In der neunten Runde der österreichischen Bundesliga trennten sich der SK Rapid und die Wiener Austria mit einem 1:1-Unentschieden voneinander. Im Folgenden sollen die Spieler der beiden Mannschaften bewertet werden.
Notenschlüssel:
1= sehr schwach
10 = sehr stark
0 = zu kurz eingesetzt
SK Rapid
Paul Gartler 7
Viel hatte der Rapid-Keeper nicht zu tun, aber wenn er gebraucht wurde, war er zur Stelle. Konnte mit einem perfekten Reflex auf der Linie ein Gegentor verhindern und war ansonsten weitgehend ruhig und sicher. Seine Leistung rückt aber durch die Top-Partie seines Gegenübers Patrick Pentz eher in den Hintergrund.
Filip Stojkovic 5
Der Montenegriner zeigte vor allem taktisch und in Bezug auf sein Stellungsspiel eine ordentliche Leistung und hatte immer wieder mit hoher Intensität zu kämpfen. Der Rechtsverteidiger, der im Spielaufbau nach innen rückte, anstatt am Flügel aufzurücken, spielte 80 Pässe und blieb insgesamt auch recht präzise. Allerdings schaute offensiv am Ende zu wenig Zählbares heraus.
Maximilian Hofmann 5
Für den „arbeitenden Innenverteidiger“ war es insgesamt aufgrund seiner vergebenen Torchancen ein gebrauchtes Derby. Hofmann alleine hätte das Spiel problemlos entscheiden können, scheiterte aber mehrmals an Pentz oder an sich selbst. Defensiv blieb er weitgehend solide, im Spielaufbau nahm er die passivere Rolle ein.
Mateo Barac 6
Der Schlüsselspieler im Rapid-Aufbau gewann all seine Zweikämpfe, leitete das 1:0 mit ein und schlug einige gute Pässe. Dennoch wirkte er immer wieder anfällig und gerade wenn er zu dribbeln beginnt, ist der Kroate fehlerbehaftet und ein dankbares Pressingopfer. Mit etwas mehr Sicherheit im Spielaufbau und strukturierterer Herangehensweise wäre er noch wertvoller für die Hütteldorfer gewesen.
Maximilian Ullmann 7
Der hochschiebende Außenverteidiger der Grün-Weißen war äußerst aktiv, stets anspielbar und auch kampfkräftig. Bereitete mit seinem vierten Saisonassist das 1:0 durch Schick vor, tauchte erst gegen Ende der Partie ein wenig unter. Ullmann war in einem für Rapid schwierigen Derby mit Sicherheit einer der Besseren.
Srdjan Grahovac 4
Der Bosnier spielte eine gewohnt passsichere und unaufgeregte Partie, verabsäumte es aber massiv für mehr Präsenz im Zentrum zu sorgen. Grahovac’ logische Aufgabe wäre das Abräumen und die Annahme von möglichst vielen Duellen gewesen, allerdings blieb er insgesamt zu passiv, weshalb Rapid nur wenige zweite Bälle in hohen Zonen gewinnen konnte. Auch markante Raumgewinne blieben weitgehend aus, weshalb er für das Spiel Rapids nicht präsent genug war.
Marcel Ritzmaier 5
Der Steirer war etwas umtriebiger und konkreter als Grahovac, riss das Spiel aber dennoch zu wenig an sich. Immerhin konnte Ritzmaier etwas mehr Raumgewinne verzeichnen und war in seinem Spiel direkter. Allerdings blieb auch er insgesamt passiv und gegen den Ball etwas zu verhalten, weshalb Rapid sich nicht noch deutlicher festsetzen konnte.
Thorsten Schick 6
Der Derbydebütant startete gut und brachte Rapid in Führung. Auch danach war Schick einer der Spieler, die häufig Direktheit suchten und auch seine Eckbälle sorgten immer wieder für Gefahr. Allerdings mangelte es auch ihm an Spielwitz und den richtig zündenden Ideen, die das sonst sehr geradlinige Rapid-Spiel etwas facettenreicher hätten gestalten können.
Christoph Knasmüllner 3
Der zuletzt so formstarke Knasmüllner wurde von der Austria komplett aus dem Spiel genommen und konnte praktisch keine Akzente setzen. Die Mannorientierung der Veilchen machte ihm deutlich zu schaffen und in Situationen, in denen er seine Fähigkeiten als Nadelspieler ausspielen hätte können, wurde er immer wieder gedoppelt. Schwierige und undankbare Partie für den Routinier, der aber auch von seinen Hinterleuten nicht genug Rückendeckung bekam.
Kelvin Arase 2
Gegen den Ball spielte Kelvin Arase phasenweise brav und gut auf seine Aufgaben fokussiert. Mit dem Ball war seine Leistung aber einmal mehr schwach und so spielte der Linksaußen in 69 Minuten nur 14 Pässe, von denen gerademal sechs ankamen. Auch seine zwischenzeitliche Rochade mit Schick und der Wechsel auf den rechten Flügel machten ihn spielerisch nicht besser. Der Youngster konnte überhaupt keine Offensivakzente setzen – es war aber im gesamten Setting keine typische „Arase-Partie“.
Ercan Kara 3
Die schwierigste Bewertung des Abends. Ein Stürmer wird an seinen Toren gemessen, weshalb Kara in dieser Wertung schlecht wegkommt. Allerdings muss positiv erwähnt werden, zu wie vielen Torchancen er kam, was ebenfalls keine Selbstverständlichkeit darstellt. Unterm Strich stehen allerdings die vergebenen Chancen und somit die verpasste Entscheidung.
Taxiarchis Fountas 2
Kam als Linksaußen ins Spiel und fand sich überhaupt nicht zurecht. Wirkte gehemmt und sowohl im Anlaufverhalten, als auch im Spiel mit dem Ball nicht mutig genug. Spielte in 24 Minuten gerademal fünf Pässe, war aber insgesamt auch falsch eingesetzt und kam so nie in die neuralgischen Zonen, in denen er sich am wohlsten fühlt.
Yusuf Demir 0
Zu kurz eingesetzt.
FK Austria Wien
Patrick Pentz 10
Man könnte viele Superlativen bemühen, um die Leistung des Torhüters der Austria zu beschreiben, dennoch würden sie ihm vermutlich kaum gerecht werden. Der Schlussmann war der einzige Grund dafür, dass die Violetten keine empfindliche Niederlage einsteckten, sondern stattdessen einen Punkt aus Hütteldorf entführten. Mit insgesamt acht (!) Paraden konnte sich der Torhüter auszeichnen, viele davon waren höchst anspruchsvoll und in der Kategorie „Big Saves“ anzusiedeln, was seine Leistung so besonders macht. Damit setzte er seinen ohnehin schon starken Vorstellungen in dieser Saison nochmal die Krone auf.
Georg Teigl 4
Grundsätzlich keine schlechte Leistung des Rechtsverteidigers, der ziemlich oft in der Defensive gefordert war und seinen Gegenspieler bis zu dessen Auswechslung eigentlich gut im Griff hatte. Einzig seine vielen Fouls trüben seine Bilanz, wobei auch viele kleinliche Pfiffe dabei waren. In der Offensive startete er mit guten Ansätzen und sammelte auch die meisten Ballaktionen bei den Violetten (60), wurde allerdings mit Fortdauer immer fehleranfälliger, weshalb seine Passquote letztlich mit 43 Prozent auch äußerst schwach ausfiel.
Johannes Handl 6
Insgesamt war es ein erneut starker Auftritt des Innenverteidigers, der vor allem mit seiner Defensivarbeit in vielen Situationen zu überzeugen wusste. So war nicht nur seine Zweikampfbilanz die beste seines Teams (70 Prozent), darüber hinaus sammelte er auch noch zehn klärende Aktionen und je einen abgeblockten Torschuss und ein erfolgreiches Tackling. Spielerisch zeigte er in Ansätzen was er drauf hat, ab und zu war er aber in diesem Aspekt etwas zu vorsichtig.
Erik Palmer-Brown 6
Wie gewohnt ist man mittlerweile geneigt zu sagen, bildete die Leihgabe von Manchester City eine starke Innenverteidigung mit seinem Partner und überzeugte mit seiner aufmerksamen Defensivleistung. So war auch seine Zweikampfbilanz mit knapp 66 Prozent stark und er sammelte zusätzlich auch noch sechs klärende Aktionen, fünf Ballsicherungen und zwei erfolgreiche Tacklings. Positiv war auch, dass er sehr ballsicher agierte und seine Passquote mit 83 Prozent die beste seiner Mannschaft war.
Markus Suttner 5
Der Ersatzkapitän machte insgesamt eigentlich eine recht ordentliche Partie und wusste vor allem defensiv zu überzeugen, wo nicht nur seine Zweikampfbilanz positiv ausfiel, sondern er darüber hinaus mit sechs klärenden Aktionen, vier Ballsicherungen und drei abgefangenen Bällen statistisch aufwarten konnte. Negativ war einzig sein Verhalten beim Gegentor, wo er etwas zu weit von seinem Gegenspieler positioniert war. Offensiv startete er ebenfalls gut, zeigte sich durchaus kreativ und ballsicher, wobei auch bei ihm mit Fortdauer die Fehlerquote immer höher wurde.
Stephan Zwierschitz 3
Machte zwar keine großartigen Fehler und fiel durch keine schweren Ballverluste auf, allerdings war sein Einfluss auf das Spiel begrenzt und wirklich positiv fiel er nicht auf. Vor allem seine Zweikampfbilanz fiel sehr schwach aus und von seinen elf geführten Duellen in diesem Spiel, gewann er nur zwei.
Niels Hahn 5
In Anbetracht dessen, dass dies das Startelfdebüt des 19-Jährigen war, kann man dessen Leistung durchaus als sehr ordentlich einstufen und er fiel keinesfalls qualitativ ab. So war unter anderem seine Passquote mit 82 Prozent eine der besten seines Teams und er agierte überlegt, auch wenn er nicht so präsent und meist auf Sicherheit bedacht war. Gegen den Ball wusste er durchaus positiv zu überraschen, da nicht nur seine Zweikampfbilanz am Boden positiv ausfiel, sondern er auch mit fünf klärenden Aktionen, vier Ballsicherungen und je zwei erfolgreichen Tacklings, abgeblockten Schüssen und abgefangenen Bällen mehr als nur ordentliche Werte verzeichnete.
Manprit Sarkaria 3
Ein eher unterdurchschnittlicher Auftritt des Kreativspielers, der zwar vereinzelt mit guten Aktionen auf sich aufmerksam machte und auch das Tor seiner Mannschaft mit einem schönen Freistoß vorbereitete, aber mit einer Passquote von nur 46 Prozent aufwartete und vor allem in der Defensive gegen seinen Gegenspieler große Probleme hatte.
Aleksandar Jukic 5
Bewies in diesem Spiel erneut, dass er zurecht in der Startelf steht und seine Qualität der Mannschaft weiterhelfen kann. Seine Sauberkeit im Passspiel und Übersicht sicherte seinem Team den Ballbesitz und so wartete auch er mit einer starken Passquote von 81 Prozent auf, wobei er die meisten Ballaktionen der Offensivspieler (45) verzeichnete. Er kam auch zu zwei guten Abschlüssen, mit denen er durchaus ein Tor hätte erzielen können und leistete dazu noch einen Schlüsselpass. Auch gegen den Ball war der Mittelfeldspieler präsent und gewann nicht nur eine Mehrheit seiner Bodenzweikämpfe, sondern sammelte auch noch sieben Ballsicherungen, drei erfolgreiche Tacklings und je zwei abgeblockte Schüsse und klärende Aktionen.
Patrick Wimmer 5
Rutschte etwas überraschend in die Startelf und in das Sturmzentrum, wo er mit guten und schlechten Momenten auf sich aufmerksam machte. In den guten Momenten war er mit seiner Geschwindigkeit unangenehm für die Gegenspieler, gab je zwei Schüsse und zwei Schlüsselpässe ab und erzielte den Treffer seines Teams, in seinen schlechten fiel er mit seiner schlechten Entscheidungsfindung und mangelnden Sauberkeit bei seinen Aktionen auf.
Benedikt Pichler 4
War als Anspielstation in der Spitze und zum Bälle festmachen sehr wichtig für seine Mannschaft und erledigte seine Aufgabe auch recht gut, weshalb er auch die meisten Zweikämpfe seiner Mannschaft führte (19) und die meisten Dribblings gewann (2). Auf dem rechten Flügel kam er dann nicht mehr wirklich gut zurecht und tauchte mit Fortdauer ab.
Christoph Monschein 0
Zu kurz eingesetzt
Dominik Fitz 0
Zu kurz eingesetzt.
Thomas Ebner 0
Zu kurz eingesetzt.
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