Der französische Linksverteidiger Hakim Guenouche war sicher einer der Gewinner der soeben endenden Bundesligasaison. Nun fiel der 23-Jährige bei Austria Lustenau aber in Ungnade... Pikanter Bruch mit Lustenau: Guenouche vor Wechsel zu Austria Wien

Der französische Linksverteidiger Hakim Guenouche war sicher einer der Gewinner der soeben endenden Bundesligasaison. Nun fiel der 23-Jährige bei Austria Lustenau aber in Ungnade und wird nicht mehr für die Vorarlberger auflaufen. Der Defensivmann dürfte zur Wiener Austria wechseln.

Guenouche brachte es in der Saison 2022/23 auf 32 Pflichtspiele für Austria Lustenau, erzielte dabei einen Treffer und bereitete vier vor. Im Sommer 2021 war der ehemalige U17-Nationalspieler Frankreichs als vereinsloser Spieler nach Lustenau gewechselt, wo er seine Profikarriere nach missglückten Aufenthalten beim FC Zürich und dem KFC Uerdingen in Schuss brachte.

Beim Abschlusstraining vor dem „kleinen EC-Playoff“ gegen den Wolfsberger AC fehlte Guenouche unentschuldigt. Der algerisch-stämmige Franzose befand sich bereits in Wien und verhandelte um einen neuen Vertrag, was die Lustenauer erzürnte und eine Suspendierung für die restlichen Saisonaufgaben nach sich zog.

Lustenaus Sportkoordinator Alexander Schneider äußerte sich zu dem Vorfall wie folgt:

„Wir sind sehr enttäuscht und sauer, wie sich der heutige Tag entwickelt hat. Hakim ist heute unentschuldigt und somit ohne offizielle Erlaubnis des Vereins dem Training ferngeblieben, um sich in Wien aufzuhalten. Dieses Verhalten können wir – speziell im Hinblick auf die historische Chance, die wir als Verein in dieser Woche durch die Teilnahme am Conference League Playoff haben –nicht tolerieren. Auch wenn Hakim ein junger Spieler ist und man diesen hin und wieder Fehler in der Einschätzung bestimmter Situationen zugestehen muss, muss ihm und sonst seinem Umfeld klar gewesen sein, dass er damit den Verein und speziell seine Mannschaft total im Stich lässt. Zudem finden wir es absolut unglücklich und unverständlich, dass so ein Vorgang vier Tage vor einem möglichen direkten Duell vom potenziell aufnehmenden Verein billigend und ohne vorherige Kontaktaufnahme – in der verifiziert wird, ob eine Trainingsfreigabe erfolgt ist – in Kauf genommen wird. Aus unserer Sicht hätte man hiermit auch gut und gerne bis nach dem letzten Meisterschaftsspiel warten können. Ich denke es ist klar, dass Hakim nach diesem Verhalten die letzten Spiele nicht mehr im Kader stehen wird.“

Damit ist klar, dass Guenouche kurz vor einem Transfer zum FK Austria Wien steht, mit dem er offenbar bereits in den letzten Verhandlungsrunden steht. Der Franzose ist ablösefrei zu haben, passt nicht nur deswegen gut ins Beuteschema der Veilchen.

Die Austria hat auf der Linksverteidigerposition aus mehreren Gründen Handlungsbedarf. Einerseits zog sich das größte Talent für diese Position, Ziad El Sheiwi, zuletzt seinen bereits dritten Kreuzbandriss zu. Auch Doron Leidner erlitt einen Kreuzbandriss, womit ein neuerliches Leihgeschäft mit Olympiakos Piräus praktisch ausgeschlossen ist. Der Israeli Matan Baltaxa blieb hinter den Erwartungen und Manuel Polster zeigte zwar vor allem offensiv gute Ansätze, ist aber defensiv viel zu instabil. Die Austria benötigt demnach einen Flügelverteidiger, der defensive und offensive Qualitäten vereint – und im Idealfall auch schon die Liga kennt, wie es bei Guenouche klarerweise der Fall ist.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen