Wir lassen die Bundesligasaison 2020/21 noch einmal Revue passieren. In unserer Serie werden alle zwölf Klubs beleuchtet, wir fassen die „greifbaren Statistiken“ zur Saison... Saisonrückblick 2020/21: Tops, Flops & Stats zum SK Sturm Graz

Wir lassen die Bundesligasaison 2020/21 noch einmal Revue passieren. In unserer Serie werden alle zwölf Klubs beleuchtet, wir fassen die „greifbaren Statistiken“ zur Saison auf Basis unserer wöchentlichen Effizienzliste zusammen und schauen uns an, welche Spieler überzeugten und welche hinter den Erwartungen blieben.

Mit einer solch starken Saison des SK Sturm Graz rechneten vor Saisonstart die wenigsten. Christian Ilzer machte sein Team aber zu einem sehr stabilen Kollektiv, wurde sogar zum Angstgegner für Red Bull Salzburg. Als Belohnung geht es 2021/22 nun in eine europäische Gruppenphase.

Top

Jakob Jantscher. Der Routinier entwickelt sich immer mehr zur Sturm-Legende. Jantscher war nicht nur der ligaweit beste Assist-Assist-Geber in der abgelaufenen Saison, sondern auch stets selbst torgefährlich, extrem kämpferisch und einer, der vorneweg ging.

Kelvin Yeboah. Den ghanaischen Angreifer führen wir hier stellvertretend für seine gesamte Saison, also auch für seine Zeit bei der WSG Tirol. Dort zeigte er bereits gute Ansätze, aber eine richtige Leistungsexplosion erlebte er erst beim SK Sturm. Yeboah ist ein ausgesprochen unangenehmer, heftig umrührender Stürmer, der aufgrund seiner Schnelligkeit, aber auch wegen seines Torinstinkts nur schwer in den Griff zu bekommen ist. Er könnte in der nächsten Saison durchaus einen weiteren Schritt nach vorne machen.

Jon Gorenc-Stankovic. Der 25-jährige Slowene war ein absoluter Glücksgriff und angesichts der Präsenz und Passsicherheit, die er ins zentrale Mittelfeld der Grazer bringt, auch ein zentraler Faktor für den Leistungsanstieg des gesamten Teams.

Otar Kiteishvili. Der Georgier machte noch einmal einen deutlichen Schritt nach vorne und entwickelte sich zu einem umtriebigen und auch immer effizienteren Spielmacher. Durch die größere Kompaktheit hinter sich, hatte er nach vorne noch mehr Freiräume, die er regelmäßig mit großer Konsequenz nützte und Spielwitz ins Spiel der Grazer brachte.

David Nemeth. Die Mainz-Leihgabe zeigte, wieso man sich auch in Deutschland massiv für ihn interessierte. Nemeth war defensiv stabil, sehr aufbaustark und glänzte auch mit präzisen weiten Bällen. Wenn seine Entwicklung stetig voranschreitet, könnte er tatsächlich bald ein Kandidat für die deutsche Bundesliga sein.

Flop

Bekim Balaj. In seiner zweiten und letzten Sturm-Saison wurde der albanische Stürmer zum Reservisten degradiert. Es mangelte an technischen Fertigkeiten und auch den Killerinstinkt früherer Tage ließ der 30-Jährige vermissen. Noch während der Saison war klar, dass sein Vertrag nicht verlängert werden würde.

Kevin Friesenbichler. Der 27-jährige Steirer spielte deutlich häufiger als Balaj, war aber dennoch weitgehend ein Fremdkörper im Spiel der Blackies. Auch für ihn geht die Reise nach nur 1 ½ Jahren bei Sturm Graz in eine andere Himmelsrichtung. Die letzten Jahre deuten auf einen Karriereverlauf als „ewiges Talent“ hin, zumal Friesenbichler auch zuvor in Osnabrück und Wolfsberg bzw. auch bei der Wiener Austria kaum überzeugen konnte.

Philipp Huspek. Der einst durchaus gefürchtete Flügelflitzer ist wohl einer der größten Verlierer der abgelaufenen Saison. Auch systembedingt kam der 30-Jährige kaum noch zu Einsätzen, stand kein einziges Mal in der Startelf und wurde in Liga und Cup insgesamt 18-mal eingewechselt – allerdings ohne durchschlagenden Erfolg und ohne große Gefahr auszustrahlen.

Tore:

10 – Kelvin Yeboah*
9 – Jakob Jantscher
7 – Otar Kiteishvili, Ivan Ljubic
4 – Kevin Friesenbichler
3 – Stefan Hierländer, Bekim Balaj, Jon Gorenc-Stankovic
2 – Andreas Kuen, David Nemeth
1 – Jusuf Gazibegovic, Amadou Dante, Lukas Jäger, Gregory Wüthrich

Assists:

10 – Jakob Jantscher
9 – Kelvin Yeboah*
7 – Andreas Kuen
6 – Otar Kiteishvili
4 – Kevin Friesenbichler
3 – Ivan Ljubic, Stefan Hierländer, Jon Gorenc-Stankovic
2 – David Nemeth
1 – Bekim Balaj, Jusuf Gazibegovic, Sandro Ingolitsch, Amadou Dante, Gregory Wüthrich, Philipp Huspek

Assist-Assists:

11 – Jakob Jantscher
6 – Kelvin Yeboah*, Andreas Kuen
4 – Otar Kiteishvili, Ivan Ljubic, Sandro Ingolitsch
3 – Bekim Balaj
2 – Jusuf Gazibegovic
1 – Kevin Friesenbichler, Stefan Hierländer, David Nemeth, Amadou Dante, Gregory Wüthrich

* Kelvin Yeboah wechselte im Winter von der WSG Tirol zu Sturm Graz. Die Statistiken umfassen die gesamte Saison des Ghanaers (inkl. Tirol)

Effizienzliste Punktzahl (Top-10):

[ Die Wichtigkeit von Toren, Assists und Assist-Assists wird nach einer von abseits.at entwickelten Metrik in Punkte übertragen, die einen Gesamtwert über die Effizienz des Spielers über die gesamte Saison darstellen. Sämtliche Effizienzlisten und genauere Infos über die Bewertungskriterien nach einzelnen Spieltagen findet ihr hier. In Klammer die Gesamtplatzierung unter allen Bundesliga-Spielern 2020/21. ]

48,41 (7.) – Jakob Jantscher
46,75 (8.) – Kelvin Yeboah
29,99 (21.) – Otar Kiteishvili
24,89 (30.) – Ivan Ljubic
23,98 (32.) – Andreas Kuen
20,36 (42.) – Kevin Friesenbichler
14,51 (61.) – Stefan Hierländer
13,05 (77.) – Jon Gorenc-Stankovic
11,60 (85.) – David Nemeth
10,26 (93.) – Bekim Balaj

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen