Der SK Rapid ist nach dem Vertragsende von Thorsten Schick und dem Ende der Leihe mit Neraysho Kasanwirjo weiterhin auf der Suche nach einem... Rechtsverteidiger: Ehemaliger Wunschspieler erneut Thema bei Rapid?

Der SK Rapid ist nach dem Vertragsende von Thorsten Schick und dem Ende der Leihe mit Neraysho Kasanwirjo weiterhin auf der Suche nach einem Rechtsverteidiger. Obwohl man munkelt, dass mit dem neuen Spieler bereits alles unter Dach und Fach sein soll, dringen kaum Namen nach außen. Ein Name, der schon vor zwei Jahren ein Thema in Grün-Weiß war, ist nun zum zweiten Mal aufgetaucht.

Es handelt sich um den 24-jährigen Ungarn Bendegúz Bolla, der seit Sommer 2021 den Wolverhampton Wanderers gehört, aber bereits zweimal in die Schweiz – zu den Grasshoppers und zu Servette Genf – verliehen wurde.

Drei Leihjahre in der Schweiz

Bei den Grasshoppers zeigte der dynamische Flügelverteidiger zwei ganze Jahre lang auf, war Stammspieler, spielte dabei aber in einer Mannschaft, die in der Schweiz gegen den Abstieg spielte. Insgesamt kam er für den Traditionsklub auf sechs Tore und sieben Assists in 66 Spielen.

Die vergangene Saison verbrachte Bolla in Genf – bei einer Mannschaft, die das Gegenteil der Grasshoppers und stark aufstrebend ist. Servette spielte lange um den Titel mit, wurde am Ende Dritter hinter Lugano und Meister YB Bern. Auch hier gehörte Bolla weitgehend zum Stamm, kam auf starke Leistungsdaten von fünf Toren und fünf Assists in 45 Spielen.

Nicht immer Stammspieler und auch links eingesetzt

Er spielte dabei hauptsächlich als rechter Flügelverteidiger, kam aber auch häufig auf der linken Seite zum Einsatz und gelegentlich auch als Rechtsaußen. Auch wenn er 45 Saisonpartien abspulte, zählte er nicht durchgängig zum Stamm, kam in der Schweizer Liga 15-mal nur von der Bank und konnte sich rechts hinten gegen den starken Japaner Keigo Tsunemoto nicht immer durchsetzen.

Dennoch wird der 16-fache Nationalspieler voraussichtlich mit Ungarn zur EM fahren. Auf der Rechtsverteidigerposition hat er im Team mit Ferencvaros-Aufsteiger Endre Botka, sowie den beiden routinierten Loic Nego und Attila Fiola gute, aber dennoch „besiegbare“ Konkurrenz. Beim 1:2 im letzten Testspiel gegen Irland blieb er allerdings auf der Bank.

Servette besitzt Kaufoption

Auch wenn das „aufgewärmte“ Interesse an Bolla dafür spricht, dass am neuen Gerücht etwas dran ist, wird es für Rapid schwer werden, den Ungarn zu verpflichten. Bolla war für Servette speziell im Europacup gesetzt, spielte keine überragende, aber durchaus passable und verlässliche Saison. Servette handelte sich zudem eine Kaufoption auf den Ungarn aus, kann ihn zu einer festgeschriebenen Summe aus seinem bis 2026 Wolves-Vertrag herauskaufen. Servette ist aktuell finanzkräftiger als Rapid, könnte also auch ein stattliches Gehalt berappen, bei dem Rapid womöglich aussteigen würde.

Mehrere Interessenten, ungarische Quelle aber „zuversichtlich“

Aber auch wenn die Kaufoption auf Bolla nicht gezogen wird, hat er in seinen Jahren in der Schweiz auch andere Klubs auf sich aufmerksam gemacht, deren Gehaltsniveau näher an dem ist, was der 24-Jährige aus England gewöhnt sein könnte. Speziell das Thema Gehalt könnte hier also ein zentrales sein, weshalb ein Transfer zu Rapid, das die finanziellen Mittel für neue Spieler derzeit eher zusammenkratzen muss, eher unwahrscheinlich wirkt.

Die ungarische Quelle nemzetisport.hu spricht davon, dass es „keine Überraschung“ wäre, wenn Rapid die Verpflichtung Bollas noch diese Woche bekanntgeben würde – ganz so einfach wie dargestellt, wird das für Rapid aber nicht und man darf davon ausgehen, dass Bolla „einer von vielen Namen“ auf dem Rechtsverteidiger-Zettel der Hütteldorfer ist.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen