Der 21-jährige Innenverteidiger Maximilian Wöber wechselte ein wenig überraschend vom FC Sevilla zu Red Bull Salzburg. Der Transfer birgt ein wenig Brisanz, da Wöber... Rapid-Fans nach Wöber-Transfer: „Die eigenen Ideale verkauft…“

Der 21-jährige Innenverteidiger Maximilian Wöber wechselte ein wenig überraschend vom FC Sevilla zu Red Bull Salzburg. Der Transfer birgt ein wenig Brisanz, da Wöber aus dem Rapid-Nachwuchs kam und immerhin sieben Jahre in Hütteldorf verbrachte. Nachdem wir uns angeschaut haben wie man in Salzburg über diesen Transfer denkt, wollen wir uns nun die Kommentare der Rapid-Fans anschauen. Alle Fanmeinungen stammen aus dem Austrian Soccer Board, Österreichs größtem Fußball-Diskussionsforum.

Silva: „Na dann. Ich kann es weiterhin nicht verstehen, wie man im Mai als Spieler eines spanischen Vereines sich noch unter die Rapid-Fans stellt, die seinen neuen Arbeitgeber und alles für das er im modernen Fußball steht aufs Tiefste ablehnen, sich dort anbiedert und so tut als wäre man ein echter Fan der grün-weißen Farben, wenn man dann keine vier Monate später dort unterschreibt. Soll er seine Karriere eiskalt verfolgen, bitte gerne, dann aber bitte konsequent sein und nicht so tun, als wäre einem etwas wichtig abseits dessen.“

AC58: „Der „Fall“ Wöber wird für uns vermutlich einschneidender sein als derzeit noch erkennbar. Wöber selbst ist dabei fast egal, aber ich habe den Eindruck, dass mit seiner Historie mehr zusammenbricht als ein jugendlicher Abgang. Wird je wieder ein Rapidler ein Bekenntnis zum Verein abgeben können, das man ihm auch abnimmt?
Wird nicht sofort jeder Fan Maxi Wöber vor Augen haben und sich denken „Alter, komm uns bloß nicht so …“ Es würde mich nicht wundern wenn mit ihm die Ära der traditionellen Vereinszugehörigkeit zu Ende geht, weil sie unglaubwürdig geworden ist. Auch bei uns. Ist es sinnvoll einer Schimäre nachzuhängen, die einem immer wieder aufs Neue enttäuscht?

Starostyak: „Meine Fußball-Romantik ist ja schon lange tot, aber das tut dann doch ein bissl weh. Klar, viele Optionen hatte er vermutlich nicht, er muss auf sich schauen und Salzburg ist eine exzellente Adresse, von der er bei guten Leistungen bald wieder im Ausland sein wird, aber den netten Empfang oder kurzfristigen Besuch bei uns kann er eher vergessen. Ärgerlich, weil wir im Cup-Duell mal wieder ein schönes Ziel für die Medien abgeben werden, wenn es zu unschönen Szenen kommt. Erfolg will ich ihm und damit dem Konstrukt keinen wünschen, seine Karriere, sein Bier.“

DerBaustein: „Rapid wird einen eigenen Weg finden (müssen) und das Potenzial ist vorhanden (größte Fanbase, sehr ansehnliches neues Stadion in einer europäischen Metropole, Akademie). Es wäre an der Zeit, den neuen Weg anzunehmen und nicht immer alles zu hinterfragen. Eine gewisse Flexibilität wäre zeitgemäß. Und die Fans sind ebenfalls in der Bringschuld. Man könnte bei Wöber beginnen. Man muss den Wechsel sicherlich nicht gutheißen, aber trotzdem braucht man einen Menschen dafür nicht verurteilen. Das Thema einfach abhaken und die Aufmerksamkeit wieder auf die eigenen Entwicklung legen. Konsequent! Immer!“

weizi72: „Diese Entscheidung von Wöber kann ich überhaupt nicht verstehen. Er ist wirklich ein Rapidler durch und durch und jetzt bin ich echt enttäuscht. Sitzt noch beim Cup-Finale im Rapid-Sektor und jetzt das…“

flonaldinho10: „Lässt mich persönlich eigentlich relativ kalt der Wechsel. Sportlich ist RB mit oder ohne Wöber meilenweit von uns entfernt und den „Verein“ an sich hab ich emotional nie als Erzrivalen empfunden, dazu sind sie einfach zu neureich, zu glatt, zu künstlich. Ich hoff für Wöber, dass er sich in Salzburg empfehlen kann und spätestens in zwei Jahren wieder ins Ausland wechselt und nicht in Österreich versauert.“

DerTiger: „Anstatt sich in Sevilla (oder anderswo international) durchzubeißen, daran zu wachsen und ein ganz Großer zu werden, macht er einen Schritt zurück (ja, er spielt CL, aber meine das nicht nur sportlich) und casht lieber in Salzburg ab. Schade. Ist denn wirklich überhaupt kein Platz mehr für Romantik im Fußball.“

narf: „Ich bin weit davon entfernt, irgendwelche übertriebenen Unmutsäußerungen gutzuheißen. Ich verstehe jeden jungen Kicker, der diese Auslage (und das ist Salzburg einfach) nutzt, um international aufzuzeigen. Was ich nicht verstehe ist, dass man sich zwei Monate zuvor in den Fanblock stellt und vermutlich Aussagen trifft, die diesen Wechsel in ein seltsames Licht rücken. Da sind Schmähgesänge im großen Stil abzusehen, wie auch in jeder anderen Liga dieser Welt, wenn man zur Konkurrenz wechselt.  Ich wünsche ihm dennoch alles Gute, solange es um unsere Interessen geht. In direkten (und indirekten) Duellen möge er ausschließlich ausrutschen und danebenfahren.“

esciN: „Umso mehr ich darüber nachdenke, umso befremdlicher finde ich es. Der moderne Fußball kotzt mich nur mehr an. Der Junge lässt auf Instagram keine Gelegenheit verstreichen um zu erwähnen wie leiwand er Rapid findet, stellt sich mit den Fans beim Cup-Finale in den Block und schimpft dort auf die Dosen, lässt sich bei uns aufpeppeln für die U21-EM und keine drei Monate später unterschreibt er als Dank bei den Dosen.  Ihm kann’s wurscht sein, was man hier von ihm hält – er wird in weniger als einem Jahr das Double feiern für das der Konzern ein Abo hat und fette Prämien kassieren, während wir wahrscheinlich wieder irgendwo an der Grenze zum unteren Playoff herumwurschteln.  Trotzdem find ich’s unmöglich wie im Fußball eigene Ideale verkauft werden und nur mehr an die große Marie gedacht wird. Vereinstreue gibt es nicht mehr, mit ganz, ganz wenigen Ausnahmen aber die liegen im Promillebereich.“

Air-Win: „Wenn man sich aussuchen kann ob man Woche für Woche gegen Klubs wie Altach, Admira, WAC, Hartberg, Mattersburg usw. oder gegen den FC Barcelona, Real Madrid, Valencia, Atlético, Villareal, usw. spielen kann gibt´s keine zwei Meinungen! Genau das ist das Hauptgeschäft jedes Fußballprofis. International kann er mit Sevilla genauso spielen und mit diesem Wechsel zeigt er für mich nur, dass er kein Durchhaltevermögen hat und nicht bereit ist sich durchzusetzen!“

Stanley-Stiff: „Einfach ein grindiger Move. Aber er wird schon wissen was er tut und mit dem Blick auf die monatliche Kontoeingangszeile weiß man dann auch wo die Prioritäten liegen. Hoffentlich lassen ihn Dibon, Max Hofmann und Flo Kainz in Zukunft im gemeinsamen Urlaub dann aber auch die gesammelten Rechnungen übernehmen.“

WorkingPoor: „Er soll hingehen wohin er will. Wir haben knapp acht Millionen kassiert und kriegen jetzt weitere ≈ 300.000 Euro. Er war dazwischen bei zwei anderen Vereinen. Will man ihm mit einem Berufsverbot belegen? Wenn er unbedingt eine Dose sein will, dann soll er halt. Wir sollten mal mehr auf uns schauen und nicht, wohin Ex-Spieler wechseln. Große Gefahr für uns ist er nicht, außer ein paar guten Spielen hat er als Profi nicht viel gezeigt und ich bin noch immer verwundert, dass er solche Transfersummen produziert.“

Kitz3006: „Ich bin einfach enttäuscht. Ich mochte den Jungen wirklich und habe gehofft, dass er irgendwann wieder zu uns kommt. Das kann man jetzt vergessen. Mit dem Gehalt nicht zu rechtfertigen, das hätte er im Ausland auch verdient. Sportliche Herausforderungen wären dort sicher auch größer als mit Red Bull, das die Liga so schon dominiert.“

Im Austrian Soccer Board findet ihr weitere Fanmeinungen zum Wöber-Transfer

Stefan Karger