In der 20. Runde der österreichischen Bundesliga trennten sich die Wiener Austria und der SK Rapid mit einem 0:0-Unentschieden. Im Folgenden sollen die Spielerleistungen... Spielerbewertungen: Schwaches Derby, gute Defensivleistungen

In der 20. Runde der österreichischen Bundesliga trennten sich die Wiener Austria und der SK Rapid mit einem 0:0-Unentschieden. Im Folgenden sollen die Spielerleistungen der beiden Mannschaften näher betrachtet werden.

Notenschlüssel:
1= sehr schwach
10 = sehr stark
0 = zu kurz eingesetzt

FK Austria Wien

Patrick Pentz 6

Der Torhüter und Kapitän der Violetten war wie mittlerweile gewohnt ein sicherer Rückhalt für seine Mannschaft und wehrte zwar in diesem Spiel im Vergleich zum letzten Derby nur drei Schüsse ab, allerdings sicherte er kurz vor Schluss mit einer tollen Parade den Punkt für sein Team.

Stephan Zwierschitz 4

In der Defensive ein tadelloses Spiel des Außenverteidigers, der sehr konzentriert und kompromisslos seine Duelle bestritt, weshalb er auch mit 70 Prozent auf eine starke Zweikampfquote kam. Darüber hinaus sammelte er auch noch fünf Ballsicherungen, je zwei geblockte Schüsse und abgefangene Bälle und eine klärende Aktion. Mit dem Ball war er allerdings zu fehlerhaft und traute sich lange Zeit zu wenig zu, weshalb er viele Bälle blind nach vorne spielte und seine Passquote mit nur 42 Prozent dementsprechend schlecht ausfiel.

Christoph Schößwendter 5

Der Routinier war zwar nicht so präsent wie sein Kollege in der Innenverteidigung, allerdings leistete er sich bis auf ein, zwei Situationen auch keine Fehler und spielte seinen Part mehr oder weniger trocken herunter. So sammelte er auch mit sechs klärenden Aktionen, je drei Ballsicherungen und abgefangenen Bällen und zwei Blocks ordentliche Werte, die seine solide Leistung unterstreichen.

Erik Palmer-Brown 8

Der US-Amerikaner wurde rechtzeitig vor diesem wichtigen Spiel nach einer Muskelverletzung wieder fit und zeigte auch prompt, wie wichtig er für seine Mannschaft ist. Der Innenverteidiger räumte alles ab, was ihm vor die Füße kam und keiner seiner Gegenspieler machte einen Stich gegen ihn. Nicht umsonst gewann er nicht nur knapp 70 Prozent seiner Duelle, sondern sammelte darüber hinaus mit zehn Ballsicherungen, sieben klärenden Aktionen und zwei abgeblockten Schüssen durchaus imposante Werte, die sein starkes Spiel unterstreichen. Darüber hinaus war er auch einer der wenigen, die spielerische Lösungen im Aufbau fanden und seine Dribblings nach vorne öffneten Räume für seine Mitspieler, was eine willkommene Abwechslung zu den vielen langen Bällen seiner Kollegen war.

Patrick Wimmer 5

Wird zunehmend in seiner wohl optimalsten Rolle als Außenverteidiger aufgeboten und zeigt dort durchaus auf, auch wenn seine unorthodoxe und bisweilen wilde Spielweise nicht immer ohne Risiko ist. In seinen guten Momenten war er ein Aktivposten, sammelte daher auch die meisten Ballaktionen seiner Mannschaft (73) und gewann die meisten Dribblings auf dem Feld (4), was auch zeigt, dass er seiner Mannschaft einen spielerischen Mehrwert geben konnte. Auch defensiv machte er seine Sache nicht schlecht, gewann eine Mehrheit seiner Duelle und sammelte darüber hinaus auch noch starke elf Ballsicherungen, sechs abgefangene Bälle und vier erfolgreiche Tacklings. In einigen Situationen sah man jedoch auch seine Unbekümmertheit in negativer Ausprägung und vor allem im zweiten Durchgang bekam er mit seinem Gegenspieler häufiger Probleme.

Eric Martel 6

In Anbetracht der Umstände, in denen er sich wiederfand und der Tatsache, dass er de facto das zentrale Mittelfeld alleine verteidigen musste, machte die deutsche Leihgabe ein außergewöhnlich starkes Spiel und muss seine Leistung durchaus hoch eingeschätzt und gewürdigt werden. Das zeigen auch seine Zahlen, denn nicht nur, dass er die meisten Zweikämpfe aller Austrianer bestritt (20), er gewann auch noch 70 Prozent davon, was für seine Position ein toller Wert ist. Darüber hinaus sammelte er auch noch sechs abgefangene Bälle, fünf Ballsicherungen und je vier klärende Aktionen und erfolgreiche Tacklings, was seine defensive Präsenz auch nochmal zusätzlich unterstreicht. Im Ballbesitz spielte er seinen Part trocken herunter und leistete sich auch keine groben Schnitzer, wobei er auch noch einen gefährlichen Schuss und einen Schlüsselpass in diesem Spiel abgab.

Manprit Sarkaria 4

Ein engagierter Auftritt des Kreativspielers, der in der Offensive viel versuchte und immer wieder in Dribblings ging – da auch mit vier Stück die meisten erfolgreich abschloss. Er biss sich jedoch auch immer wieder an seinem starken Gegenspieler die Zähne aus und sah sich oftmals auch mehreren Gegnern gegenüber, was schwer zu lösen war. Engagiert war auch sein Auftritt deshalb, weil er defensiv ebenfalls präsent war und viele Zweikämpfe führte, von denen er die Mehrheit gewann.

Georg Teigl 3

War nicht wirklich präsent in dieser Partie und vordergründig mit Defensivaufgaben beschäftigt, weshalb sein Einfluss auf die Offensive auch kaum vorhanden war und er in dieser Hinsicht wenig beitragen konnte. Gegen den Ball war seine Leistung dafür in Ordnung und er gewann zwei Drittel seiner Duelle.

Dominik Fitz 3

War durchaus gut in das Spiel seiner Mannschaft eingebunden und sammelte viele Ballkontakte, allerdings kam unter dem Strich für seine Verhältnisse zu wenig dabei heraus. Oftmals war seine Entscheidungsfindung nicht gut und er probierte immer wieder schwierige Dinge, statt den einfachen Weg zu wählen, weshalb ihm auch nicht viel aufging. Auch defensiv kam zu wenig Gegenwehr von ihm, auch wenn man ihm den Einsatz nicht absprechen kann.

Christoph Monschein 2

Hatte in der Offensive einen schweren Stand und konnte durch die nicht vorhandene Tiefe seine Qualitäten auch nicht richtig ausspielen, weshalb er auch zu keinen Torchancen kam. Immerhin waren seine Ballaktionen in Ordnung und nicht so fehlerhaft wie so oft, weshalb seine Passquote von 75 Prozent in Ordnung war.

Marco Djuricin 4

War etwas aktiver und präsenter als sein Sturmkollege und zeigte in einigen Szenen auch seine technischen Fertigkeiten und dass er durchaus Fußballspielen kann. Allerdings merkte man auch bei ihm, dass das blinde Verständnis mit seinen Teamkollegen noch nicht gegeben ist und die Laufwege da noch nicht gestimmt haben, wodurch einige Szenen liegengelassen wurden.

Thomas Ebner, Aleksandar Jukic 0

Zu kurz eingesetzt.

 

SK Rapid

Richard Strebinger 5

Der Keeper der Hütteldorfer hatte praktisch nichts zu tun und musste nur einen dankbaren Schuss von Marco Djuricin entschärfen. Es war definitiv einer der ruhigeren Arbeitstage in der Karriere des 28-Jährigen.

Filip Stojkovic 8

Rapids Rechtsverteidiger war der beste Mann am Platz und zeigte mit außergewöhnlichen Werten auf. Von seinen insgesamt 29 Duellen gewann der Montenegriner 24 und damit fast 83%, zudem kam er auf eine beachtliche Passquote von 77,3%. Er schaffte es immer wieder seine Gegenspieler gut abzulaufen und ließ sich nie aus der Ruhe bringen. Eine äußerst abgebrühte Leistung des Routiniers und wohl auch eines seiner besten Spiele für Rapid.

Maximilian Hofmann 7

Auch der nach einer Verletzung in die Startelf zurückgekehrte Innenverteidiger Maximilian Hofmann zeigte eine starke Leistung und beging kaum Fehler in der Defensive. Von 19 Zweikämpfen und/oder Kopfballduellen gewann er 16 und räumte alles weg, was nötig war. Der Ur-Rapidler strahlte durchgängig viel Ruhe aus, hätte allerdings im Spielaufbau noch ein wenig proaktiver agieren können.

Mateo Barac 6

Auch Hofmanns Nebenmann Barac spulte eine solide Partie ab und war defensiv weitgehend stabil, obwohl er von der Austria als erstes Pressingopfer auserkoren wurde. Dadurch wurde der Spielaufbau merklich erschwert und in der ersten Hälfte beging er aufgrund der vielen langen Bälle einige Fehlpässe. Insgesamt spielte Barac 20 weite Bälle, was insgesamt zu viel war und gerade in der ersten Halbzeit das Spiel Rapids negativ prägte. In der zweiten Halbzeit stabilisierte sich der Kroate aber weiter.

Maximilian Ullmann 4

Der sonst so aktive Linksverteidiger war diesmal nicht ideal ins Spiel Rapids eingebunden, wenngleich er in der zweiten Halbzeit in einer höheren Durchschnittsposition stärker wurde. Der Linzer flankte nicht so präzise, wie man es von ihm gewohnt ist und auch die Durchschlagskraft im letzten Drittel war schon mal besser.

Dejan Ljubicic 5

Der Rapid-Kapitän hatte einige gute Momente und konnte sich wie viele seiner Kollegen im Laufe der zweiten Halbzeit am Ball stabilisieren. Ljubicic wies eine gute Zweikampfbilanz und immerhin 78,4% erfolgreiche Pässe auf. Er konnte zudem zahlreiche Bälle sichern und Angriffe der Austria häufig im Keim ersticken. Kämpferisch war die Leistung mehr als in Ordnung, spielerisch tauchte er aber zu sehr ab und hätte in höheren Zonen für mehr Gefahr und Präsenz sorgen können.

Dejan Petrovic 3

Der Slowene hatte eine schwierige Partie zu bestreiten, wurde von den Mittelfeldspielern der Austria stark angepresst und konnte zwar einerseits eine leicht positive Zweikampfbilanz aufweisen, dafür aber eine für seine Position deutlich zu schwache Passbilanz. Nur 63% der Bälle kamen an den Mann, was der Grund dafür war, dass gerade in der ersten Halbzeit mehrere Rapid-Angriffe im Sand verliefen.

Thorsten Schick 3

Auch der Rechtsaußen der Hütteldorfer erwischte einen schwachen Tag. Schick gewann nur 5 seiner 21 Duelle, konnte sich am Flügel kaum durchsetzen oder bis zur Grundlinie tanken. Zwar gelangen ihm fünf Torschussvorlagen, die aber zumeist eher aus Standards oder einfachen Pässen zum Nebenmann resultierten.

Yusuf Demir 5

Rapids Supertalent fand speziell in der ersten Halbzeit aufgrund des Spielcharakters kaum in die Partie und hing phasenweise ein wenig in der Luft. Seine außergewöhnliche Ballkontrolle brachte Rapid dennoch immer wieder in gefährliche Aktionen. Die Austria setzte dem 17-Jährigen allerdings sehr viel Physis entgegen, weshalb Demir 24 Zweikämpfe führen musste, von denen er immerhin neun gewann. In seinem Passspiel verzeichnete er 92% Erfolg, was ein ausgezeichneter Wert für seine Position ist. Torgefährlich konnte er selbst jedoch nie werden.

Taxiarchis Fountas 3

Der Grieche opferte sich zwar auf, aber es gelang ihm praktisch nichts. Immer wieder wurden seine Abschlussversuche geblockt oder fielen deutlich zu ungenau aus, was auch an seiner schwachen Entscheidungsfindung lag. Von seinen 15 Zweikämpfen und Kopfballduellen gewann er nur zwei. Zudem brachte er nur 61,8% seiner Pässe an den Mann. Bei ihm merkt man aktuell deutlich, dass er „verkopft“ ist.

Ercan Kara 4

Es war einmal mehr eine enorm schwierige Partie für die Speerspitze der Grün-Weißen. Kara führte 31 Zweikämpfe und wurde in 17 Kopfballduelle verwickelt. Insgesamt gewann er 35,4% dieser Duelle gegen die insgesamt starke Austria-Innenverteidigung. Er vergab zwei gute Torchancen, Matchball inklusive. Derzeit hadert der Stürmer ein wenig mit seiner Trefferquote.

Christoph Knasmüllner, Marcel Ritzmaier, Srdjan Grahovac 0

Zu kurz eingesetzt

 

Dalibor Babic (Austria) & Daniel Mandl (Rapid), abseits.at

Dalibor Babic