Die Fanszene des SK Rapid sorgte vor dem Spiel gegen Hartberg mit einem frauenfeindlichen Transparent für Aufsehen. Vor Spielbeginn wurde das Transparent nach heftiger Kritik, vor allem durch den Broadcaster Sky, abgenommen. Wir haben die Meinungen der Rapid-Fans zum Transparent im Austrian Soccer Board, Österreichs größtem Fußballforum eingeholt.
#17: „Wahnsinn, auf einmal kann jemand von Sky kritische Fragen im Interview stellen und auf Antworten pochen. Das hat in der Corona-Causa beim LASK kein einziger Journalist geschafft. Noch dazu ist Zoki nicht mal dafür zuständig, hat sich aber trotzdem gestellt und nicht darauf rausgeredet, dass er Geschäftsführer Sport ist.“
AntiPessimist: „Die unfassbare „Rückschrittlichkeit“ dieses Transparents ist eine Schande und Blamage für den Club. Warum das mehr als 5min hängen darf verstehe ich nicht, jegliches Schweigen zu dieser armseligen Kommunikation gilt für mich als schweigende Zustimmung durch die Vereinsführung. Wie wollen wir jemals ein Frauenteam aufbauen und damit Sponsorengelder lukrieren, wenn wir unserer ach so großartigen Fanszene Platz für solche Parolen schenken bzw. diese still tolerieren?“
Silva: „Bei solchen Transparenten fragt man sich halt zurecht, ob die Fanszene tatsächlich so ist, wie sie sich gibt oder ob es ihnen schlichtweg egal ist, wie diese Provokation ankommt. Dass der Spruch thematisiert wird und den Verein in Erklärungsbedarf bringt, das hätte wohl jeder schon im Vorfeld wissen können, der sich auch nur peripher mit Fußballberichterstattung und Rapid beschäftigt. Beim Verein frag ich mich, ob man so ein Transparent im Vorfeld absegnet bzw. ob das nicht ein perfektes Beispiel sein hätte können für die Ansage, dass man Probleme im Wohnzimmer löst. Spätestens wenn die Fanszene das ausrollt, hätte man alle Hebel bewegen müssen und eindringlich klarmachen müssen, dass das so nicht geht. Es darf keine Einbahnstraße sein, sondern die Fanszene muss hier einfach dann mal akzeptieren, dass gewisse Sachen dem Verein schaden und sollten dann Eigeninteressen unterordnen.“
Lichtgestalt: „Hätte man vorher eine Sekunde nachgedacht, hätte man auf dieses Transparent verzichtet. Gerade jetzt ist Außenwirkung unglaublich wichtig und genau mit solchen Diskussionen vergrätzt man potentielle Unterstützer. Abgesehen davon, dass es frauenfeindlich wie nur was ist.“
ImmerWiederRapidWien: „Was sich die Fanszene dabei denkt (sind ja nicht alles Idioten) würd mich schon interessieren, die Aufregung war ja abzusehen. Hätten sie wenigstens widerwärtiges Luder stattdessen geschrieben, hätten sie neben ihrer Message noch eine nette kleine Provokation untergebracht.“
Fjörtoft_11: „Einmal Ruhe im Verein und dann sowas. Da greifst dir echt ein bissl auf den Schädel…“
ShortCall: „Den großen Skandal sehe ich nicht, mich macht nur traurig, dass sie schon mal weitaus kreativer und tiefgründiger waren.“
MarkoBB8: „Ich finde die Aufregung lächerlich und jeden der sich über so einen Blödsinn beschwert, dürfte unzufrieden mit dem eigenen Leben sein. Solche Sprüche kommen im Fußballstadion vor, es ist nicht in der Schule oder in der Kirche, sondern im Stadion. Außerdem kommt’s aus dem Blcok West und nicht von der Vereinsführung oder dem VIP Bereich. Was die meisten auch schockieren wird ist, dass dort auch Bier getrunken wird und kein Sekt oder Kakao. Es muss nicht immer alles politisch korrekt sein und man darf auch mal aufm Boden spucken und den Schiri schimpfen.“
sulza: „Das Spruchband ist geschmacklos. Das kann man sicher kritisieren. Einen wirklichen Skandal erkenne ich aufgrund der sonstigen Rechtmäßigkeit überhaupt nicht. Da wurden moralische Grenzen verletzt, die sind aber weder definiert noch besonders geschützt.“
derfalke35: „Ich muss ehrlich sagen, dass es mir heute eigentlich nicht so gut geht und wenn ich mir das ganze so durch den Kopf gehen lasse muss ich echt hinterfragen ob Rapid in Summe noch für die Werte steht, die mir wichtig sind, bei Barisic bin ich mir zu 100% sicher, bei Peschek nicht, werde mich jetzt mal ausklinken.“
Woid4tla: „Ich finde generell die ganzen Proteste gegen Geisterspiele ziemlich entbehrlich. Natürlich freut sich niemand über Geisterspiele, aber vor vollem Publikum zu spielen ist einfach noch nicht möglich, und gar keine Spiele wären noch schlechter für den Verein. Ich verstehe nicht ganz, was der Block West damit bewirken will.“
Gunner: „Für dieses Interview von Peschek muss man sich in Wirklichkeit ja viel mehr genieren als für den depperten Fetzn an sich. Und das, obwohl man sogar noch zwei Stunden Zeit hatte, sich ordentliche Antworten zu überlegen.“
Da Oide Bimbo: „Sexismus, Homophobie, Rassismus – ich dachte, da stehen wir drüber. Offenbar habe ich mich getäuscht. Das ist übler als die Niederlage. Und verstärkt das Image des dumpen Fußball-Hooligans. Da könnt ihr euch alle Charitys schenken, wenn es eh nicht so gemeint ist. Und falls jemand daran zweifelt, dass das Sexismus ist: man kann auch mal etwas dazu lernen.“
sulza: „Ich frage mich in dieser Debatte wem gegenüber hier Sexismus ausgeübt wurde bzw. welche Frau sich dadurch angesprochen fühlt? Denn eines ist klar, pauschalisierend ist das Transparent nicht, auch wenn das manche Medien unbedingt ausdrücken wollen. [..] Außerdem möchte ich noch darauf hinweisen, wie sehr Sky das andauernde ebenso geschmacklose „Fuck“ vom Marsch bejubelt hat. Bei Ismaels Beidl-Saga war auch alles super sympathisch.“
Spechtl: „Der Spruch war meiner Meinung nach weder lustig noch konstruktiv. Der kritische Inhalt der Aussage (keine Fans erlaubt) soll gerne zur Diskussion stehen, nur wird er vom Sexismus komplett überdeckt und ins gegenteilig Negative verschleppt. Sexismus ist in dem Fall dort zu erkennen, wo Menschen aufgrund ihrer Sexualität als Sexobjekt degradiert werden. „Oide = Wetzgegenstand“. Sofern man nicht auf Provokation bedacht war, hat man sich damit keinen Gefallen gemacht, weil eben nicht mehr die (eh angebrachte) Kritik (Fußball ohne Zuschauer ist wertlos) thematisiert wird. Ein Fressen für alle Gegner und Interessen, welche die Fandebatte „Kick ohne Fans = wertlos“, nicht führen wollen.“
Lichtgestalt: „“Die Medien springen halt auf“ und „früher wäre das in den Printmedien eine Randnotiz gewesen“ sind keine Argumente für irgendwas. Willkommen im Jahr 2020, die Welt hat sich verändert, die Medien haben sich verändert. Der Block kann weiter seine Schiene fahren und sich drüber beschweren, aber die Dinge sind, wie sie sind. darauf kann man sich einstellen und sein Verhalten anpassen oder man hat alle paar Wochen eine Diskussion am Hals, die primär dem Verein schadet. Völlig unabhängig davon, was auf dem Transparent steht. Das bedeutet nicht, dass man nichts Kontroverses mehr aufhängen soll, bei Fußballgott nicht. Aber man sollte sich gut überlegen, für welche Inhalte man seine Öffentlichkeit nutzt und wofür man solche Diskussionen vom Zaun bricht. Für den gestern gebrachten bierschwangeren Schenkelklopfer eher nicht.“
SCREB: „Mit dem Transparent hat man leider den Fokus weg vom Sportlichen auf einen Nebenschauplatz gerichtet. Wenn ich an die letzten Aufregungen zurückdenke, hat uns das nie gutgetan. Immer wenn Fan-Aktionen im Mittelpunkt waren, haben wir verloren, das habe ich gestern schon geahnt. Sei es Saloniki, Valencia oder Derby-Kessel, das ist nie gut gegangen. Ob das jetzt am Karma oder an der fehlenden Konzentration der Spieler liegt, kann man diskutieren… Schön langsam sollten das alle checken, wenn wir längerfristig erfolgreich sein wollen.“
valderrama: „Das Schlimmste daran ist, dass es nicht gelungen ist, die Botschaft mit scharfer und hintergründiger Rhetorik zu setzen, sondern einfach und primitiv mit dem Vorschlaghammer. Da ginge mehr. Natürlich wollte man provozieren. Man will auch mit aller Macht in die Medien, die man offiziell verabscheut. Die aufgeregten Medien brauchen die Fanszene und die Fanszene lechzt nach Aufregung der Medien. Da spielen beide Seiten ein durchschaubares Spiel und wir rutschen mit.“
vkj: „Ich kann mir schon vorstellen, dass von Seiten der Fanszene das Transparent nicht als bewusst frauenfeindliche Provokation gedacht war. Und es macht die Welt auch nicht besser, wenn es nicht aufgehängt worden wäre. Trotzdem ist es ein Ausdruck von Frauenfeindlichkeit – da spielt‘s dann auch keine Rolle, ob unbeabsichtigt oder nicht. Ein Verein wie Rapid, im 21. Jahrhundert, mit einer derart öffentlichen Wirkung und seinem Selbstanspruch (Leitbild) hat so etwas meiner Meinung nach nicht zu tolerieren. Das Transparent hätte nie hängen dürfen. Es ist zwar gut, dass es abgenommen wurde, befürchte jedoch, dass es ohne Sky und deren Interview, bei dem sie Zoki drauf angesprochen haben, nicht abgenommen worden wäre. Ist zwar Spekulation, allerdings keine völlig unbegründete, wie ich meine.“
palmer: „Spruchbandl ist megapeinlich und auch nicht lustig. Punkt!“
Mehr Fanmeinungen zum SK Rapid findet ihr im Rapid-Forum des Austrian Soccer Board.
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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