Spieleranalyse: Das ist Rapids neuer Abwehrchef Nenad Cvetkovic
Bundesliga 16.Juni.2023 Stefan Karger
Der serbische Innenverteidiger Nenad Cvetkovic unterschreibt beim SK Rapid einen Vertrag bis 2026 und soll in der kommenden Saison die Abwehr der Hütteldorfer stabilisieren. Wir analysieren die Stärken und Schwächen des Neuzugangs, lassen seine bisherige Karriere Revue passieren und verraten euch, was man sich von dem großgewachsenen Abwehrhünen erwarten dürfen. Alle Daten und Statistiken stammen von Wyscout S.p.a und lassen sich per Klick vergrößern!
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Sorgenkind Innenverteidigung
Es gibt wohl auf keiner anderen Position so viel Handlungsbedarf beim SK Rapid wie in der Innenverteidigung. In der abgelaufenen Saison war dies das größte Sorgenkind der Hütteldorfer, was einerseits mit Verletzungspech, andererseits aber auch mit einer verfehlten Kaderplanung in Zusammenhang stand.
Christopher Dibon blieb, wie es leider zu erwarten war, weiterhin vom Verletzungsteufel verfolgt und war mit zwei Meisterschaftseinsätzen kein Faktor in der grün-weißen Abwehr. Maximilian Hofmann fiel aufgrund einer Hüftverletzung ebenfalls fast die gesamte Saison aus. Richtig bitter war die Verletzung von Leopold Querfeld, zumal er von den Rapid-Innenverteidigern noch den besten Spielaufbau zeigte. Der bereits aussortierte Kevin Wimmer musste zum Saisonende hin aushelfen und bildete mit Michael Sollbauer das Abwehrzentrum. Bei Martin Moormann, der im Spielaufbau sicherlich interessanter agiert als Wimmer und Sollbauer, sah man in den zweiten 45 Minuten des Cup-Finalspiels gegen den SK Sturm, weshalb auch er zumindest aktuell nicht die Lösung der Probleme im Abwehrzentrum ist. Der 22-Jährige hatte insbesondere bei langen Bällen wiederholt extreme Schwierigkeiten mit seinem Gegenspieler Emegha. Nach der Cup-Niederlage stand er nur noch beim Wiener Derby in der Startaufstellung, allerdings auf der linken Abwehrseite statt Jonas Auer.
Auch wenn der Verletzungsteufel nicht zugeschlagen hätte, wäre der Bedarf nach Veränderung in der Rapid-Viererkette gegeben. Ein Abwehrzentrum bestehend aus einem fitten Max Hofmann und Michael Sollbauer ist wohl kaum stärker einzuschätzen als beispielsweise die Innenverteidigung von Austria Klagenfurt, bestehend aus Thorsten Mahrer und Nicolas Wimmer. Neben der defensiven Anfälligkeit war der schwache Spielaufbau das größte Problem, wobei dies zumindest teilweise auch mit der Personalsituation im zentralen Mittelfeld zusammenhing. Mit der Verpflichtung von Nenad Cvetkovic soll nun der erste Schritt erfolgen, um die Zentralachse beim SK Rapid zu stärken.
Über die Probleme in der Innenverteidigung, speziell was den Spielaufbau anbelangt, berichteten wir bereits mehrmals ausführlich, etwa hier oder hier.
Erwähnt werden sollte an dieser Stelle, dass wir schon im Dezember von Rapids Interesse an dem Innenverteidiger berichteten und die Hütteldorfer demnach schon vor Markus Katzers Bestellung zum Geschäftsführer Sport den Abwehrspieler im Visier hatten.
Die bisherige Karriere des Nenad Cvetkovic
Nenad Cvetkovic durchlief die Nachwuchsmannschaften von Roter Stern Belgrad, wo er im Jahr 2015 auch seinen ersten Profivertrag unterschrieb, allerdings nie ein Spiel für die Kampfmannschaft absolvieren sollte. Ein Jahr zuvor, im Sommer 2014, wurde er an IM Rakovica verliehen und kam in der dritthöchsten Spielklasse Serbiens zu 14 Einsätzen. Nachdem er dann, wie oben erwähnt, einen Profivertrag bei Roter Stern unterschrieb, wurde er abermals verliehen. Er wechselte zum FK Radnički Beograd, wo er ebenfalls in der dritthöchsten Spielklasse in elf Einsätzen auch zwei Tore erzielte.
Im Frühjahr der Saison 2015/16 wechselte er fix zum FK Zemun, der erst in dieser Saison in die zweithöchste Spielklasse aufstieg. Er eroberte einen Stammplatz in der Innenverteidigung und schloss die Saison auf Platz 10 ab. Ein Jahr später gelang dem Klub als Zweitplatzierter der Aufstieg in die höchste Spielklasse und auch in diesem Jahr hatte der Innenverteidiger mit 24 Einsätzen und vier Treffern einen Anteil am Aufstieg. Eine Saison darauf schaffte man in der 16er-Liga mit Platz 13 den Klassenerhalt, wobei Cvetkovic auf 30 Einsätze und einen Treffer kam. 2018/19 lief es allerdings nicht nach Wunsch. Einerseits konnte Cvetkovic aufgrund einer Verletzung nur 16 Partien absolvieren, andererseits stieg sein Klub als Vorletzter der Liga ab. Der Innenverteidiger wechselte zum Liga-Konkurrenten Voždovac und erreichte den starken achten Platz.
Nach 85 Pflichtspielen und sieben Toren für den FK Zemun wurde es Zeit für eine Luftveränderung und er unterschrieb einen Vertrag beim FC Ashdod, der in der Vorsaison in Israels höchster Spielklasse von 14 Mannschaften Platz 8 belegte.
Auch bei seinem neuen Klub war Cvetkovic von Anfang an in der Innenverteidigung gesetzt und absolvierte in seiner ersten Spielzeit 32 Partien. Seine Mannschaft landete auf dem sensationellen dritten Platz und erreichte damit das beste Ergebnis in der Vereinsgeschichte. Nur ein einziges Mal, in der Saison 2004/05, erreichte man ebenfalls Platz 3.
In den beiden darauffolgenden Saison blieb Cvetkovic Stammspieler und erreichte den 9. bzw. 6. Platz. Auch wenn der Erfolg der Saison 2020/21 nicht wiederholt werden konnte, hatte seine Mannschaft immerhin nichts mit dem Abstieg zu tun. In seiner letzten Saison absolvierte er für Ashdod 32 Meisterschaftsspiele und erzielte drei Treffer. Insgesamt kam er für die Israelis in drei Jahren auf 101 Pflichtspiele, in denen er sieben Tore erzielte.
Interesse von Maccabi Haifa
Vergangenen Sommer wäre Nenad Cvetkovic beinahe bei Maccabi Haifa gelandet. Der aktuell stärkste Klub Israels, der in den letzten drei Saisonen stets den Meistertitel holte und vergangene Saison zudem in der Champions-League-Gruppenphase stand, nachdem man in der Qualifikation unter anderem Cvetkovic´ Jugendklub Roter Stern bezwang, suchte nach einem Ersatz für den Serben Bogdan Planic, der gegen eine Ablöse von 1.8 Millionen Euro zu Shabab Al-Ahli wechselte. Insbesondere Maccabis Eigentümer Ya’akov Shahar setzte sich für diesen Transfer ein.
Der Meister verpflichtete schlussendlich jedoch Abdoulaye Seck von Royal Antwerpen, der mit einer Ablöse von knapp 400.000 Euro doch deutlich günstiger war als Cvetkovic. Dazu wurde Dylan Batubinsika gegen eine Leihgebühr von 100.000 Euro vom portugiesischen Klub Dylan FC Famalicão ausgeliehen. Abdoulaye Seck erzielte in der Champions League übrigens einen Doppelpack gegen Paris Saint Germain, was jedoch nicht viel an der 2:7-Niederlage änderte.
Maccabi Haifa bewies mit der Verpflichtung der beiden Innenverteidiger ein gutes Händchen. Das ernsthafte Interesse an Cvetkovic zeigt allerdings auch, dass der Serbe mit seinen Leistungen in der israelischen Liga durchaus für Aufsehen sorgte.
Die Stärken und Schwächen des Rapid-Neuzugangs Nenad Cvetkovic
Bevor wir im Detail auf die Statistiken und einzelne Szenen eingehen werden, wollen wir einen allgemeinen Überblick über die Stärken und Schwächen des Serben geben.
Cvetkovic ist ein physisch sehr starker und großgewachsener Innenverteidiger, der mit einer Körpergröße von 1.95 Metern sowohl in der Defensive als auch in der Offensive kopfballstark ist und in den letzten Saisonen auch stets den einen oder anderen Treffer nach Standardsituationen beisteuerte. Er ist ein starker Zweikämpfer, der im Spielaufbau nicht immer die einfachste Lösung wählt, was zu aussichtsreichen Torchancen, aber auch zu brenzligen Kontersituationen führen kann. Trotz seiner Größe wirkt er sehr athletisch und ist für einen Innenverteidiger durchaus schnell – beim SK Rapid ist er aktuell sicherlich der schnellste Innenverteidiger im Kader.
Cvetkovic verfügt über eine tolle Mentalität, die Körperspannung ist immer hoch und verkörpert prinzipiell die klassischen Rapid-Tugenden. Technische Schlampigkeitsfehler können ihm aber durchaus hie und da passieren. Abseits des Platzes gilt er als hart arbeitender und intelligenter Spieler, der vernünftige Interviews gibt und nicht bei jeder Gelegenheit einen neuen Arbeitgeber sucht.
Werfen wir nun einen Blick auf ein paar grundlegende Statistiken. Beim Zeitraum nehmen wir die gesamte vergangene Saison und inkludieren alle Pflichtspiele, damit wir beispielsweise auch bei verletzten Spielern wie Maxi Hofmann auf möglichst viele Einsatzminuten kommen, die wir vergleichen können:
Zweikampfstark und überraschend wenige Fouls
Wir sehen auf den ersten Blick einige Daten, die klar für Nenad Cvetkovic sprechen. Der Rapid-Neuzugang kommt knapp vor Leo Querfeld und recht deutlich vor den anderen Akteuren auf den höchsten Wert bei den erfolgreichen defensiven Aktionen pro 90 Minuten. In diese Metrik gehören die defensiven Zweikämpfe, Interceptions und Sliding Tackles.
Einer der wichtigsten Punkte ist natürlich die Zweikampfquote, bei der Cvetkovic mit 76.89% gewonnenen Zweikämpfen klar die Nummer Eins ist. Kein aktueller Rapid-Innenverteidiger kam in dieser Saison auf einen Wert von über 70%.
Cvetkovic würde mit seinem Zweikampfwert von 76.89% auf Platz 6 in der österreichischen Bundesliga liegen. In den Top 20 findet sich übrigens kein einziger Rapid-Spieler.
Zieht man nur die Zweikampfwerte aus den Ligaspielen heran, dann kommt Cvetkovic in der vergangenen Saison sogar auf eine Zweikampfquote von 78.13% an gewonnenen Duellen, womit er Platz 4 in der israelischen Liga erreichte:
Cvetkovic ist zudem ein sehr aggressiver Spieler, der aber dennoch als fairer Sportsmann gilt, was sich auch gut an der Kartenstatistik zeigt. In 3391 Einsatzminuten sammelte er in der vergangenen Saison nur drei gelbe Karten und wurde kein einziges Mal vom Platz geschickt. Während Max Hofmann als grün-weißer Spitzenreiter in dieser Statistik bei einem Wert von 0.49 demnach fast jedes zweite Spiel eine gelbe Karte sah, erhielt der serbische Innenverteidiger nur etwa jedes 12. Spiel eine Verwarnung. Cvetkovic beging auch im Schnitt lediglich 0.61 Fouls pro Spiel, womit er ebenfalls den klar besten Wert aufweist.
Diese Statistik ist durchaus beachtlich, denn Cvetkovic lebt prinzipiell von seiner aggressiven Spielweise. Er weist fast immer eine hohe Körperspannung auf und sucht aktiv die Zweikämpfe. Er verfolgt dabei beispielsweise seinen Gegenspieler teilweise bis über die Mittellinie, wenn sich dieser als Anspielstation anbieten möchten und versucht diese Pässe auch sehr aktiv abzufangen, indem er vor den Gegenspieler kommt. In diesen Situationen ist natürlich Abstimmung mit der Restverteidigung extrem wichtig, da schnell Lücken in der Viererkette entstehen können.
Starker Offensivdrang
Hier fällt insbesondere der letzte Wert in der Tabelle auf. Nenad Cvetkovic absolviert 1.96 progressiven Läufe pro 90 Minuten und verkörpert somit beim Aufbauspiel eine komplett andere Spielweise.
Zur Erinnerung: Wyscout definiert progressive Läufe wie folgt:
Findet der Lauf innerhalb der eigenen Hälfte statt, muss er am Ende des Laufs 30 Meter näher am gegnerischen Tor sein.
Wenn der Lauf in der eigenen Hälfte anfängt und der gegnerischen Hälfte aufhört, ist die zu überbrückende Distanz zum gegnerischen Tor 15 Meter.
Wenn Start und Ende des Laufs in der gegnerischen Hälfte liegen, dann muss der Spieler 10 Meter näher an das gegnerische Tor herankommen.
Die meisten progressiven Läufe in der österreichischen Bundesliga tätigte Nicolas Kühn. Allgemein sind in dieser Statistik natürlich eher Flügelspieler zu finden. Die beiden Innenverteidiger mit den meisten progressiven Läufen in der österreichischen Bundesliga sind, wie es auch zu erwarten war, die beiden Salzburger Strahinja Pavlovic und Omer Solet. Dies liegt auch daran, dass sich viele Gegner weit gegen den Serienmeister zurückziehen und die beiden Innenverteidiger oftmals den Ball am Fuß weit nach vorne tragen können. Bei Cvetkovic, der sogar einen knapp höheren Wert in dieser Statistik aufweist, war dies nicht immer der Fall und er musste sich seine Räume oftmals härter erarbeiten.
Wann immer Cvetkovic mit dem Ball am Fuß freie Räume vorfindet, wird er in sie hineinstoßen. Er sucht diese freien Räume richtiggehend und verzichtet oft auf den einfachen Pass, wie dieses Beispiel gut zeigt:
Cvetkovic, mit der Nummer fünf am unteren Bildrand, bekommt ein Zuspiel seines Innenverteidiger-Kollegen Timothy Dennis Awany. Awany weist übrigens sehr ähnliche Pass-Statistiken auf, aber nur 0.21 progressive Läufe. Die Vorstöße mit dem Ball am Fuß gehen also praktisch ausschließlich über Cvetkovic
Das Einfachste in dieser Situation wäre der kurze Pass auf den Außenverteidiger, der jedoch nicht sonderlich zielführend wäre, da dieser nicht allzu viel Platz hat und den Ball wohl wieder zurückspielen müsste. Stattdessen folgt jedoch eine Aktion, die bei Cvetkovic öfters zu beobachten ist
Cvetkovic stößt mit dem Ball am Fuß in den Halbraum vor. Für den Außenverteidiger das Signal vertikal zu gehen
Nun ist der Pass auf den rechten Außenverteidiger wesentlich interessanter…
Seit dem ersten Bild sind nur wenige Sekunden vergangen. Cvetkovic brachte seine Mannschaft mit dieser Aktion in eine aussichtsreiche Situation
Sehen wir uns ein weiteres Beispiel an:
Der FC Ashdod schnürt den Gegner rund um den eigenen Strafraum ein. Cvetkovic schaltet sich ins Angriffsspiel ein und steht wieder einmal deutlich höher als sein Partner in der Innenverteidigung, Awany (Nummer 4). In diesem Moment erhält er von der linken Seite ein Zuspiel.
Die meisten Innenverteidiger würden hier wohl auch den einfachen Pass wählen und das Spiel auf die rechte Seite weiterverlagern. Cvetkovic verzögert stattdessen und wartet, dass der rechte Flügelspieler einen Lauf in die Tiefe startet.
Hier kommt der perfekte Pass in die Schnittstelle der gegnerischen Abwehr
Sein Mitspieler erreicht den Ball noch vor der Torlinie und kann eine flache Hereingabe spielen
Cvetkovic durfte bei seinem alten Verein im Spielaufbau viel Risiko nehmen und natürlich gab es auch hin und wieder Situationen, in denen diese Idee nicht funktionierte. Es folgen nun mehrere Beispiele, wobei es zu bedenken gilt, dass dies seine schlechtesten Szenen aus drei Jahren beim FC Ashdod sind und dem Innenverteidiger nicht in einer besorgniserregenden Häufigkeit solche Fehler passieren.
Hier haben wir eine ganz ähnliche Situation wie bei unserem ersten Beispiel. Cvetkovic kann den einfachen Ball auf den Außenverteidiger spielen
Stattdessen will Cvetkovic seinen unmittelbaren Gegenspieler mit einem Dribbling in Richtung Zentrum aussteigen lassen
Dieser roch aber den Braten und es entstand ein Pressball mit einem anschließenden Laufduell um den Ball. Der Gegner hatte eine gute Chance nach dieser Situation, die jedoch nicht in einem Tor endete
Hier ein weiteres Beispiel eines misslungenen Dribblings:
Hier erhält Cvetkovic ein hohes Zuspiel, das er ohne Schwierigkeiten herunternimmt
Cvetkovic hat viele Möglichkeiten, beschließt aber wieder einmal mit dem Ball am Fuß selbst ins Zentrum vorzustoßen
Dabei passiert ihm aber ein technischer Fehler und er legt sich das Spielgerät viel zu weit vor…
…anschließend verliert er das Eins-gegen-Eins-Duell, sodass der Gegner eine Konterchance vorfindet
Es folgt ein weiterer Schlampigkeitsfehler:
Hier wäre der Pass zum entgegenkommenden Mittelfeldspieler sehr einfach gewesen
Das Zuspiel landet aber stattdessen beim gegnerischen Stürmer…
Ein letztes Beispiel für einen technischen Fehler:
Hier sehen wir ein Zuspiel auf Cvetkovic, der die Möglichkeit gehabt hätte, den Ball nach außen weiterzuleiten.
Er entschied sich für den Rückpass zu seinem Innenverteidiger-Kollegen Awany (ganz rechts im Bild)…
…doch der Pass geriet viel zu kurz und der Gegner fand eine Konterchance vor
Passstatistiken
Trotz der gerade gezeigten Beispiele wissen die Pass-Statistiken insgesamt zu gefallen, auch wenn sie nicht unbedingt einfach zu vergleichen nimmt. Cvetkovic spielt, wie wir auch an den Szenen oben gesehen haben, weit sinnvollere, aber auch riskantere Pässe als beispielsweise Sollbauer und verzichtet auch regelmäßig auf weitgeschlagene Bälle nach vorne. Natürlich sieht man aber auch bei Cvetkovic Seitenverlagerungen. Cvetkovic spielt nach Sollbauer, der meist die kurze Sicherheitsvariante zu seinem Nebenspieler bevorzugt, die wenigsten langen Pässe. Die extremen Gegenbeispiele sind Kevin Wimmer und Max Hofmann, die mit 13.61 bzw. 10.22 langen Bällen pro 90 Minuten extrem oft auf dieses Mittel setzen und deshalb auch eine hohe Zahl an progressiven Pässen haben.
Am ehesten kann man das Passmuster mit Querfeld vergleichen, der im Rapid-Spielaufbau prinzipiell die besten Ideen aller Innenverteidiger in der vergangenen Saison hatte. Verglichen mit Querfeld liegt Cvetkovic in fast allen Pass-Statistiken vorne, was aber auch daran liegt, dass Querfelds durchschnittliche Pass-Länge mit 24.25 Metern etwas länger ist als die von Cvetkovic (22.14 Meter).
Sollte in der kommenden Saison die Stamm-Innenverteidigung Querfeld/Cvetkovic heißen, ist es allerdings ein großes Problem, dass bei beiden Innenverteidiger der rechte Fuß der stärkere ist. Kevin Wimmer und Martin Moormann waren in der abgelaufenen Saison die beiden einzigen „Linksfüßler“ im Abwehrzentrum der Hütteldorfer. Hier darf man gespannt sein, ob noch ein weiterer Innenverteidiger mit starkem linken Fuß zum Kader dazustoßen wird.
Starker Siegeswillen und viel Mentalität
Nenad Cvetkovic ist ein Spieler, der aufgrund seiner kompromisslosen Spielweise und seines großen Einsatzes das Zeug zum Publikumsliebling in Hütteldorf hat. Umso mehr, da er über eine große Mentalität verfügt, was sich besonders gut in den Schlussminuten von Partien, in denen seine Mannschaft im Rückstand ist, veranschaulichen lässt. Benötigt seine Mannschaft in den letzten Minuten einen Treffer, dann hält den Innenverteidiger nichts mehr hinten, im Gegenteil:
Wir befinden uns tief in der Nachspielzeit. Ashdod erzielte soeben den Anschlusstreffer, die gegnerische Mannschaft hat Anstoß.
Wenige Sekunden später ist Cvetkovic der vorderste Spieler seiner Mannschaft, die natürlich alles nach vorne wirft. Hier lässt sich aber auch erahnen, dass Cvetkovic durchaus ein schneller Spieler ist.
Fazit
Die Rapid-Fans dürfen sich auf einen großgewachsenen, physisch starken Innenverteidiger freuen, der über eine starke Zweikampfquote sowie eine Top-Mentalität verfügt und im Spielaufbau interessante Ideen hat. Der Serbe ist ein klares Upgrade zu den aktuellen Kaderspielern im Abwehrzentrum und es ist eher unwahrscheinlich, dass Nenad Cvetkovic als Transferflop in die grün-weiße Fußballgeschichte eingehen wird.
Cvetkovic wird die Rolle des Abwehr-Chefs einnehmen, auch was den Spielaufbau aus der Abwehr heraus angeht. Hier muss man aber natürlich auch noch abwarten, wie die personelle Entwicklung im zentralen Mittelfeld aussehen wird, da dies eine weitere Baustelle ist, die dringend behoben werden muss und für den grün-weißen Spielaufbau natürlich ebenso essentiell ist. Eine weitere interessante Frage wird sein, ob Sportdirektor Markus Katzer nach dem Abgang von Kevin Wimmer noch einen Linksfuß für das Abwehrzentrum verpflichten wird. Querfeld und Cvetkovic, die nach aktuellem Stand gesetzt sein sollten, haben beide einen stärkeren rechten Fuß, was natürlich nicht ideal ist. Mit Martin Moormann gibt es derzeit nur einen Linksfuß, der im Abwehrzentrum einspringen kann, aber er wird im Normalfall weder einen fitten Querfeld und schon gar nicht Neuzugang Cvetkovic aus der Stammelf verdrängen.
Stefan Karger
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