Spielerbewertungen Austria-WSG Tirol: Pichler schwimmt weiter auf Erfolgswelle
Bundesliga 2.Februar.2021 Dalibor Babic
In der 15. Runde der österreichischen Bundesliga trennte sich die Wiener Austria und die WSG Tirol mit einem 2:2-Unentschieden voneinander. Im Folgenden sollen die Spieler der beiden Mannschaften näher betrachtet werden.
Notenschlüssel:
1= sehr schwach
10 = sehr stark
FK Austria Wien
Patrick Pentz 4
Der Torhüter der Violetten war die meiste Zeit in dieser Partie der gewohnt sichere Rückhalt und hielt einige Bälle stark, doch beim 1:2 machte er allerdings keine gute Figur und verschätzte sich etwas, was den Gegentreffer ermöglichte.
Stephan Zwierschitz 4
Musste in diesem Spiel zwei Positionen bekleiden und es war sicherlich keine einfache Situation sich umzustellen. Er hatte zweifellos seine guten Momente mit sieben Ballsicherungen, vier abgefangenen Bällen und einer starken Passquote von 82 Prozent. Allerdings gewann er dafür nur einen einzigen Zweikampf und sein schwerer Ballverlust vor dem Ausgleich tat seiner Mannschaft weh, da dieser unnötig war.
Christoph Schösswendter 7
Wie mittlerweile gewohnt räumte der großgewachsene Routinier in der Abwehr vieles ab, was auf ihn zukam und brachte so viel Stabilität in die Mannschaft hinein. So kam er nicht von ungefähr auf die beste Zweikampfquote seiner Mannschaft (75 Prozent), sammelte darüber hinaus auch noch neun Ballsicherungen, sechs klärende Aktionen und je zwei abgefangene Bälle und geblockte Schüsse.
Erik Palmer-Brown 6
Bildete wie gewohnt mit seinem routinierten Kollegen ein starkes Duo in der Innenverteidigung, wobei er zwar von seinen Zahlen nicht so auffällig wie sein Partner war, aber vieles schlicht bereits im Voraus erahnen und bereinigen konnte. Dennoch kam der US-Boy auf zwei Drittel gewonnene Zweikämpfe, sechs Ballsicherungen und zwei klärende Aktionen.
Markus Suttner 6
Der Kapitän der Violetten hatte seine Seite in der Defensive vollkommen im Griff und ließ seinen Gegenspielern kaum einen Stich, wobei er im zweiten Durchgang öfter gefordert wurde. Imposant sind seine zehn Ballsicherungen, was der Bestwert in dieser Partie bei den Violetten war und seine hohe Konzentration unterstreicht. In die Offensive schaltete er sich immer wieder passend mit ein und kam dadurch nicht umsonst auf die meisten Ballkontakte seiner Mannschaft (69), wobei er vor allem mit seinen Hereingaben für Gefahr sorgte. So kamen dann auch seine vier Schlüsselpässe zustande, was ebenfalls der Bestwert seines Teams war. Unnötig war nur sein Platzverweis kurz vor Schluss, wodurch er seiner Mannschaft schadete.
Eric Martel 0
Der Neuzugang bleibt der Unglücksrabe der Violetten, denn nach seinem unberechtigten Platzverweis bei seinem Debüt, meldete er sich mit seinem ersten Tor für seinen neuen Verein zurück, ehe er kurz danach mit einer Knöchelverletzung vorzeitig ausgewechselt werden musste.
Thomas Ebner 0
Auch er musste verletzungsbedingt frühzeitig runter.
Manprit Sarkaria 7
Ein weiterer erfrischender Auftritt des violetten Kreativspielers, der von Beginn an sehr aktiv und präsent in der Offensive war und seine technischen Fertigkeiten unter Beweis stellte. Immer wieder zog er das Tempo mit seinen Aktionen an und bereitete dem Gegner große Probleme, wodurch er mit Fortdauer sogar besser und besser wurde. So sammelte er die drittmeisten Ballaktionen seines Teams (63), war für vier Torschüsse und zwei Schlüsselpässe verantwortlich und seine Passquote von 84 Prozent zeigt seine Sauberkeit im Spiel, was der Bestwert bei den Violetten war.
Georg Teigl 5
Kommt auf der Position im Mittelfeld immer besser zur Geltung und bringt mit seinem Tempo viel Dynamik über den Flügel, was er beim 1:0 Führungstreffer unter Beweis stellte und nach einem Tempovorstoß mit einer butterweichen Flanke seinen Mitspieler bediente. Auch danach hatte er einige gute Aktionen, war für insgesamt drei Schlüsselpässe verantwortlich und gut ins Spiel involviert. Mit Verlauf des zweiten Durchgangs tauchte er allerdings immer öfter unter und konnte sich nicht mehr so richtig in Szene setzen.
Dominik Fitz 2
Der Spielmacher der Violetten erwischte einen schlechten Tag und wirkte von Anfang an fahrig und pomadig in seinem Spiel, weshalb er auch sehr müde wirkte. Immer wieder ging er nicht entschlossen genug in die Zweikämpfe hinein oder schaltete nicht schnell genug im Ballbesitz, wodurch er einige gute Situationen für seine Mannschaft zunichtemachte.
Benedikt Pichler 8
Befindet sich auf einer klaren Erfolgswelle und sein Selbstvertrauen merkt man ihm im Spiel an, wodurch er seiner Mannschaft einen enormen Mehrwert verschafft. Durch seinen großen Aktionsradius, ist er im Stande überall aufzutauchen und auf verschiedenste Weise dem Gegner Probleme zu bereiten, weshalb er nicht umsonst erneut mit Abstand die meisten Zweikämpfe führte (24). Doch nicht nur das, mit seinen 65 Ballkontakten kam er als Stürmer (!) auf den zweitbesten Wert seiner Mannschaft, was seine Wichtigkeit nochmals unterstreicht. Er machte auch vieles richtig mit seinen Ballaktionen und seine sieben Abschlüsse waren der Bestwert in diesem Spiel, wobei er dazu auch noch zwei Dribblings gewann und einen Schlüsselpass spielte. In der Form ist der Angreifer nicht mehr aus dem Sturmzentrum der Violetten wegzudenken.
Alexander Grünwald 4
Statistisch machte der Kapitän der Violetten keine schlechte Partie, gewann 70 Prozent seiner Duelle, kam auf eine Passquote von 74 Prozent und spielte einen Schlüsselpass. Doch im Verlauf der zweiten Halbzeit wirkte er mit der Dynamik des Spiels zunehmend überfordert und konnte seiner Mannschaft nicht mehr wirklich helfen und zur Stabilität beitragen, weshalb er wieder ausgewechselt werden musste.
Johannes Handl 5
Erledigte seine Aufgaben in der Defensive nach seiner Einwechslung mit Bravour und gewann da knapp 71 Prozent seiner Zweikämpfe und sammelte auch noch vier klärende Aktionen und zwei Ballsicherungen. Einzig in der Offensive war er kaum vorhanden und hielt sich da vornehm zurück.
Aleksandar Jukic 0
Zu kurz eingesetzt.
Patrick Wimmer 0
Zu kurz eingesetzt.
WSG Tirol
Ferdinand Oswald 6
Startete denkbar schlecht in dieses Spiel hinein und mit seinem schlechten Abschlag leitete er den Treffer des Gegners ein, was er hätte besser lösen können. Er schüttelte dies jedoch im Verlauf der Partie ab und konnte speziell im zweiten Durchgang mehrmals seine Mannschaft mit tollen Paraden vor einem Rückstand bewahren.
Fabian Koch 7
Der Ex-Austrianer schien gegen seinen ehemaligen Verein wie so oft besonders motiviert zu sein und lieferte eine starke Vorstellung ab, weshalb er die dominante Figur im Spiel seiner Mannschaft war. So sammelte er mit dem Ball die zweitmeisten Ballaktionen seines Teams (95) und übernahm viel Verantwortung im Spielaufbau, wobei er interessanterweise mit vier gewonnenen Dribblings sogar auf den Bestwert im Spiel kam. Auch in der Defensive erwischte er eigentlich keinen schlechten Tag, gewann 60 Prozent seiner Duelle und sammelte je neun Ballsicherungen und klärende Aktionen, drei abgeblockte Schüsse und je zwei abgefangene Bälle und erfolgreiche Tacklings, auch wenn er in einigen Situationen mit Sarkaria seine Probleme hatte.
Rafael Behounek 6
Auch er war eine prägende Figur im Spiel der Wattener und kam so auf die meisten Ballaktionen im Spiel (99), auch wenn er im Spielaufbau nicht immer spielerische Lösungen fand und mit seinem Rückpass vor dem 1:0 seinen Torhüter etwas in Bedrängnis brachte. Das konnte er später wieder wettmachen, indem er das 2:1 für seine Mannschaft erzielte. Defensiv war seine Leistung insgesamt ordentlich, wo er 60 Prozent seiner Duelle gewann und zusätzlich noch 14 (!) Ballsicherungen, sieben klärende Aktionen und fünf erfolgreiche Tacklings sammelte. Doch er hatte mit Stürmer Pichler immer wieder Probleme und musste sich speziell bei dessen Tempovorstößen geschlagen geben.
David Gugganig 5
Eine recht ähnliche Performance wie sein Partner in der Innenverteidigung lieferte auch er ab, wobei er im Spiel mit dem Ball der Mannschaft mehr helfen konnte und einige schöne Diagonalbälle nach vorne spielte und seinen starken linken Fuß zeigte. Defensiv war er dafür nicht so stabil wie sein Partner und gewann nur 52 Prozent seiner Duelle und musste sich da dem starken Pichler öfter geschlagen geben, wobei er immerhin sieben klärende Aktionen und fünf erfolgreiche Tacklings sammelte.
David Schnegg 4
In Ansätzen zeigte der durchschlagskräftige Linksverteidiger seine Qualitäten in der Offensive, allerdings blieb er insgesamt unter seinen Möglichkeiten und war kaum ein Faktor im Angriffsspiel. Das zeigt auch seine Statistik, denn er brachte keine Flanke zum Mitspieler an und spielte auch keinen Schlüsselpass. In der Defensive hatte er lange Zeit Probleme im Umschaltmoment nach hinten und gewährte einige Räume seinem Gegenspieler.
Julian Gölles 2
Ein braver Mitläufer, der meist auf Sicherheit bedacht war und kaum ein Risiko einging, weshalb er zwar nicht großartig negativ auffiel, aber der Offensive dafür auch keinen Mehrwert gab. Musste daher zur Pause in der Kabine bleiben.
Nemanja Celic 7
Es brauchte einige Zeit um in das Spiel zu finden und der Gegner hatte ihm speziell im ersten Durchgang gut unter Kontrolle, wodurch er seine Qualitäten nicht richtig ausspielen konnte. Im zweiten Durchgang bekam er dann mehr Räume und zeigte prompt seine spielerischen Qualitäten und zog aus der Tiefe die Fäden im Spiel seiner Mannschaft. Speziell seine präzisen Pässe waren schön anzusehen und so bereitete er auch mustergültig mit einem tollen Lochpass das 1:1 vor.
Thanos Petsos 5
Wie bei seinem Partner, taute er erst mit Fortdauer der Partie etwas auf und fand besser ins Spiel, wodurch er als Ballverteiler besser in seine Rolle fand. Er machte jetzt keine Wunderdinge, aber agierte sehr sicher und umsichtig im Ballbesitz und verteilte da die Bälle mit Bedacht. Gegen den Ball zeigte er allerdings Schwächen und gewann nur einen einzigen Zweikampf, was er sicherlich besser kann.
Florian Rieder 3
Auch für seine Möglichkeiten war das in diesem Spiel zu wenig und er kam nicht so richtig zur Entfaltung, weshalb das Spiel lange Zeit an ihm vorbeilief. Das lag auch an seiner schlechten Entscheidungsfindung, die auch seinem Trainer lautstark missfiel. Einzig bei der ersten Torchance seines Teams zeigte er sein Potenzial, aber das ist dennoch zu wenig.
Kelvin Yeboah 4
Auch er blieb in dieser Partie unter seinen Möglichkeiten und tat ich mit der Aggressivität des Gegners schwer, wodurch sein lässiger Spielstil nicht wirklich zur Geltung kam. Dadurch konnte er sich auch kaum Durchsetzen und gab nur einen Schuss und keinen Schlüsselpass ab, auch wenn seine Passquote von 89 Prozent stark war.
Nikolai-Baden Frederiksen 7
War mit Abstand der gefährlichste Akteur der Tiroler und wenn es gefährlich wurde, hatte meist der Angreifer seine Füße im Spiel. So gab er nicht umsonst die meisten Schüsse seines Teams ab (5) und mit seinem starken linken Fuß hatte man aus jeder Lage das Gefühl, dass er ein Tor erzielen konnte. Das tat er dann auch und er besorgte den wichtigen 1:1 Ausgleich für seine Mannschaft, womit er seine Formstärke untermauern konnte.
Benjamin Pranter 5
Brachte dem Offensivspiel seiner Mannschaft nach seiner Einwechslung mehr Struktur und Kreativität und konnte auch mit seinen Standards für Gefahr sorgen. Hatte allerdings in einer Szene Glück, dass er keinen Elfmeter verursachte.
Zlatko Dedic 0
Zu kurz eingesetzt.
Bruno Soares 0
Zu kurz eingesetzt.
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