Die Bundesligasaison 2014/15 ist Geschichte und es ist Zeit Bilanz zu ziehen. Wer waren die Gewinner, wer die Verlierer der einzelnen Vereine? Wer waren... Saisonrückblick: Die Austria, wie sie kein Fan jemals wieder sehen will

FK Austria Wien - Wappen mit FarbenDie Bundesligasaison 2014/15 ist Geschichte und es ist Zeit Bilanz zu ziehen. Wer waren die Gewinner, wer die Verlierer der einzelnen Vereine? Wer waren die großen Stars, wer die größten Hoffnungsträger der Zukunft. Zudem werten wir im Zuge dieser zehnteiligen Serie noch einmal die Scorerwertung der Effizienz aus und beschreiben, welche Spieler die meisten Tore, Assists und Assist-Assists für ihre Vereine beisteuerten.

Den Endstand und eine Erklärung zur Scorerwertung der Effizienz könnt ihr hier nachlesen.

Heute analysieren wir den Tabellensiebenten der Saison 2014/15, den FK Austria Wien.

Statistiken und Hard Facts

Torjäger: Omer Damari, Alexander Gorgon (je 8), Alexander Grünwald (7), Daniel Royer (5), David de Paula (4), Marko Kvasina (3)

Assistgeber: Marco Meilinger (6), Daniel Royer (5), Omer Damari, Markus Suttner, Fabian Koch (je 3)

Einfädler (Toreinleitungen): Alexander Grünwald (5), Marco Meilinger, James Holland (je 4), Marko Kvasina, Markus Suttner (je 3)

Scorerwertung der Effizienz – Top-10

28,18 – Omer Damari (8 Tore/3 Assists/2 Assist-Assists)
25,58 – Alexander Grünwald (7/2/5)
23,15 – Daniel Royer (5/5/2)
21,61 – Alexander Gorgon (8/2/2)
18,74 – Marco Meilinger (1/6/4)
14,90 – Marko Kvasina (3/2/3)
14,48 – David de Paula (4/1/1)
11,39 – Jens Stryger Larsen (1/2/2)
11,02 – Markus Suttner (1/3/3)
8,31 – Raphael Holzhauser (1/2/1)

Der Star

Der einzige Star der Mannschaft spielt seit einem halben Jahr in Leipzig. Omer Damari bewies bei der Austria eindrucksvoll, was in ihm steckt und avancierte schnell zum Publikumsliebling. Ohne die Tore des Israelis hätte die Saison der Austria durchaus schlimmer aussehen können.

Die Gewinner

In einer der schlechtesten Saisonen der violetten Bundesligageschichte gibt es kaum Gewinner. David de Paula darf sich dank des Frühjahres jedoch als solcher bezeichnen. Unter Gerald Baumgartner kam der Spanier nur selten zum Zug, wurde aufs Abstellgleis verfrachtet. Unter Andreas Ogris erlebte der 31-Jährige einen zweiten Frühling und darf sich jetzt sogar über eine Vertragsverlängerung freuen, die vor einem halben Jahr noch weiter entfernt war, als die Austria von der Tabellenspitze.

Die Stagnierenden

In der Meistersaison war Markus Suttner noch einer der heißesten Kandidaten auf einen baldigen Auslandstransfer. Seither steckt der Linksverteidiger jedoch in der „Kist’n“ und kommt aus seinem Formtief trotz großer Bemühungen nicht mehr heraus. Dazugelernt dürfte Neuverpflichtung Raphael Holzhauser nicht haben. Der einstige Deutschland-Legionär startete stark ins Frühjahr, war beim Heimsieg gegen Rapid der stärkste Mann am Platz und fiel danach extrem ab. Mangelnde Fitness, keine 100%ige Konzentration auf den Sport und das Fehlen der letzten Prozente, die es für einen Klassespieler bracht, machen es dem 22-Jährigen weiterhin sehr schwer. Gegen Ende der Saison verbannte Andreas Ogris den hochveranlagten Holzhauser sogar zu den Amateuren. Auch James Holland konnte seine Leaderrolle aus der Meistersaison nie wieder zurückerlangen – 2014/15 präsentierte er sich sogar noch unsicherer als in der Saison davor. Der Abschied aus Wien ist bereits erfolgt.

Die Verlierer

Die Trainer hatten es 2014/15 wahrlich nicht leicht in Wien-Favoriten. Gerald Baumgartner muss auf eine sehr unglückliche Trainerära bei der Austria zurückblicken. Er erreichte die Mannschaft nicht, „überzeugte“ mit Phrasendrescherei und wurde am Anfang des Frühjahrs als Schuldiger ausgemacht. Sofern er wirklich der Schuldige an der Misere war, was angesichts dessen was danach kam stark zu bezweifeln ist, handelte man bei der Austria zu langsam. Auch Andreas Ogris, dem noch weniger Schuld zukommt, machte danach eine unglückliche Figur. Sinnbildlich für die großen Probleme in Violett standen aber auch die Angreifer: Ola Kamara fand nie ins Spiel der Veilchen, Damari-Ersatz Philipp Zulechner erwies sich bisher als laues Lüftchen, Ronivaldo ist praktisch ein Invalide und bestritt keine einzige Partie in Violett. Der größte Verlierer der Saison ist – und das nur am Beispiel Angriff erklärt – die Personalpolitik der Wiener Austria.

Der Unkonventionelle

Marko Kvasina wirkt hölzern, ungelenk und taktisch noch nicht besonders ausgereift. Aber legt man ihm im Training zehn Bälle in den Strafraum, sind neun drin. Noch genießt der lange Angreifer keine großen Sympathien unter den Austria-Fans, aber seine ungewöhnliche Spielweise und Athletik können den 18-Jährigen in Zukunft durchaus noch zu einer unerwarteten Waffe machen.

Ausblick auf die Saison 2015/16

Die Wiener Austria der Saison 2015/16 wird mit der der abgelaufenen Saison nicht vergleichbar sein. Franz Wohlfahrt installierte mit Thorsten Fink einen neuen Trainer, ging erfolgreich auf Spielerfang und präsentierte mit Almer, Kehat, Kayode und Vukojevic bereits einige neue Kicker. Zwar ist es schwer einzuschätzen, wie schnell Fink nach der Sommervollbremsung und dem absolut nötigen Umbruch eine Mannschaft formen kann, aber eine derart schwache Austria wie 2014/15 wird es nicht mehr geben. Die Veilchen werden sich für den Europacup qualifizieren und mit neuen Gesichtern einige Sympathien bei den Fans zurückholen. Ob das Konzept des neuen Sportdirektors aber auch langfristig aufgeht und die Veilchen in eine blühende, durchwegs erfolgreiche Zukunft führen wird, steht auf einem anderen Blatt.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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