Der SV Grödig verlor unmittelbar nach der Saison acht Spieler – viele von ihnen Stützen. Speziell die Abgänge der Schlüsselspieler Huspek und Nutz schmerzen... Schwere Saison für Schöttel: Acht Neue in Grödig, aber deutlicher Qualitätsverlust

Peter SchöttelDer SV Grödig verlor unmittelbar nach der Saison acht Spieler – viele von ihnen Stützen. Speziell die Abgänge der Schlüsselspieler Huspek und Nutz schmerzen die Salzburger. Der neue Trainer des Vorjahresachten, Peter Schöttel, wird in der Vorbereitungszeit alle Hände voll zu tun haben, eine neue Mannschaft zu formen. An Spielern mangelt es nicht: Grödig holte bisher neun Neue.

Strasser, Karner, Maak, Strauss, Strobl, Schubert, Brauer, Kerschbaum, Djuric, Goiginger, Schütz, Venuto, Gschweidl und zu guter Letzt der wieder erwünschte Roman Wallner. Diese 14 Akteure bleiben den Grödigern erhalten. Mit den Neuverpflichtungen ergibt dies einen 23-Mann-Kader für die Saison 2014/15.

Zwei Torhüter

Die Grödiger holten gleich zwei Torhüter: Mit Rene Swete vom FAC sicherte sich der Liga-Underdog einen hochtalentierten, interessanten Mann, der Potential für mehr hat. Der 25-Jährige erhielt einen Vertrag bis 2017 mit vereinsseitiger Option für ein weiteres Jahr und es ist anzunehmen, dass der 186cm-Mann Cican Stankovic als Nummer Eins beerben wird. Als Ersatzmann liehen die Grödiger Alexander Schlager aus der U19 von RB Leipzig. Dieser spielte in der deutschen A-Junioren-Bundesliga eine ausgezeichnete Saison.

Zwei Innenverteidiger

Für die Viererkette holte Manager Christian Haas drei Neue. Eine zentrale Rolle wird der routinierte Kärntner Harald Pichler einnehmen, der zuletzt in Ried aussortiert wurde. Der 28-Jährige kann auch im defensiven Mittelfeld spielen und wird den Grödigern mit seiner Kampfkraft weiterhelfen. Zudem gilt der bekennende Motorradfreak als wichtige Integrationsfigur. Ebenfalls neu ist Dominik Baumgartner. Der erst 18-jährige Innenverteidiger kommt vom SV Horn, wo er bereits 17-jährig zum Stammspieler wurde. Er dürfte in der Innenverteidigerhierarchie aber nur die Nummer Vier sein.

Ein Linksverteidiger

Für die linke Abwehr verstärkte man sich mit Lukas Denner vom Bundesliga-Absteiger Wiener Neustadt. Der Ex-Rapidler gilt als talentiert, allerdings eilt ihm bereits der Ruf eines „ewigen Talents“ voraus. Der 24-Jährige könnte durchaus bei einem größeren Klub spielen, allerdings bringt er die körperlichen Voraussetzungen für die ganz große Karriere nicht mit. Er dürfte in der Grödiger Viererkette nur zweite Wahl hinter Robert Strobl sein.

Drei Mittelfeldspieler

Fürs Mittelfeld konnten die Grödiger nicht nur Lucas Venuto vom FC Liefering weiterleihen, sondern auch drei neue Spieler verpflichten. Den defensivsten Part nimmt Martin Rasner ein, der in Liefering eine passable Saison spielte, sich auf Toplevel bisher aber nicht beweisen durfte. Die schwer auszufüllende Rolle von Stefan Nutz soll Tobias Kainz zukommen, der in den letzten drei Jahren zahlreiche Talentproben ablieferte, jedoch noch auf den großen Durchbruch wartet. Der 22-Jährige bekam seinen fußballerischen Feinschliff beim SC Heerenveen, kickte danach für den SK Sturm Graz und stieg zuletzt mit Wiener Neustadt ab. In Grödig erwartet Kainz seine bisher wohl verantwortlichste Rolle.

Die „letzte Chance“ gibt’s zudem für Christian Derflinger. Das einstige Top-Talent aus Linz wurde 14-jährig um fast 300.000 Euro aus dem LASK-Nachwuchs an die Jugendabteilung des FC Bayern verkauft. Beim deutschen Meister arbeitete sich der heute 21-Jährige bis in die zweite Mannschaft hoch, wo er aber an seine Grenzen stieß und schließlich ausgemustert wurde. Auch in der zweiten Mannschaft des Hamburger SV zeigte Derflinger nur selten Top-Partien. Die vergangene Spielzeit war für den offensiven Mittelfeldspieler etwas ernüchternd, zumal er es nicht schaffte, sich an die Kampfmannschaft heranzuspielen. In Grödig erhielt der Offensivmann nun einen Vertrag bis 2017.

Ein Stürmer

Für den Angriff sicherten sich die Blau-Weißen die Dienste des bisherigen Admira-Stürmers Benjamin Sulimani. In der Südstadt pendelte der 26-Jährige immer wieder zwischen Bank und Spielfeld, in den letzten 1 ½ Jahren erzielte der temperamentvolle Oberösterreicher nur neun Bundesligatore für die Admira. Auf den Mann für die wichtigen Tore dürfte viel Verantwortung zukommen, allerdings auch ein ordentlicher Konkurrenzkampf: Roman Wallner wurde von Peter Schöttel in den Kader zurückgeholt und auch vom 19-jährigen Bernd Gschweidl, der soeben von der U20-WM nach Hause kam, darf man 2015/16 eine Steigerung erwarten. Aktuell scheint Sulimani in der Pole Position für einen Stammplatz sein, während Gschweidl der gefährliche Außenseiter und Wallner der Edeljoker ist.

Die mögliche Grödiger Startelf

Nominell ist der SV Grödig in der neuen Saison klar schwächer als 2014/15. Peter Schöttel wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein 4-2-3-1-System, eventuell sogar ein defensives 4-4-1-1 praktizieren. Handlungsbedarf besteht noch auf der rechten Seite, auf der die Salzburger weiterhin unterbesetzt sind. Mögliche Aufstellungen sehen wie folgt aus (klicken um die Grafiken zu vergrößern).

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Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen

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