In den letzten Transferperioden gab es immer wieder Gerüchte um eine Dragovic-Rückkehr zur Wiener Austria. Der 100-fache österreichische Nationalspieler ist zwar schon 32 Jahre... So stehen Austria Wiens Chancen auf eine Michorl- und Dragovic-Rückkehr

In den letzten Transferperioden gab es immer wieder Gerüchte um eine Dragovic-Rückkehr zur Wiener Austria. Der 100-fache österreichische Nationalspieler ist zwar schon 32 Jahre alt, würde aber viel Routine und Zweikampfstärke ins violette Abwehrzentrum bringen. Ebenfalls im Fokus steht der 28-Jährige zentrale Mittelfeldspieler Peter Michorl, der beim LASK unter Trainer Sageder keine allzu große Rolle spielt und in der aktuellen Saison nur knappe 400 Minuten in der Liga absolvierte. Wir wollen euch ein kleines Update geben, wie es um die beiden Spieler steht.

Dragovic in Verhandlungen mit Besiktas

Bei Aleksandar Dragovic dürfte der Zug für die Wiener Austria abgefahren sein. Laut der türkischen Tageszeitung Sözcü wird der erfahrene Innenverteidiger höchstwahrscheinlich beim türkischen Traditionsklub Besiktas andocken.  Der Klub, der aktuell einen neuen Trainer sucht, verfügt natürlich über gänzlich andere finanzielle Möglichkeiten als die Veilchen. Trainer-Wunschkandidat Bruno Genesio soll im Falle seiner Zusage ein Gehalt von 3.5 Millionen Euro im Jahr erhalten. Sollte er absagen sind neben Lucien Favre, Mircea Lucescu und Ruud van Nistelrooy angeblich auch der österreichische Coach Ralph Hasenhüttl die Wunschkandidaten für den Trainerposten.

Bei den Transfers will der Klub aber nicht auf den neuen Trainer warten. Fußball-Sportchef Samet Aybaba ist auf der Suche nach Verstärkungen und sagte unlängst in Medien, dass sein Spielraum etwas eingeschränkt sei, da ihm in dieser Transferperiode nur sechs Millionen Euro zur Verfügung stehen würden. Ein kleiner Teil könnte für Dragovic verwendet werden, dessen Vertrag bei Roter Stern im Sommer ausläuft.

LASK-Überangebot im zentralen Mittelfeld

Der LASK verpflichtete vor einigen Tagen den zentralen Mittelfeldspieler Valon Berisha, der zwischen 2012 und 2018 bei Red Bull Salzburg unter Vertrag stand und dort wohl auch seine erfolgreichste Zeit in seiner Karriere hatte. Die LASK-Fans hoffen, dass der Neuzugang an seine Zeiten beim Ligakonkurrenten anschließen kann. Dennoch warf der Transfer einige Fragen auf, da der LASK im zentralen Mittelfeld sehr gut besetzt ist und die Fans Verstärkungen eher auf anderen Positionen erwartet hätten.

In der Mittelfeldzentrale ist der quirlige und dribbelstarke Sascha Horvath das Um und Auf. Mit Ebrima Darboe, Branko Jovicic, Ivan Ljubic und Peter Michorl gibt es zudem zahlreiche Alternativen, zumal Kapitän Robert Zulj, der in dieser Saison in der Liga bereits bei sieben Toren und sieben Assists steht, sowohl im Sturm-Zentrum als auch im offensiven Mittelfeld zum Zug kommen kann.

Einer der aufgezählten Spieler spielt seit Saisonbeginn allerdings zum Leidwesen der LASK-Fans keine große Rolle mehr. Peter Michorl fiel der Spielidee von Trainer Sageder zum Opfer, der von seinen Spielern ein intensives Pressing erwartet:

Quelle: Wyscout S.p.a.

Auch die Statistiken unterstreichen, dass der LASK gemeinsam mit RB Salzburg das intensivste Pressing aller Bundesligisten aufzieht.

Was ist der PPDA-Wert:

Der PPDA-Wert misst, wie viele gegnerische Pässe ein Team zulässt, bevor es eine defensive Aktion ausführt. Diese defensive Aktion kann ein Ballgewinn durch eine Interception sein, ein Foul, ein gewonnener Zweikampf oder ein Tackling sein. Der PPDA-Wert konzentriert sich auf Aktionen in den vorderen 60% des Spielfeldes bis knapp hinter die Mittellinie, quasi das Angriffs- und Mittelfeldpressing. Ein niedrigerer PPDA-Wert deutet darauf hin, dass ein Team aggressiver und höher auf dem Spielfeld presst, da es weniger Pässe zulässt, bevor es versucht, den Ball zurückzuerobern. Zu Beginn der Saison lag der PPDA-Wert des LASK längere Zeit sogar unter 5.50.

LASK-Sportchef will nichts verschenken

Peter Michorl bringt viele Qualitäten mit, die ein zentraler Mittelfeldspieler braucht. Zu den schnellsten Spielern im LASK-Kader gehört er allerdings nicht, weshalb Trainer Sageder bereits zu Beginn der Saison Sportchef Vujanovic mitteilte, dass Michorl wenig Spielzeit erhalten wird. Der LASK-Fanliebling spielte sogar für die zweite Mannschaft der Linzer in der Regionalliga Mitte, ehe er ab der 10. Runde wieder öfters für die erste Mannschaft zum Zug kam, allerdings meistens nur in der Schlussphase der Partie.

Es gab schon längere Zeit Gerüchte, dass Michorl zur Wiener Austria zurückkehren könnte, wo seit dem letzten Derby Jukic und Potzmann die Geschicke im defensiven Mittelfeld leiteten. Mit Matthias Braunöder und dem bereits 34-jährigen James Holland gab es aber viel Konkurrenz um diese Position. Michorl könnte Aleksandar Jukic ersetzen, der aus disziplinären Gründen aussortiert wurde und keine Rolle mehr in den Planungen des Austria-Trainers Michael Wimmer spielen wird.

Dass sich die Veilchen in einer finanziell prekären Situation befinden, ist allerdings bekannt und der LASK müsste bei einem Michorl-Transfer den Wienern stark entgegenkommen. Dass dies nicht unbedingt der Fall sein wird, kann man an der Aussage des LASK-Sportchefs Radovan Vujanovic ablesen, der gegenüber den Oberösterreichischen Nachrichten verlautbarte, dass der LASK nichts zu verschenken habe. Gleichzeitig stellte er fest, dass es auch keine Anfrage für Michorl geben würde. Einige Austria-Fans wird dies nicht weiter stören, da bei vielen die Meinung vorherrscht, dass es in den kommenden Monaten und Jahren ausschließlich um die finanzielle Gesundung des Vereins gehen sollte, was sich auch auf dem Transfermarkt widerspiegeln müsse.

Stellvertretend dafür ein Posting eines Austria-Fans aus dem Austrian Soccer Board: „Ich beteilige mich ja sonst auch immer an den ganzen Transferdiskussionen aber dieses Jahr will ich einfach,dass die Austria überlebt. Es wird Zeit, dass die Geschichte mit dem Stadion mal durch ist und wir wissen, dass es uns nächstes Jahr überhaupt noch gibt…“

Stefan Karger

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