Reinhold Ranftl und der FC Schalke 04 – das hat nicht funktioniert. Letzten Sommer wechselte der ehemalige Flügelverteidiger des LASK zu den Knappen, aber... Ranftl vor Wechsel von Schalke nach Wien – aber offenbar nach Favoriten!

Reinhold Ranftl und der FC Schalke 04 – das hat nicht funktioniert. Letzten Sommer wechselte der ehemalige Flügelverteidiger des LASK zu den Knappen, aber in der zweiten deutschen Bundesliga kam er nur auf 15 Einsätze und einen Assist. Nun scheint es für den 30-Jährigen nach Wien zu gehen – allerdings unerwarteterweise an den Verteilerkreis, statt nach Hütteldorf.

Laola1 veröffentlichte das Gerücht zuerst: Der Steirer soll bei der Austria anheuern und das wirkt auf den ersten Blick nicht ganz schlüssig. Bei einem zweiten Hinschauen allerdings eher.

Eigentlich ist Rapid derzeit auf der Suche nach einem Rechtsverteidiger, der idealerweise auch gut in eine Raute passen würde – und das wäre Ranftl aufgrund seines Offensivdrangs auch durchaus. Beim LASK avancierte der Rechtsfuß zur Flankenmaschine der Liga und in 240 Spielen für die Linzer erzielte der sechsfache Nationalspieler 19 Tore und 43 Assists.

Bei Rapid sprangen zuletzt die meisten Kandidaten für die Rechtsverteidigerposition ab. Jan Gyamerah wechselte zum 1. FC Nürnberg, Bendegúz Bolla – der allerdings nur lose mit Rapid in Verbindung gebracht wurde – dürfte ein weiteres Leihjahr bei den Grasshoppers anhängen. Beim Bosnier Branimir Cipetic dachte man, dass bereits alles unter Dach und Fach ist, aber der 27-Jährige fiel beim Medizincheck durch. Rapid muss demnach weiter suchen.

Und die Austria hat wiederum drei Rechtsverteidiger im Kader. Der Luxemburger Nationalspieler Marvin Martins wurde im Laufe der vergangenen Saison immer stärker und sollte gesetzt sein. Hinter ihm lauert mit dem 19-jährigen Leonardo Ivkic allerdings ein großes Talent und Juniorennationalspieler. Und dann wäre da auch noch Georg Teigl, der sich aktuell noch von schweren Kopfverletzungen erholt, aber noch ein Jahr Vertrag in Wien-Favoriten hat.

Schaut man bei der Austria allerdings ein Stück weiter nach vorne, so findet man keine echten Außenbahnspezialisten. Zumeist kamen Can Keles oder Aleksandar Jukic im rechten Mittelfeld zum Einsatz, wenn die Veilchen mit einer Viererkette spielten. Beide keine etatmäßigen Rechtsaußen Hier hat die Austria also durchaus noch Bedarf nachzurüsten, um auch systematisch etwas flexibler zu sein. Da Ranftl zudem grundsätzlich Verteidiger bzw. Flügelverteidiger ist, könnte dies auch für zusätzliche Absicherung nach hinten bringen.

Auch dass Ranftl einen österreichischen Pass besitzt, passt gut ins Bild. Die Austria hat nun mit Mühl, Galvao, Martins, sowie den Neuverpflichtungen Tabakovic, Holland, Früchtl und Baltaxa sieben Legionäre im Kader, die Anspruch auf ein „Leiberl“ haben. Um am Österreicher-Topf teilzunehmen, dürfen bei den Spielen immer nur sechs Legionäre auf dem Spielbericht stehen. Auf das Geld aus dem Topf ist die Austria natürlich angewiesen, weshalb weitere Legionärskäufe ausgeschlossen sind.

Bei Schalke fehlte Ranftl jedenfalls bereits bei den Leistungstests. Der Klub stellte ihn frei, damit er mit einem neuen Verein verhandeln kann. Das soll nun wider Erwarten die Wiener Austria sein – allerdings wäre es nicht die erste Verwechslung in deutschen Medien oder der deutschen Twitter-Bubble, wenn es um die beiden Wiener Großklubs ging. Man darf also gespannt bleiben…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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