jedoch mehr als Damari. Auf der anderen Seite war seine Chancenauswertung ebenfalls gut (27,8%), was im Verbund mit seinem extrem hohen Schussvolumen (3,8 Versuche pro 90 Minuten) zu der bekannt hohen Zahl an Toren führte. Wie Damari ist auch die SCF-Leihgabe kein besonders großer Stürmer, weshalb die Quote an gewonnen Kopfballduellen entsprechend niedrig. Jedoch verstehen es beide, den Ball gekonnt abzuschirmen.
Technisch ist Zulechner hingegen etwas unter Damari einzuordnen, wenngleich er in einigen Szenen bei Grödig und Horn auch sehr gute Ballan- bzw. –mitnahmen hatte, wo er sich beispielsweise mit dem ersten Ballkontakt vom Gegner in den freien Raum lösen konnte. Im Kombinationsspiel wich er bei Grödig zudem häufig auf die Seiten aus und verschleppte dort das Spiel. Dies dürfte bei der Austria jedoch weniger gefragt sein, da diese in Daniel Royer, Marco Meilinger und Alexander Gorgon drei kombinationsstarke Flügelspieler verfügen, die ihre Stärken bei hoher Spieldynamik haben.
Nichtsdestotrotz wird das Zusammenspiel mit den offensiven Mittelfeldspielern ein entscheidender Faktor für ein erfolgreiche Eingliederung Zulechners, da dieser außerhalb des Strafraums nicht auf derart hohe individuelle Qualitäten wie Damari zurückgreifen kann und dementsprechend kaum Alleingänge zu erwarten sind. Unterm Strich bekommt Gerald Baumgartner aber genau solch einen Stürmertyp, der zu seiner Ideologie vom nach vorne Verteidigen passt. Ob die guten Voraussetzungen auch auf dem Platz umgesetzt werden, wird sich zeigen.
Alexander Semeliker, abseits.at | Statistikdaten by Opta
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