In einer Aussendung äußern die Landstrassler, eine engagierte Fangruppe des LASK, ihren tiefen Unmut über die aktuelle Preispolitik des Vereins. Seit dem Umzug ins... Protest gegen LASK-Ticketpreise: Fans kündigen Boykott an

In einer Aussendung äußern die Landstrassler, eine engagierte Fangruppe des LASK, ihren tiefen Unmut über die aktuelle Preispolitik des Vereins. Seit dem Umzug ins neue Stadion haben sich die Ticketpreise drastisch erhöht, was viele treue Anhänger und potenzielle neue Fans vom Stadionbesuch ausschließt. In der folgenden Stellungnahme wird nicht nur Kritik an den überhöhten Preisen laut, sondern auch ein Boykott der Europacup-Heimspiele angekündigt, um ein Umdenken beim Verein zu bewirken. Hier die vollständige Presseaussendung der Landstrassler:

LASKla!

Neben einigen anderen Themen begleitet uns vor allem auch die Ticketpreisthematik spätestens seit dem Einzug ins neue Stadion. Bereits vor dessen Eröffnungsspiel traten wir mit einem offenen Brief an die Führung des LASK heran, in dem wir unter anderem anmerkten, dass es LASK-Fans gibt, die sich die Tickets nicht leisten könnten.

Seither haben wir immer wieder darauf aufmerksam gemacht und vor allem auch das Liverpool-Spiel für einige Aktionen rund um das Thema genützt. Wie wir heute wissen, fanden diese Aktionen kein Gehör und die Preise sind nach wie vor viel zu hoch. Betrachtet man den niederklassigeren Wettbewerb und die Tatsache, dass ab diesem Jahr dank des Einsatzes vieler Fußballfans über die letzten Jahre offiziell Stehplätze verkauft werden dürfen, sind die Preise gar gestiegen.

Wir wollen ehrlich sein: Eigentlich hätten wir die Notbremse viel früher ziehen müssen und hätten das Spiel nicht mehr mitspielen dürfen – spätestens als die Preise für die diesjährigen 3er-Abos bekannt wurden. Scheinbar brauchte es aber für leidgeprüfte Fans wie uns den zusätzlichen Schock der Preisgestaltung der Einzeltickets, um für uns endlich zum Schluss zu kommen: Wir sind nicht mehr bereit, bei diesen Preisen, die allein schon aus ökonomischen Gründen viele LASKla vom Spielbesuch ausschließen, an den Spielen im Stadion teilzuhaben.

Der SK Rapid schafft es als direkter Konkurrent im selben Wettbewerb, seine Tickets für fast die Hälfte des Preises anzubieten (sowohl auf der Fantribüne als auch auf der Längsseite). Alle Vereine, die ihre Ticketinfos für die Conference League bereits veröffentlicht haben (32/36), bieten auf der Längstribüne Sitzplätze an, die billiger sind als bei uns der Stehplatz. Insgesamt sind die Preise beim LASK deutlich teurer als bei der gesamten Konkurrenz in diesem Wettbewerb. Der FC Chelsea als namhaftester Verein verlangt einheitlich etwa 32€ im gesamten Stadion. Das billigste Längsseitenticket ist beim LASK mit 68€ um 31€ teurer als das billigste Längsseitenticket beim FC St. Gallen, der in dieser Kategorie Platz 2 belegt. Diese Fakten zeigen, wie weit sich der LASK preislich über dem Schnitt bewegt und wie sehr der LASK seine Fans ausnimmt (Anmerkung: Alle Preise wurden ohne eventuelle Rabatte für Mitglieder o.ä. berechnet).

Eine Familie mit zwei Kindern würde im Familiensektor etwa 160€ pro Spiel bezahlen – nur für den Eintritt mit 3er-Abo. Das ist für viele schlicht nicht leistbar und schließt LASKla und potentielle LASKla (und Sponsoren) von Morgen kategorisch aus.

Ein weiterer Punkt, der uns beschäftigt, ist die Zweiklassengesellschaft, die durch die Unterteilung in Abo Plus und Abo Pur entsteht, sowie die Kaufpflicht eines jeden Europacup-Tickets, ohne Preis, Termin und Gegner zu kennen. Wir werden daher im kommenden Jahr geschlossen auf den Kauf eines Abo Plus verzichten und empfehlen allen LASKlan, es uns gleichzutun. Die Preise für das Abo Pur sind in Ordnung und es verpflichtet nicht zum Kauf von anderen Karten.

Ein Umdenken muss endlich stattfinden. Dafür braucht es endlich eine klare und konsequente Botschaft und diesen Schritt: Wir werden die Europacup-Heimspiele in dieser Saison nicht besuchen. Uns ist bewusst, dass das Kind durch den erzwungenen Kauf des 3er-Abos mit dem Abo Plus für diese Saison für viele bereits zur Hälfte in den Brunnen gefallen ist, doch gilt diese Entscheidung auch für alle Europacup-Heimspiele in der Zukunft, bis eine deutliche Preissenkung auf Steh- und Sitzplatz hin zu europäischen Standards sichtbar ist. Durch diesen Schritt erhoffen wir uns, dieses Umdenken in Gang zu bringen. Etwaige Aktionen im Stadion wären gerade bei dieser Thematik irgendwann unglaubwürdig und sind – wie wir aus der Vergangenheit wissen – kaum zielführend.

Dieser Schritt mag für viele überraschend kommen, gerade weil auch viele von uns durch das Abo Plus bereits im Besitz von Karten sind. Wir wollen den Spielen jedoch keinen Rahmen geben, der dieser Preispolitik unwürdig wäre und in einem aufgrund der Preise wohl mindestens halbleeren Stadion für Normalität sorgen. Internationale Spiele können magische Abende für Klein und Groß sein, mit denen treue Fans belohnt und neue Fans hinzugewonnen werden können. Mit diesen Preisen ist man von beidem weit entfernt.

Wir haben die Mannschaft über die Gründe selbstverständlich informiert und werden auch den Spieltag sicher nicht zuhause auf der Couch verbringen. Über den genauen Ablauf informieren wir euch im Laufe der Woche und würden uns freuen, wenn sich viele von euch anschließen und dem Stadioninneren fernbleiben, damit die Verantwortlichen sehen, wohin sie diese absurde Preispolitik führt.

Um langfristig Verbesserungen herbeizuführen, müssen manchmal mittelfristig (auch für uns) unangenehme Entscheidungen getroffen werden.

FUSSBALL MUSS BEZAHLBAR SEIN!

Landstrassler im September 2024″

abseits.at Redaktion

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