Seit dieser Saison steht Robert Beric beim SK Sturm unter Vertrag. Mit einer Ablösesumme von knapp einer Million Euro ist er der teuerste Neuzugang... Robert Beric: Der lauffreudige Stürmer ohne Killer-Instinkt

SK Sturm GrazSeit dieser Saison steht Robert Beric beim SK Sturm unter Vertrag. Mit einer Ablösesumme von knapp einer Million Euro ist er der teuerste Neuzugang der Grazer seit langer Zeit. Seine Torjägerqualitäten konnte Beric aber noch nicht wirklich unter Beweis stellen – ein Tor im Cup, ein Tor in der Bundesliga, so seine Ausbeute. Gegen Red Bull Salzburg traf er zum umjubelten 1:1 Ausgleich. Ist der Knoten beim Stürmer nun endlich geplatzt?

Wenn ein Verein wie Sturm Graz mit allen Mitteln versucht, einen siebenstelligen Betrag aufzutreiben, um einen Spieler an die Mur zu lotsen, dann wird sich der Vorstand wohl etwas dabei gedacht haben. Es muss sich schon um einen besonderen Kicker handeln. Robert Beric soll so besonders sein, dass man bei Frank Stronach anfragte, ob dieser den Grazern nicht unter die Arme greifen würde. Tat er – und nun trägt der Slowene das schwarz-weiße Trikot. Nach 39 Toren in 124 Erstligaspielen in Slowenien (für Interblock Ljubljana und NK Maribor), und dazu noch Treffer in der Europa League (u.a. gegen Tottenham und Lazio Rom) waren die Erwartungen groß. Wir blicken auf den bisherigen Verlauf seiner noch sehr kurzen Sturmkarriere.

Einstand nach Maß gegen Pariser Starensemble

Besser hätte Robert Beric’ Zeit bei Sturm Graz gar nicht beginnen können. Beim „Ankick 2013“, der offiziellen Saisoneröffnung des SK Sturm, traf der Slowene gleich zum 1:0 – gegen niemand geringeren als den französischen Spitzenklub Paris Saint-Germain. Nachdem der Stürmer im ersten Versuch noch am PSG-Keeper scheiterte, konnte er den Nachschuss aus spitzem Winkel verwerten. Die Erwartungen der Fans wurden nach diesem Treffer natürlich nicht geringer.

Pflichtspieldebüt – schon wieder klingelte es im gegnerischen Kasten, diesmal doppelt

Das erste Pflichtspiel stand vor der Tür. Beim SC Team Wiener Linien (Wiener Stadtliga) lief Beric an der Seite von Marco Djuricin auf. Sowohl in Hälfte Eins, als auch in Hälfte Zwei konnte Robert Beric jubeln. Der erste Doppelpack war also geschnürt. Mit großer Vorfreude ging es in die neue Bundesligasaison. Zum Auftakt musste man nach Innsbruck.

Assist statt Tor

Man sagt immer, Stürmer werden an Toren gemessen. Das stimmt zwar, wenn der Stürmer dann aber „nur“ einen Assist liefert, ist auch niemand böse. So blieb Beric in Runde Eins der Bundesliga zwar torlos, bereitete die zwischenzeitlich Führung der Grazer durch Szabics aber mustergültig vor. Einen langen Ball leitete der Slowene (rot) direkt weiter auf Szabics (gelb), der so alleine aufs Innsbrucker Tor laufen konnte. Es folgte das Europa League-Quali Rückspiel gegen Breidablik.

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Die Geburt des „Chancentod“

Nach einem torlosen Remis im Hinspiel hatte Sturm im Rückspiel Tore dringend nötig. Sturms „Million Dollar Baby“, wie Beric von einem Tagesblatt genannt wurde, hatte einen Treffer am Fuß. Alleine lief er auf Breidabliks Tormann zu – und scheiterte. Sturm schied blamabel aus und hatte im nächsten Spiel gegen Grödig Wiedergutmachung im Sinn. Schon in der Anfangsphase der Partie wollte der Slowene unbedingt einen Treffer erzielen. Einmal scheiterte er aus rund 14 Metern hauchdünn, in der nächsten Situation schoss er die Kugel nur an die Stange. Im zweiten Durchgang war er einem Tor aber noch näher. Nach einer Vorlage von Hadzic kam Beric (rot) am Fünfer per Kopf frei zum Ball. Sein Versuch fiel aber a) zu schwach, und b) zu unplatziert aus. So musste Sturm weiter auf den ersten Bundesligatreffer von Beric warten. Nächster Gegner: Rapid Wien.

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Elfer statt Tor

Minute Eins in Graz-Liebenau. Hadzic bedient Beric ideal. Der Slowene zieht in den 16er, will abziehen und… wird gelegt. Es wurde also wieder nichts aus dem ersten Saisontreffer des Neuzugangs. Sein Laufweg war allerdings perfekt, und hätte Rapids Maximilian Hofmann nicht dazwischengefunkt – die Chance auf ein Tor wäre sehr groß gewesen. Doch es blieb nicht die einzige Torbeteiligung des Stürmers an diesem Tag. Vor Rapids Ausgleich leitete er den Ball unglücklich per Kopf auf Torschütze Trimmel weiter. Weiter ging es zum Kellerduell bei der Admira.

Nächster Assist – wieder kein Tor

Wieder gelang den Grazern ein Blitzstart, wieder war Robert Beric beteiligt. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld kam der Ball zu Beric (gelb). Der Stürmer spielte ideal in den Lauf von Florian Kainz (blau), der auf 1:0 für die Schwarz-Weißen stellte. Der erste Torschuss des Stürmers dann wenige Minuten später. Ähnliche Situation wie beim Spiel gegen Grödig, er kam rund 14 Meter vor dem Tor an den Ball, doch wieder schoss er knapp am Tor vorbei. Am Ende lautete das Ergebnis 1:1.

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Erstes Tor – ist der Knoten nun geplatzt?

Ausgerechnet im Spiel gegen Red Bull Salzburg schoss der Stürmer endlich sein erstes Bundesliga-Tor für Sturm. Nach einem Pass von Wolf musste er nur noch ins leere Tor einschieben – aber genau dort hat ein Stürmer zu stehen. Für die Sturm-Fans bleibt zu hoffen, dass der Knoten bei Robert Beric nun geplatzt ist. Auch wenn beim 0:3 in Ried postwendend die Ernüchterung kam…

Fazit

Als Torschütze konnte der Sommer-Neuzugang in der Bundesliga erst einmal in Erscheinung treten. In sechs Spielen nicht unbedingt viel für einen Spieler seines Wertes. Trotzdem ist Beric eine große Verstärkung für die Grazer. Warum? Zwei direkte Assists, dazu der herausgeholte Elfmeter gegen Rapid – unterm Strich war Beric an vier Treffern der Grazer beteiligt. Insgesamt schoss Sturm erst sechs! Bei mehr als der Hälfte hatte der Slowene also seine Beine im Spiel. Und was viele Zuseher nicht sehen: Der Stürmer geht unglaublich weite Wege, spult zahlreiche Kilometer ab. Sei es in der Defensive (wie im Spiel gegen Salzburg an der eigenen 30-Meter-Grenze: Beric rot markiert), oder im Mittelfeld (siehe Assist zum Tor bei der Admira). Was dem Slowenen aber noch fehlt, ist der Killer-Instinkt vor dem Tor. Die nächste Chance auf Tore hat Beric am Wochenende gegen den Wolfsberger AC.

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Screenshots von www.laola1.tv

Daniel Jerovsek, abseits.at

Daniel Jerovsek

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