Der SK Rapid gab vor wenigen Tagen die Verpflichtung von Robert Ljubicic bekannt, der im Sommer ablösefrei vom SKN St. Pölten nach Hütteldorf wechseln wird. Nachdem wir die Kommentare der Rapid-Fans zu diesem Transfer zusammenfassten, wollen wir uns nun einige Leistungsdaten rund um den Neuzugang ansehen.
Nach Marco Grüll verpflichtete der SK Rapid den nächsten ablösefreien U21-Nationalspieler. Sportdirektor Zoran Barisic, der in den nächsten Monaten ohnehin mit einem hohen Arbeitspensum zu rechnen hat, bastelt also bereits fleißig am Kader für die kommende Saison. Dies ist auch unumgänglich, da mit einigen Abgängen zu rechnen ist und zudem schwierige Vertragsverlängerungen anstehen.
Offensiver als beide Dejans und Grahovac
Will man die Leistungsdaten von Robert Ljubicic mit anderen Rapid-Spielern vergleichen, stellt sich zunächst die Frage welche Akteure man dafür heranziehen sollte. Dies ist auf den ersten Blick gar nicht so einfach, da sein Bruder Dejan ebenso wie Petrovic und insbesondere Grahovac auf defensiveren Positionen zum Einsatz kommen. Am ehesten lässt sich die Position von Robert Ljubicic mit der von Marcel Ritzmaier vergleichen, auch da beide Linksfüße sind.
Linksfuß wie Ritzmaier
Robert Ljubicic tätigte seine stärksten Partien für den SKN St. Pölten im zentralen Mittelfeld, wobei er im Vergleich zu seinem Bruder deutlich offensiver agiert. Er ist ein typischer Achter, der aber gegen stärkere Teams auch auf der 10 auflaufen kann, da er für einen offensiven Mittelfeldspieler recht zweikampfstark ist und sich im Spiel gegen den Ball durchaus für seine Mannschaft aufreibt. Dies wird auch für den SK Rapid eine interessante Option sein, wenn es beispielsweise gegen Teams wie RB Salzburg geht, wo es zuletzt nicht immer gelang die Lücken im zentralen Mittelfeld zu schließen. So wie Marcel Ritzmaier absolvierte Robert Ljubicic einige Partien im linken Mittelfeld, beispielsweise beim letzten Aufeinandertreffen im Spiel gegen den SK Rapid. Die Doppelsechs im St. Pöltner 4-4-2-System wurde von Pokorny und Schütz gebildet. Ljubicic begann im linken Mittelfeld, pendelte jedoch immer wieder ins Zentrum um dem umtriebigen Linksverteidiger Schulz Räume zu öffnen.
Robert Ljubicic als Ritzmaier-Ersatz?
Mit dem Transfer von Robert Ljubicic muss der SK Rapid nicht unbedingt zwingend den Nachfolger für Ritzmaier verpflichtet haben, da es nicht komplett ausgeschlossen ist, dass Rapid und Barnsley eine Lösung finden werden. Es ist allerdings doch eher unwahrscheinlich, dass man Marcel Ritzmaier in der kommenden Saison in Grün-Weiß sehen wird, da einerseits eine nicht unwesentliche Ablöse fällig wäre, andererseits auch das Gehalt nicht einfach zu stemmen sein wird. Aktuell zahlt der FC Barnsley während der Leihe einen Teil des Ritzmaier-Gehalts mit. Es ist demnach nicht unwahrscheinlich, dass Robert Ljubicic als Ersatz für Marcel Ritzmaier kommt. Seinen Bruder, der höchstwahrscheinlich ins Ausland abwandern wird, wird er aufgrund der unterschiedlichen Spielanlagen eher nicht ersetzen. Hier muss der SK Rapid einen weiteren Transfer tätigen, oder den Abgang intern auffangen, was allerdings – bei allem Respekt für die jungen Spieler – sicherlich mit einem Qualitätsverlust einhergehen würde.
Wir vergleichen nun die Leistungsdaten von Robert Ljubicic und Marcel Ritzmaier, wobei wir alle Pflichtspiele in dieser Saison heranziehen.
Statistiken in der Defensive
Quelle: Wyscout S.p.a.
Die Leistungsdaten der beiden Spieler gehen hier nicht weit auseinander und es finden sich keine großen Ausreißer. Robert Ljubicic führte ein wenig mehr defensive Duelle pro 90 Minuten und kommt auf mehr erfolgreiche defensive Aktionen. Marcel Ritzmaier hat eine knapp bessere Zweikampfquote, wobei beide Spieler mehr als die Hälfte ihrer Duelle gewinnen, was bei der durchschnittlichen Spielposition eine ordentliche Leistung ist. Robert Ljubicic war öfters in Luftduelle verwickelt, konnte aber weniger Kopfballduelle als Ritzmaier gewinnen. Bei den Interceptions hat der 21-Jährige Ljubicic die Nase vorne und fängt pro Partie im Schnitt rund einen Ball mehr als Ritzmaier ab. Der Spieler des SKN St. Pölten begeht ein wenig mehr Fouls, allerdings hält sich bei beiden Kickern die Anzahl der gelben Karten in dieser Saison in Grenzen.
Statistiken in der Offensive
Quelle: Wyscout S.p.a.
Hier fällt auf den ersten Blick die Diskrepanz bei den Werten zwischen den Expected Assists und den tatsächlichen Vorlagen auf. Marcel Ritzmaier musste bisher in dieser Saison ein wenig mit seinen Vorderleuten verzweifeln, da bei einem Expected-Assist-Wert von 5.37 nur zwei Treffer nach seinen Zuspielen erfolgten – seine Mitspieler ließen demnach zahlreiche Chancen ungenützt. Anders sieht es bei Robert Ljubicic aus, der bei einem xA-Wert von 1.72 auf vier tatsächliche Vorlagen kommt, was bedeutet, dass seine Teamkollegen effizient mit den von ihm vorbereiteten Chancen umgingen. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, warum es wichtig ist sich nicht bloß die tatsächlichen Vorlagen anzusehen.
Auf der anderen Seite liegt es aber auch auf der Hand, dass ein Spieler beim SK Rapid aufgrund der größeren Dominanz mehr Chancen kreieren kann als ein Spieler des SKN St. Pölten. Dies gilt auch für die abgegebenen Schüsse, bei denen Ritzmaier mit 1.55 Schüssen pro 90 Minuten vor Ljubicic steht, der im Schnitt 0.98 Mal das gegnerische Tor anvisierte. Robert Ljubicic tätigte jedoch deutlich mehr Dribblings pro 90 Minuten als Ritzmaier und weist bei diesen auch eine bessere Erfolgsquote auf. Zudem gewann er in der Offensive mehr Zweikämpfe und kam auf mehr Ballberührungen im gegnerischen Strafraum. Mit der Chancenauswertung kann Robert Ljubicic in dieser Saison nicht zufrieden sein, da er bei einem Expected-Goal-Wert von 2.18 nur einen Treffer erzielte. Ritzmaier war in dieser Hinsicht weit effektiver und erzielte bei einem xG-Wert von 1.89 insgesamt vier Pflichtspiel-Tore, wobei zwei Treffer beim 5:1-Cup-Sieg gegen Wiener Neustadt und ein Treffer im Europa-League-Spiel gegen Molde fielen. In der Liga stehen beide Spieler bei einem Tor.
Die Pass-Statistiken
Quelle: Wyscout S.p.a.
Robert Ljubicic kommt auf etwas weniger Zuspiele pro 90 Minuten und weist dabei dieselbe Präzision wie Marcel Ritzmaier auf. Der St. Pöltner spielt jedoch mehr Pässe nach vorne und nimmt bei den Zuspielen etwas mehr Risiko, was sich auch ein wenig in der Passgenauigkeit bei den Zuspielen nach vorne auswirkt. Insgesamt kann man feststellen, dass der St. Pöltner gerne vertikale Zuspiele nach vorne sucht.
Fazit
Leistungsdaten-Vergleiche wie diese sollten nicht für bare Münze genommen werden, denn einerseits sind die Voraussetzungen bei den Vereinen nicht die gleichen und andererseits gibt es auch Unterschiede was die genaue Spielposition und die taktischen Aufgaben der jeweiligen Spieler betrifft. Man sieht aber, dass die Leistungswerte von Robert Ljubicic keineswegs signifikant abfallen und in manchen Bereichen sogar besser sind.
Die Rapid-Fans sollten dennoch Geduld für den jungen Spieler aufbringen, denn er ist sicherlich noch nicht am Ende seiner Entwicklungsstufe angelangt. Dies ist natürlich der ganz große Pluspunkt bei diesem Transfer. Robert Ljubicic ist erst 21 Jahre alt und konnte auf Bundesliga-Niveau schon mehrmals sein Potential unter Beweis stellen. Dass der SK Rapid junge Spieler ausgezeichnet entwickeln kann, sah man etwa bei Roberts Bruder Dejan, der mittlerweile die Kapitänsschleife trägt und sich auf einige Auslandsangebote freuen darf. Die Verpflichtung von Robert Ljubicic ist ein logischer Transfer, der allerdings keineswegs selbstverständlich ist, da auch der 21-Jährige das Abenteuer Ausland ohne Zwischenschritt in Hütteldorf angehen hätte können. Die positive Entwicklung seines Bruders wird hier den Ausschlag für die Entscheidung pro Rapid geliefert haben.
Stefan Karger, abseits.at
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Stefan Karger
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