Am 22.Juli beginnt die neue Saison in der österreichischen Bundesliga. Wir wagen einen Ausblick für jeden der zehn teilnehmenden Vereine. Der SCR Altach wurde... Saisonvorschau 2017/18: Altach steht vor einer schwierigen Saison

_SC Rheindorf Altach - Wappen mit Farben

Am 22.Juli beginnt die neue Saison in der österreichischen Bundesliga. Wir wagen einen Ausblick für jeden der zehn teilnehmenden Vereine.

Der SCR Altach wurde vergangene Saison überraschend Vierter und qualifizierte sich dank des Salzburger Cup-Siegs für Europa. Aber wie geht’s unter Klaus Schmidt weiter?

Zugänge: Nutz (SV Ried), Piesinger, Dobras (Sturm Graz), Grbic (FAC), Gebauer (Wattens), Dmitrovic (LASK)
Abgänge: Dovedan (Heidenheim), Jäger (Nürnberg), Luxbacher (St.Pölten), Harrer (Wacker Innsbruck), Lüchinger, Schilling (SV Ried), Umjenovic (FAC), Zivotic (Wr.Neustadt)

Torhüter

Mit Andreas Lukse hat Altach einen der besten Torhüter der Liga, dieser fällt allerdings weiterhin mit einer Schulterverletzung aus und es ist einerseits unklar, wann er wieder zurückkommt und andererseits ob er seine Form aus dem vergangenen Herbst über die Verletzung hinaus mitnehmen kann. Seine Ersatzleute Dmitrovic und Kobras sind Bundesliga-Durchschnitt. Insgesamt hat Altach aber keine massiven Sorgen auf der Torhüter-Position.

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Verteidigung

Die Innenverteidigung mit Netzer und Zech ist sicher besser besetzt, als die von anderen „kleinen“ Klubs der heimischen Liga. Auch Linksverteidiger Galvao zählt zu den großen Hoffnungsträgern der kommenden Saison, nachdem er im letzten halben Jahr auch von größeren Vereinen umworben wurde. Auch die Kaderdichte ist in Ordnung, alle Positionen sind doppelt besetzt – ein Leistungsabfall bei Ausfällen ist zwar logisch, bei den Altachern aber nicht so schlimm, wie bei anderen Klubs.

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Zentrales Mittelfeld

Das Herzstück der Altacher ist zuletzt ein wenig zerfallen: Abräumer Jäger wechselte nach Nürnberg, Dovedan nach Heidenheim. Damit verlieren die Vorarlberger sowohl Physis, als auch Spielwitz. Stefan Nutz kann sicher teilweise Abhilfe schaffen, allerdings bringt er nicht die dringend benötigte Dynamik mit. Patrick Salomon wird aufgrund der Februar-Verletzung von Boris Prokopic, in der letzten Saison einer der besten Altacher, eine noch verantwortungsvollere Rolle zukommen. Prokopic brauchte nach längeren Pausen bisher immer eine Eingewöhnungsphase nach der Rückkehr. Simon Piesinger muss sich als Verbindungsmann von defensivem zu offensivem Mittelfeld im Vergleich zur Vorsaison deutlich steigern, um als Verstärkung durchzugehen. Der in der vergangenen Spielzeit sehr solide Achter Ngwat-Mahop wird derzeit sogar eher auf den Außenpositionen gebraucht. Alles in allem ist Altach hier nicht mehr so gut aufgestellt wie in der vergangenen Saison.

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Flügel

Von Ngamaleu erwartet man auf der rechten Seite einen weiteren Sprung nach vorne – die anderen Altacher Flügel sind jedoch allesamt große Fragezeichen. Dobras braucht Sicherheit in Form von Spielen, Gebauer ist völlig neu in der Bundesliga und Ngwat-Mahop ist auf der linken Seite nicht ideal platziert. Durch die Zentrumslastigkeit des Altacher Mittelfelds, leidet die Besetzung der Flügel ein wenig. Hier haben andere Klubs deutliche Vorteile. Allerdings setzt man hier auch stark auf die Außenverteidiger, die ordentlich Druck nach vorne machen können. Dies federt die schwach besetzten offensiven Flügel ein wenig ab.

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Angriff

Den alternden Hannes Aigner als Speerspitze, den jungen Adrian Grbic als technisch starken Stürmer: Das ist die komplette Angriffsbesetzung der Vorarlberger, wobei auch Nutz und Ngwat-Mahop als hängende Spitzen in einem 4-4-1-1-System denkbar wären. Dennoch ist die Personaldecke im Angriff mehr als dünn und verletzen sollte sich niemand. Eine riskante Situation, auch weil Altach möglicherweise weiterhin mit Dreifachbelastung zu kämpfen haben wird. Eine Neuverpflichtung, höchstwahrscheinlich ein Legionär, ist noch im Rahmen des Möglichen. Die Zeiten, in denen Oberlin und Dovedan im 3-5-2 umgerührt und die Liga gerockt haben, sind vorbei.

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Kollektiv

Der vierte Trainer binnen kürzester Zeit, wieder neue Spielideen, wieder eine Umgewöhnung im System. Nach dem extrem schwachen Frühjahr startet Altach praktisch wieder bei null und die Lorbeeren des Herbsts sind schon wieder längst vergessen. Zwar wurde die Mannschaft nicht komplett umgekrempelt, zwei extrem wichtige Spieler (Jäger, Dovedan) kamen dennoch abhanden. Das Altacher Kollektiv wird vor allem im Herbst noch nicht ideal greifen.

5

Gesamtwertung und Ausblick

Wie es bei kleineren Klubs häufig der Fall ist, werden die Altacher nach ihrer Supersaison (bzw. ihrem Superherbst) 2016/17 heuer wieder ihre Probleme bekommen. Der Kader ist vor allem offensiv nicht ausgewogen genug und Verletzungen könnten die Vorarlberger zurückwerfen. Mit diesen ist fast zu rechnen, weil erneut der Trainer gewechselt wurde, der Trainingsfokus ein anderer ist und die Saison zudem früh mit der Europa-League-Qualifikation begann. Für Altach wird die neue Spielzeit sehr schwierig.

5

Endplatzierung: Platz 7 bis 10. Nicht einer der Top-Kandidaten auf den Abstieg, aber trotzdem nicht völlig sicher.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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