Rapid-Trainer: Diese Kandidaten werden’s nicht!
Bundesliga 1.Oktober.2018 Daniel Mandl 0
Das Rapid-Präsidium tagt – und das heutige Thema ist natürlich ein möglicher neuer Trainer. Im Netz kursieren bereits zahlreiche Namen und viele davon sind aus unterschiedlichen Gründen unrealistisch. Wir zäumen das Pferd von hinten auf und beschreiben, wer mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht auf der Rapid-Bank platznehmen wird.
Sky fragte am Wochenende bei Oliver Glasner nach, ob er sich einen Job in Wien-Hütteldorf vorstellen könne. Der 44-Jährige etablierte beim LASK eine dynamische Spielphilosophie und die Linzer spielen derzeit so, wie Rapid eigentlich spielen sollte. Allerdings winkte der gebürtige Salzburger schnell ab. Sobald Marco Rose den nächsten Schritt macht, wird Glasner wohl das Zepter in Salzburg übernehmen – da setzt man sich nicht ein knappes Jahr davor aufs Pulverfass Hütteldorf. Glasner erachten wir als „unüberredbar“.
Mögliche Kandidaten, die aktuell einen Job haben
Viele Trainer, die in den letzten Jahren als mögliche Rapid-Coaches gehandelt wurden, haben derzeit einen Job. Andreas Herzog, auch einer der „Fan-Kandidaten“, hat derzeit seine liebe Not beim schwachen israelischen Nationalteam. Marcel Koller durchlebt mit dem FC Basel derzeit die schwerste Zeit der jüngeren Vereinsgeschichte. Adi Hütter kämpft in Frankfurt derzeit mit wechselhaften Leistungen, aber zuletzt gelang mit einem 4:1 über Hannover ein Befreiungsschlag. Urs Fischer ist mit Union Berlin noch ungeschlagen, wird um den Aufstieg in die deutsche Bundesliga mitspielen. Zoran Barisic versucht sich indes im Titelkampf der slowenischen Liga, dürfte aber mit Olimpija Ljubljana unter dem NK Maribor anzusiedeln sein.
Fast keine österreichischen Lösungen
Neben dem bereits ausführlich thematisierten Didi Kühbauer und dem zuerst angesprochenen Oliver Glasner, gibt oder gab es auch in der Bundesliga den einen oder anderen Kandidaten – der es nicht werden wird. Christian Ilzer baute in Wolfsberg gute Automatismen auf, ist aber noch eine deutlich zu riskante Lösung für Rapid. Heimo Pfeifenberger hat für einen großen Job das Problem, dass er außer in Grödig nie durchgehend erfolgreich war. Peter Pacult brachte sich subtil selbst ins Spiel, ist aber definitiv kein Thema und auch nicht das, was Rapid aktuell sucht. Die ganz großen Trainertalente, die in Hütteldorf eine durchgängige Spielphilosophie installieren könnten, gibt es in Österreich derzeit schlichtweg nicht.
Österreichs Top-Trainer haben Jobs im Ausland als Ziel
Auch das obere Ende der österreichischen Trainerskala ist für Rapid derzeit nicht drin: Peter Stöger betonte, dass er gerne weiter im Ausland arbeiten würde. Selbiges wird wohl für Ralph Hasenhüttl gelten. Bei beiden Trainern kommt auch noch der Faktor Finanzen hinzu. Die beiden Ex-Austrianer feierten bereits achtbare Erfolge in der deutschen Bundesliga und sind an ein anderes Gehaltsniveau gewöhnt. So wird Hasenhüttl beispielsweise mit Bayer Leverkusen in Verbindung gebracht.
Gehaltsklasse als Problem bei internationalen Trainern
Auch einige der kolportierten deutschen Trainer werden kein Thema werden. Mirko Slomkas erfolgreiche Zeiten liegen bereits gut zehn Jahre zurück, der 51-Jährige wurde in unserem Nachbarland nach und nach von der jüngeren Konkurrenz „überholt“, gilt zudem als potentiell schwieriger Charakter. Sowohl beim HSV, als auch in Karlsruhe floppte er, wodurch man in Wien von einer (teuren) Verpflichtung absehen wird. Auch die Gehaltsklasse anderer deutscher Coaches wie Markus Gisdol ist für Rapid unerschwinglich – das gilt auch für internationale, vereinslose Optionen wie Peter Bosz, den Ex-Salzburger Óscar García, der noch im bezahlten Olympiakos-Urlaub weilt oder den als schwierig geltenden André Schubert. Auch der häufig genannte Joe Zinnbauer ist nach seinem enttäuschenden St.Gallen-Engagement wohl kaum ein Thema. Zudem ist auch er als Inhaber einer Finanzdienstleister-Unternehmensgruppe die größeren Gehaltsschecks gewöhnt.
„Hochziehen“ keine Option
Auch interne Lösungen kommen nicht in Frage. Weder Muhammed Akagündüz, noch die Nachwuchstrainer Zeljko Radovic und Harald Suchard haben das Potential, um Rapids Kampfmannschaft in einer derart schwierigen Lage zu übernehmen und zu formen. Am ehesten wäre dies noch U15-Trainer Walter Knaller zuzutrauen, aber der 60-Jährige hat keine Kampfmannschafts-Ambitionen. „Hochziehen“, so wie man es in der Vergangenheit öfter machte, ist diesmal also keine Option. Das gilt natürlich auch für die Co-Trainer Martin Bernhard und Thomas Hickersberger.
…dem Fredl widerspricht man nur ungern…
Es bleiben also ein, zwei Schweizer und zwei, drei Deutsche übrig. Laut SKN-Geschäftsführer Blumauer gab es nämlich auch für Didi Kühbauer (noch) keine Rapid-Anfrage. Dem gegenüber steht, dass Alfred Tatar auf Sky zuletzt erklärte, dass es in Hütteldorf als nächstes definitiv keinen ausländischen Trainer geben wird. Und einem Fußballphilosophen wie Tatar widerspricht man eben auch nur ungern, auch wenn wir es gänzlich anders sehen als er. Es bleibt also nur eines: Abwarten und auf die Vollzugsmeldung warten. Morgen wissen wir mehr. Wir hoffen, dass wir wenigstens die eine oder andere womöglich unbeliebte Personalie aus der Welt schaffen konnten.
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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