Spielerbewertungen Sturm-Austria: Holzhauser machte den Unterschied aus
Bundesliga 9.April.2018 Dalibor Babic 0
Im Spiel der 26. Runde der österreichischen Bundesliga feierte die Austria einen 2:0 Auswärtserfolg bei Sturm Graz. Im Folgenden sollen die Spieler beider Mannschaften genauer betrachtet werden.
Notenschlüssel:
1= sehr schwach
10 = sehr stark
SK Sturm
Jörg Siebenhandl 3
Einer der Stützen in der erfolgreichen Sturm-Mannschaft erwischte wie einige seiner Kollegen keinen guten Tag und leistete sich vor allem beim Gegentreffer zum 2:0 einen Fehler, als er den Freistoß von Holzhauser falsch einschätze und dabei schlecht aussah. Aber auch seine Abstöße waren ungewohnt unpräzise und landeten des Öfteren im Out.
Fabian Koch 4
Der Rechtsverteidiger war in diesem Spiel nicht so präsent wie gewohnt und hielt sich vor allem im Spiel nach vorne zurück. In der Defensive machte er seine Sache dafür überwiegend gut, auch wenn er hie und da auch Wackler in seinem Spiel hatte.
Lukas Spendlhofer 7
Zeigte trotz der Niederlage eine gute Leistung und war an diesem Nachmittag der mit Abstand beste Grazer. Bestach vor allem durch seine Zweikampfstärke, weshalb er auch die beste Quote seines Teams aufwies (75 Prozent gewonnen) und daher auch immer wieder entscheidend dazwischen gehen konnte. Auch im Spielaufbau agierte er sehr sicher und kam auf eine Passquote von fast 90 Prozent, wobei er da auch vom Gegner taktisch gut in Schach gehalten wurde.
Dario Maresic 6
Der Jungspund der Grazer spielte diese Saison auf so einem hohem Niveau, dass man solche leichtsinnigen Fehler wie im Vorfeld des 2:0, als er völlig unnötig seinen Gegenspieler zu Fall brachte, von ihm nicht gewohnt ist. Abgesehen davon zeigte er aber auch immer wieder seine Stärken, kam auf die zweitbeste Zweikampfquote seiner Mannschaft (72 Prozent) und darüber hinaus auf je fünf erfolgreiche Tacklings und Ballsicherungen sowie vier abgefangene Bälle, was ein ordentlicher Wert ist. Darüber hinaus kam er auf die zweitmeisten Ballaktionen auf dem Feld (73) bei einer ordentlichen Passquote von knapp 84 Prozent, was seine Aktivität im Spiel unterstreicht.
Thomas Schrammel 2
War sehr gut ins Spiel eingebunden und sammelte viele Ballaktionen, konnte damit aber relativ wenig anfangen und agierte über weite Strecken zu fehlerhaft in seinem Spiel. Bekam auf seinen Gegenspieler Holzhauser nur unzureichend Zugriff und konnte die Kreise des Austria-Spielmachers nicht wirklich einengen, da er sehr behäbig und nicht konsequent genug wirkte. Musste auch daraufhin zur Halbzeit in der Kabine bleiben und wurde aufgrund seiner schwachen Leistung folgerichtig ausgetauscht.
Phillip Huspek 2
Rutschte nach seinem Tor eine Woche zuvor in die Startelf der Grazer, konnte jedoch diese Chance nicht wirklich ausnutzen. Der Flügelspieler agierte zwar wie gewohnt lauffreudig und führte alleine in den ersten 45 Minuten vierzehn Zweikämpfe, jedoch agierte er mit dem Ball am Fuß zu fehlerhaft, unterliefen ihm immer wieder technische Fehler und viel zu einfache Ballverluste, was auch seine katastrophale Passquote von nur 22 (!) Prozent zeigt. Auch er wurde zur Halbzeit vom Feld genommen.
James Jeggo 3
Das Pressing der Wiener setzte dem Australier ordentlich zu und er konnte mit dem Ball am Fuß keinerlei Akzente setzen, sondern leistete sich sogar einige gefährliche Ballverluste – was auch seine schwache Passquote von knapp 70 Prozent zeigt – die seiner Mannschaft beinahe teuer zu stehen kamen. Dafür konnte er immerhin gegen den Ball seine Zweikampfstärke in diese intensive Partie einbringen, führte die zweitmeisten Duelle seiner Mannschaft (17) und konnte da immerhin Punktsiege einfahren, wobei seine Bilanz auch da leicht negativ war.
Peter Zulj 2
Der Motor und Antreiber der Grazer, der sich die letzten Wochen in einer blendenden Verfassung befand, erwischte an diesem Tag einen ganz schwachen Tag. Er kam mit der aggressiven Spielweise des Gegners überhaupt nicht zurecht, die ihn meist mit zwei, drei Spielern attackierten und lief sich so immer wieder fest. Das hatte zur Folge, dass er im Spiel auf ganze 24 (!) Ballverluste kam und oft relativ einfache Fehler fabrizierte, was äußerst ungewöhnlich für den Nationalspieler ist und seine schwache Leistung unterstreicht. Zu gute halten kann man dem Mittelfeldspieler, dass er dennoch unaufhörlich versuchte sich gegen die Niederlage zu stemmen und auf die mit Abstand meisten Ballaktionen auf dem Feld kam (91) und auch die meisten Zweikämpfe führte (22).
Thorsten Röcher 3
Auch der starke Flügelspieler spielte weit unter seinen Möglichkeiten, konnte sich kaum aus der Umklammerung seines Gegenspielers lösen und zu seinen gefürchteten Dribblings ansetzen. Das zeigte auch seine Statistik in der Offensive, wo er letztlich nur an zwei Torschüssen beteiligt war und drei von vier Flanken keinen Abnehmer fanden, bei einer schwachen Passquote von knapp über 60 Prozent.
Deni Alar 4
Vom Kapitän der Grazer ist man ja bereits gewohnt, dass er nur wenig am Spiel seiner Mannschaft teilnimmt und eher für seine Qualitäten im Strafraum bekannt ist. So kam er auch auf die zweitmeisten Torschüsse seiner Mannschaft (3) und hatte auch eine große Möglichkeit auf den Anschlusstreffer, die er liegen ließ. Immerhin agierte er bei seinen 30 Ballaktionen sehr ballsicher und kam mit knapp 91 Prozent auf die beste Passquote auf dem Feld.
Bright Edomwonyi 5
Der Stürmer der Grazer war noch einer der Aktivposten seiner Mannschaft und war vor allem aufgrund seiner körperlichen Präsenz eine ständige Gefahr für den Gegner. Er kam auch auf zwei sehr gute Möglichkeiten, die er jedoch nicht nutzen konnte und zum Leidwesen seiner Mannschaft liegen ließ. Abgesehen davon verrichtete er viel Laufarbeit und führte ein dutzend Zweikämpfe, aber auch seine Passquote von knapp 82 Prozent ist für einen Mittelstürmer ein guter Wert.
Jakob Jantscher 6
Kam zur Halbzeit für den schwachen Huspek und brachte sofort frischen Wind in das Offensivspiel seiner Mannschaft. Nicht nur, dass er fast soviele Ballaktionen sammelte, wie sein Pendant Röcher im ganzen Spiel, er kam auch auf sechs (!) Torschussvorlagen und eine gute Passquote von 85 Prozent, was seine Präsenz unterstreicht, auch wenn ihm letztlich nicht alles gelang und er einige Male hängen blieb.
Stefan Hierländer 7
Auch der flexible Mittelfeldspieler wurde nach der Halbzeitpause eingewechselt und belebte merklich das Spiel seiner Mannschaft aus der Position des Linksverteidigers heraus. Er agierte sehr offensiv, schaltete sich immer wieder gut mit vorne ein und war vor allem im Kombinationsspiel sehr präsent. Nicht nur das, er feuerte auch gleich vier Torschüsse in Richtung Tor ab, was der Bestwert seiner Mannschaft war – und das als nomineller (!) Außenverteidiger, was seine Aktivität im Spiel unterstreicht.
Emeka Eze 0
Zu kurz eingesetzt.
FK Austria Wien
Patrick Pentz 7
Der junge Torhüter der Veilchen war erneut ein sicherer Rückhalt seiner Mannschaft und konnte sich über eine weiße Weste freuen. Die Schüsse, die auf sein Tor kamen, parierte er mit Bravour und war auch bei Flanken meist zur Stelle. Auch seine Abschläge kamen wie gewohnt sehr präzise und halfen seiner Mannschaft beim Kampf um den ersten und zweiten Ball.
Florian Klein 5
Machte ein solides Spiel in diesem Spiel und zeigte sich vor allem Defensiv sehr präsent, indem er seinen starken Gegenspieler Röcher quasi abmontierte. Dadurch steht unterm Strich auch eine positive Zweikampfbilanz (55 Prozent), fünf erfolgreiche Tacklings und zwei abgefangene Bälle. Einzig in der Offensive war er äußerst zurückhaltend und insgesamt zu fehlerhaft, was auch seine schwache Passquote von nur 50 Prozent zeigt.
Michael Madl 7
Kehrte nach seiner Grippe zurück in die Startelf und gab der Abwehr seiner Mannschaft sofort viel Stabilität. Der Routinier bestach durch sein exzellentes Stellungsspiel, war im Zweikampf sehr giftig und immer wieder entscheidend zur Stelle, was auch seine positive Zweikampfbilanz zeigt (55 Prozent). Dazu kommen aber auch noch sieben klärende Aktionen, vier Ballsicherungen und zwei abgefangene Bälle, was seine gute Leistung auch statistisch untermauert.
Alexandar Borkovic 6
Lieferte in dieser Partie eine erneute Talentprobe ab und abgesehen von einem Wackler zu Beginn der Begegnung wirkte er das gesamte Spiel über sehr konzentriert und abgeklärt in seinem Spiel. Er verzeichnete eine ausgeglichene Zweikampfbilanz, kam auf insgesamt sechs klärende Aktionen und zwei abgefangene Bälle, was seine ordentliche Leistung unterstreicht.
Thomas Salamon 7
Rutschte etwas überraschend in die Startelf und nutze seine Chance mit einer guten Leistung auf dem Feld. Er agierte sehr giftig in den Zweikämpfen und konnte so viele Duelle für sich entscheiden, sammelte darüber hinaus auch noch vier erfolgreiche Tacklings, je drei klärende Aktionen und Ballsicherungen, sowie zwei abgefangene Bälle, was seine Stärke in der Defensive an diesem Tag untermauert. Auch im Spiel nach vorne schaltete er sich gut mit ein und zeigte gute Aufrückmomente, leistete darüber hinaus die schöne Vorarbeit zum frühen 1:0 Führungstreffer, der letztlich den Weg zum Erfolg ebnete.
Raphael Holzhauer 9
Der Kapitän der Veilchen kam nominell erneut auf der ungewohnten Position im rechten Mittelfeld zum Einsatz, war aber dennoch nicht nur die dominante Figur im Spiel seiner Mannschaft, sondern auf dem gesamten Spielfeld. Immer wieder ließ er seine technische Klasse aufblitzen, agierte sehr intelligent und mit viel Übersicht – gab also dem Spiel seiner Mannschaft Struktur. Er gab daher auch die meisten Torschüsse seiner Mannschaft ab (4), kam ebenfalls auf die mit Abstand meisten Ballaktionen (71) und belohnte sich auch noch mit einem Doppelback, womit er mittlerweile sein zehntes Saisontor erzielte und damit der beste Torschütze der Veilchen ist. Er war aber auch gegen den Ball sehr aktiv und ging mit viel Eifer zur Sache, führte daher auch die zweitmeisten Zweikämpfe auf dem Feld (17) und ging mit gutem Beispiel voran.
Tarkan Serbest 6
War wie gewohnt vor allem gegen den Ball sehr präsent und der „aggressive Leader“ seiner Mannschaft. Er zeigte mal wieder seine hohe Qualität und sein gutes Gespür im Pressing, konnte dadurch einige gute und vor allem hohe Ballgewinne erzielen und so seinen Teil zur Dominanz im Zentrum beitragen. Aber auch im Ballbesitz agierte er umsichtig und meist mit Übersicht, auch wenn ihm hie und da ein Fehler unterlief.
Vesel Demaku 6
Der blutjunge Mittelfeldspieler durfte erneut von Beginn an ran und zeigte in diesem Spiel nochmal deutlich, in welchen Bereichen seine Qualitäten liegen. Vor allem gegen den Ball war der Youngstar überaus präsent und giftig, rückte immer wieder weit heraus, um seine Gegner zu stellen und zu attackieren, wodurch er auch einige schöne Balleroberungen verzeichnen konnte. Aber auch im Ballbesitz zeigte er sich wesentlich verbessert, kam auf die beste Passquote seiner Mannschaft (85 Prozent) , auch wenn ihm noch in manchen Situationen etwas die Ruhe fehlt, was jedoch die mangelnde Routine erklärt. Dennoch zeigte er auch in diesem Bereich eine Entwicklung und dürfte mit der Spielpraxis noch besser werden und seinen Ruf als Rohdiamant gerecht werden.
Felipe Pires 7
Der Brasilianer zeigte sich durch seinen Siegestreffer am vergangenen Spieltag beflügelt und war einer der tragenden Säulen im Spiel seiner Mannschaft. Er zeigte sich extrem beweglich und flink, war überall auf dem Feld zu finden und für den Gegner nur schwer zu greifen, weshalb er auch mit Abstand am meisten auf dem Feld gefoult wurde, ganze sieben (!) Mal. Aber auch gegen den Ball war er sehr präsent, weshalb er auf eine überragende Zweikampfstatistik kam und insgesamt zwölf von vierzehn Duellen für sich entscheiden konnte, was für einen Offensivspieler ein sensationeller Wert ist, wobei noch drei erfolgreiche Tacklings und zwei Ballsicherungen hinzukamen.
Dominik Fitz 4
Der ebenfalls blutjunge Offensivspieler feierte sein Startelfdebüt in der Bundesliga und konnte in einigen Szenen auch seine Qualitäten aufblitzen lassen. Vor allem gegen den Ball zeigte er sich im attackieren sehr klug, gewann dadurch 63 Prozent seiner Zweikämpfe und war ein wichtiger Faktor für das erfolgreiche Pressing seiner Mannschaft. Dass er nicht noch besser zur Geltung kam, lag vordergründig mit seiner Rolle als zweiter Stürmer zusammen, wodurch er oft mit dem Rücken zum Tor angespielt wurde und sich in diesen Situationen behaupten musste, die für ihn eher ungewohnt sind.
Kevin Friesenbichler 6
Der Stürmer war erneut extrem engagiert und verrichtete unheimlich viel wichtige Laufarbeit im Pressing, wodurch er auch auf insgesamt vierzehn geführte Duelle kam, was letztlich zu einer ausgeglichene Zweikampfbilanz führte. Aber auch im Ballbesitz zeigte er sich ungewohnt beweglich und technisch sauber, kam auf die meisten erfolgreichen Dribblings im Spiel (3) und zeigte auch im Passspiel immer wieder Übersicht.
David De Paula 0
Zu kurz eingesetzt.
Christoph Monschein 0
Zu kurz eingesetzt.
Ibrahim Alhassan 0
Zu kurz eingesetzt.
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