Rapid-Mittelfeldspieler Dejan Petrovic wird nach dem Ablauf seines Vertrags zum HNK Rijeka wechseln. Das berichtet der „KURIER“ in seiner neuesten Zusammenfassung über die Entwicklungen beim SK Rapid.
Der heute 25-jährige Slowene wechselte im Februar 2020 vom NK Aluminij nach Hütteldorf und kostete kolportiert eine halbe Million Euro Ablöse. Damals war Petrovic noch slowenischer U21-Teamspieler – mittlerweile absolvierte er auch zwei Spiele für das A-Nationalteam des südlichen Nachbarn.
Allgemein verlief Petrovic’ Entwicklung nicht so wie geplant. Bereits zu Beginn seiner Rapid-Zeit sah man, dass er ein „typischer Barisic-Spieler“ ist: Filigran, stark am Ball, umsichtig. Dem gegenüber aber kein auffälliger Zweikämpfer und allgemein eher ein Spieler, der seine Aufgaben mit Technik zu lösen versuchte.
Dennoch war Petrovic speziell in seiner Anfangszeit bei Rapid weitgehend gesetzt. Der effektive, zählbare Output in seinen Leistungen war jedoch zu gering und so erspielte er sich nach und nach das Prädikat „für einen Legionär nicht stark genug“. Eine echte Leistungsexplosion ließ bis zuletzt auf sich warten.
Immer wieder zeigte der Slowene solide Leistungen – meistens aber nicht mehrere nacheinander. Eines seiner besten Spiele absolvierte er im März 2022 bei einem 3:1-Sieg in Klagenfurt, doch schon in den nächsten Partien fiel seine Performance wieder ab. Gerade stärkere Gegner hatten ihn außerdem mehrfach als zentrales Pressingopfer auserkoren und ihn in unliebsame Zweikämpfe verwickelt. Petrovic schaffte es zudem in Schnittpartien so gut wie nie das Heft in die Hand zu nehmen. Unterm Strich entwickelte er sich also nie zu einem „Unterschiedsspieler“, wie man sie bei Rapid so dringend benötigte.
Im Mai 2022 kam auch noch Verletzungspech hinzu: Petrovic riss sich im Training das Kreuzband, fiel schlussendlich acht Monate aus. In der laufenden Saison kam er deshalb nur noch auf vier Einsätze, erwischte dabei für ein Comeback äußerst undankbare Einsätze und ging gegen Red Bull Salzburg, den LASK und im Derby gegen die Austria als Verlierer vom Platz. Danach stand er nur noch einmal im Matchkader und fiel zuletzt erneut mit Knieproblemen aus.
Wie auch bei den meisten anderen Rapid-Spielern mit auslaufenden Verträgen war klar, dass Petrovic nicht mehr verlängern würde. Nun zieht es den feinen Techniker an die Adriaküste. Der HNK Rijeka, aktuell Vierter der kroatischen Liga, will den Slowenen ablösefrei verpflichten. Petrovic’ Teamkollegen in Rijeka könnten die Ex-Austrianer Emir Dilaver und Marco Djuricin werden.
Für Rapid bestritt Petrovic insgesamt 82 Spiele, erzielte keinen Treffer und leistete fünf Assists – vier davon in seinem ersten halben Jahr in Hütteldorf.
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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