Der SK Rapid beendete die Saison 2023/24 mit der schlechtesten Heimbilanz der 125-jährigen Vereinsgeschichte. Einen niedrigeren Punkteschnitt als die erreichten 1,19 verbuchte Rapid auf... Rapid 2023/24: Die schlechteste Heimbilanz der Vereinsgeschichte

Der SK Rapid beendete die Saison 2023/24 mit der schlechtesten Heimbilanz der 125-jährigen Vereinsgeschichte. Einen niedrigeren Punkteschnitt als die erreichten 1,19 verbuchte Rapid auf eigenem Rasen noch nie…

Es ist eine desaströse Bilanz: Die Hütteldorfer holten in 16 Bundesligaheimspielen der abgelaufenen Saison nur vier Siege, remisierten siebenmal, verloren fünf Partien. Die einzigen Siege im heimischen Weststadion gelangen gegen Altach (4:0), Blau-Weiß Linz (1:0), die Austria (3:0) und Red Bull Salzburg (2:0). Die schlechteste Heimbilanz der Vereinsgeschichte hätte man übrigens auch mit einem Heimsieg gegen Hartberg am letzten Spieltag nicht mehr verhindert.

Austria, Salzburg und Fiorentina als (einzige) Highlights

In den anderen Bewerben kommen zwar noch zwei Heimsiege hinzu, was aber die inferiore Bilanz nicht besser macht. Neben den beiden Siegen gegen die Austria und Salzburg kann der 1:0-Erfolg über den späteren Conference-League-Finalisten Fiorentina als Saisonhighlight betrachtet werden. Hinzu kommt ein 3:1-Sieg gegen St. Pölten im Viertelfinale des ÖFB-Cups.

Eine Bilanz von 4-7-5 hatte Rapid noch nie. In der Heimtabelle, die durch die Punkteteilung und die beiden Playoffs ein wenig verfälscht wird, wurde Rapid in der Saison 2023/24 Achter. Auch die Tordifferenz von 23:21 ist äußerst enttäuschend. Inklusive der Cup- und Europacupspiele durften die Rapid-Fans in Hütteldorf in einer vollen Saison nur 27 Tore in 19 Pflichtspielen bejubeln. Ekstase gab es auf den Rängen demnach im Schnitt nur 1,42-mal pro Spiel.

Punktschnitt 1,63 in acht Jahren Bundesliga im Weststadion

Es ist ein Tiefpunkt in einer ohnehin schlechten Bilanz der Hütteldorfer seit dem Einzug ins neue Stadion vor acht Jahren. Insgesamt holte Rapid im Weststadion 80 Siege, bei 41 Unentschieden und 44 Niederlagen, was einem Schnitt von 1,70 Punkten pro Spiel entspricht. Klammert man Cup und Europacup aus, so kommt Rapid sogar nur auf einen Schnitt von 1,63. Auch die Tordifferenz von 228:163 in 132 Ligaspielen unterstreicht, dass die Grün-Weißen schon lange keine Heimmacht sind.

Das 0:3 gegen Hartberg war zudem die höchste Heimniederlage der Hütteldorfer seit dem 26. September 2021 – damals ebenfalls 0:3 gegen den SK Sturm Graz. Seitdem gab es 55 Pflichtspiele auf eigenem Terrain. Das letzte Mal, dass Rapid noch höher zu Hause verlor, liegt fast genau vier Jahre zurück – damals ohne Zuschauer beim 2:7 gegen Red Bull Salzburg.

Die beste Heimbilanz gab’s ohne Zuschauer

Die beste Heimbilanz im Weststadion wies Rapid übrigens auch auf, als es weitgehend keine Zuschauer gab. In der Spielzeit 2020/21 holte Rapid zehn Siege und je drei Unentschieden und Niederlagen. Gleich viermal in acht Jahren im neuen Stadion hieß die Bilanz am Ende 7-4-5, wobei man in der Saison 2018/19 nur 20 Tore erzielte – und damit noch weniger als heuer. Allerdings kassierten die Hütteldorfer auch um sechs Treffer weniger und besiegten im Europacup Slovan Bratislava, FCSB, Spartak Moskau und die Rangers.

Rapid hat bei Österreicher-Toren die Nase vorn

Eine Tabelle bzw. eine Tabellenspielerei führt Rapid in der abgelaufenen Saison dennoch an: Würde man nur die Tore zählen, die von Österreichern erzielt wurden, dann wäre Rapid Erster – direkt vor der Austria. Mehr als 35 Tore von einheimischen Spielern gab es 2023/24 in keiner anderen Mannschaft. Es ist ein Symptom für die Verklärung, die Rapid mit dem eigenen Nachwuchs betreibt und in Relation zum Gesamtergebnis auch ein weiteres Zeichen dafür, dass man sich vom Österreicher-Topf verabschieden muss, um mit den drei Top-Teams der Liga Schritt zu halten.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen