Saisonrückblick: Zahnlose Admira rettet sich dank Stabilitätsvorteil gegenüber Wiener Neustadt
Bundesliga 7.Juni.2015 Daniel Mandl 0
Die Bundesligasaison 2014/15 ist Geschichte und es ist Zeit Bilanz zu ziehen. Wer waren die Gewinner, wer die Verlierer der einzelnen Vereine? Wer waren die großen Stars, wer die größten Hoffnungsträger der Zukunft. Zudem werten wir im Zuge dieser zehnteiligen Serie noch einmal die Scorerwertung der Effizienz aus und beschreiben, welche Spieler die meisten Tore, Assists und Assist-Assists für ihre Vereine beisteuerten.
Den Endstand und eine Erklärung zur Scorerwertung der Effizienz könnt ihr hier nachlesen.
Heute analysieren wir den Tabellenneunten der Saison 2014/15, Admira Wacker Mödling.
Statistiken und Hard Facts
Torjäger: René Schicker (5), Stephan Zwierschitz, Benjamin Sulimani, Richard Windbichler (je 4), Lukas Thürauer, Eldis Bajrami (je 3)
Assistgeber: Issiaka Ouédraogo (6), Lukas Thürauer, Konstantin Kerschbaumer (je 5), René Schicker (3)
Einfädler (Toreinleitungen): Stephan Zwierschitz (5), Lukas Thürauer, Stephan Auer, Philipp Malicsek (je 3)
Scorerwertung der Effizienz – Top-10
22,16 – Issiaka Ouédraogo (2 Tore/6 Assists/2 Assist-Assists)
20,54 – Lukas Thürauer (3/5/3)
20,00 – René Schicker (5/3/2)
17,22 – Stephan Zwierschitz (4/1/5)
15,88 – Konstantin Kerschbaumer (1/5/1)
13,13 – Eldis Bajrami (3/2/2)
12,78 – Benjamin Sulimani (4/1/0)
12,16 – Richard Windbichler (4/1/2)
8,29 – Stephan Auer (1/0/3)
6,91 – Christoph Schößwendter (1/2/0)
Der Star
Auch wenn es nicht seine beste Saison war, zeigte Richard Windbichler einmal mehr wie wichtig er für die Admira ist. Der 24-Jährige war erneut eine Integrationsfigur im Team, übernahm Verantwortung wenn es notwendig war und hielt sich hartnäckig im Notizblock größerer Mannschaften. Der Wechsel des Admira-Kapitäns zur Wiener Austria soll nur noch Formsache sein.
Die Gewinner
Die Entdeckung der Frühjahrssaison war Philipp Malicsek, der diese Woche erst seinen 18.Geburtstag feierte. Der Eigenbauspieler durchlief die Nachwuchsnationalteams bis zur U18, spielte sich in der Endphase der Meisterschaft in die erste Elf der Südstädter und erwies sich bereits als guter Standardschütze. Er wird in der nächsten Saison einen weiteren Schritt nach vorne machen. Auch Stephan Zwierschitz und Konstantin Kerschbaumer schafften es, Werbung in eigener Sache zu machen. Zwierschitz zwar noch etwas inkonstant, dafür aber umso effizienter. Kerschbaumer verlieh dem Spiel der Admira in der zweiten Saisonhälfte eine spielerische Linie und überzeugte vor allem als Vorbereiter.
Die Stagnierenden
Vor allem in der Offensive machte keiner der Admira-Akteure einen deutlichen Schritt nach vorne. René Schicker konnte seine starke Saison 2013/14 nicht wiederholen und auch Issiaka Ouédraogo ging der Knopf weiterhin nicht auf. Obwohl der Burkiner die mannschaftsinterne Scorerwertung der Effizienz anführt, erzielte er nur magere zwei Tore in 34 Spielen, was für einen Nationalspieler seines Landes deutlich zu wenig ist. Nichts desto trotz war Ouédraogos Physis und Kampfkraft nicht selten ein wichtiger Faktor im Spiel der Niederösterreicher. Insgesamt ist die Position der Speerspitze aber zu schade für einen „Zuarbeiter“.
Die Verlierer
Wie auch beim SC Wiener Neustadt waren es die vermeintlich größten Talente, die auf der ganzen Linie enttäuschten. Lukas Grozurek kam im Winter von Rapid, gilt als Spieler mit gewaltigem Potential, das aber bisher auch unter „geringerem“ Druck nicht abrufen konnte. Christoph Knasmüllner spielte bereits bei den Bayern und Inter Mailand, kann nun aber bei der Admira nicht Fuß fassen und pendelte sogar zwischen Erster und Amateurmannschaft. Ebenfalls zu schwach für die Bundesliga ist Marvin Egho, der trotz der Hoffnung auf einen Stammplatz, weitgehend in der zweiten Mannschaft blieb und damit praktisch von Rapid II zu Admira II wechselte. Und Dominik Burusic muss seine Karriere verletzungsbedingt bereits im Alter von 22 Jahren beenden – bevor sie eigentlich so richtig begann…
Der Unkonventionelle
Viele Tore steuerte Benjamin Sulimani zum Klassenerhalt nicht bei – aber die, die er machte, waren vor allem im Frühjahr enorm wichtig. Der ausgefuchste Stürmer erzielte das Goldtor gegen Ried, verhalf der Admira neuerlich gegen Ried und auch auswärts gegen Rapid zu Punktgewinnen.
Ausblick auf die Saison 2015/16
Die Admira steht vor einer schweren Saison und wird wohl einer von drei Abstiegskandidaten sein. Mit Windbichler und Auer verliert man zwei Stützen, die nur schwer zu ersetzen sind. Auch die finanzielle Situation des Tabellenneunten macht die Situation nicht einfacher. Der fortwährende Einbau von Nachwuchsspielern ist wie in Wiener Neustadt der logische Weg, allerdings sollte auch die Admira ihre Fühler ausstrecken, um den einen oder anderen stabilisierenden Legionär an Land zu ziehen. Mehr als der achte Platz wird auch in der nächsten Saison nicht drin sein.
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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