Im Anschluss an das ausgesprochen hitzige und spektakuläre Derby liefern euch Daniel Mandl (Rapid) und Dalibor Babic (Austria) die Einzelbewertungen der Protagonisten. Bei Rapid... Spielerbewertungen zum Wiener Derby: Braunöder und Burgstaller prägen ihre Teams

Im Anschluss an das ausgesprochen hitzige und spektakuläre Derby liefern euch Daniel Mandl (Rapid) und Dalibor Babic (Austria) die Einzelbewertungen der Protagonisten. Bei Rapid stachen Burgstaller und Kerschbaum heraus, bei der Austria zeigten vor allem Martins und Braunöder, sowie Doppeltorschütze Tabakovic starke Leistungen.

Notenschlüssel:
1= sehr schwach
10 = sehr stark
0 = zu kurz eingesetzt

SK Rapid

Niklas Hedl 6

Der Rapid-Torhüter, der angeblich kurz vor einer Vertragsverlängerung steht, war bei den Gegentoren machtlos und hielt Rapid mit einigen guten Paraden zwischenzeitlich im Spiel. Zudem war er ein wichtiger Passhafen, wenn Rapid das Spiel von hinten heraus aufbauen wollte und wirkte hier durchaus ballsicher, was nicht in jedem Spiel der Fall ist.

Denso Kasius 3

Die niederländische Leihgabe spielte diesmal eine schwache Partie, in der er vor allem nie seine Stärken ausspielen konnte. Echten Offensivdrang und Grundlinienläufe sah man diesmal nicht von ihm, nur in einer Aktion ließ er ansatzweise aufblitzen, dass er ein ausgesprochen modern agierender Flügelverteidiger ist. Verlor die meisten seiner defensiven Zweikämpfe und sah schließlich eine außerordentlich dumme rote Karte. Eine Partie zum Vergessen.

Leopold Querfeld 4

Der Rapid-Youngster fand nur äußerst schleppend in die Partie, machte speziell in der ersten Halbzeit einige haarsträubende Fehler. Nach dem Ausschluss stabilisierte sich der 19-Jährige allerdings ein wenig, wirkte fortan etwas sicherer und war auch bei offensiven Standardsituationen ein nicht unwichtiger Faktor. Es war sicher nicht seine beste Partie, aber er hielt – im wahrsten Sinne des Wortes – den Kopf hin und wird an solchen Spielen wachsen.

Michael Sollbauer 4

Im Aufbauspiel zeigte der Kärntner seine üblichen Schwächen und auch in manchen anderen Situationen fiel er vor allem durch unnötige Fouls und schlechtes Positionsspiel auf. Gleichzeitig gewann er zahlreiche Zweikämpfe und Luftduelle und war vor allem mental nicht unwichtig, weil er mit seiner aggressiven Art für reichlich Zündstoff sorgte. Dennoch standen unterm Strich kaum Akzente für den Spielaufbau und zwei Tore seines Hauptgegenspielers Tabakovic.

Jonas Auer 5

Auch der Neo-Nationalspieler erwischte nicht seinen besten Tag und war vor allem in seinem Passspiel ungenau und in seinem Zweikampfverhalten häufig zu inkonsequent. Allerdings hatte er es einmal mehr besonders schwer, weil „seine“ Zone das Pressing der Austria auslöste. Zudem gelang ihm wieder ein ausgesprochen schöner Assist zu Guido Burgstallers 1:0. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist, dass Auer die meisten Ballaktionen seiner Mannschaft hatte und mit hoher Intensität konfrontiert war. So gesehen hat sich der 22-Jährige speziell in der zweiten Halbzeit gut stabilisiert.

Aleksa Pejic 4

Spielerisch lief das Geschehen komplett an ihm vorbei und die Austria umschiffte den Serben weitgehend, um der gewohnt hohen Zweikampffrequenz aus dem Weg zu gehen. So blieb Pejic über die volle Spieldauer blass und beschränkte sich vor allem auf sein Stellungsspiel.

Roman Kerschbaum 7

Der Ex-Admiraner spielte seine wahrscheinlich beste Partie im grün-weißen Dress und war der Spieler, der in der gegnerischen Hälfte die meisten Bälle für sein Team eroberte. Zudem zeigte der Routinier ein solides Zweikampfverhalten und belohnte sich mit seinem (schönen) ersten Bundesligator für Rapid.

Moritz Oswald 4

Auch am jungen Oswald lief das Spiel diesmal weitgehend vorbei und in Ballbesitz machte er zu viele unerzwungene Fehler und wirkte oft etwas schlampig. Das hohe Tempo, das ihm vor allem in der ersten Halbzeit aus dem Austria-Zentrum entgegengebracht wurde, war noch etwas zu viel für ihn. Konnte demnach nicht an seine gute Leistung aus dem Klagenfurt-Spiel anknüpfen.

Oliver Strunz 3

Für Strunz war es eine sehr schwierige Partie, weil Rapid hauptsächlich über die linke Seite angriff und die rechte Seite zunächst allgemein schwach und danach auch noch dezimiert war. Mit seinem Hintermann Kasius konnte Strunz nie eine Bindung aufbauen. Zwar opferte er sich auf und nahm die Zweikämpfe an, unterm Strich gelang ihm aber fast nichts. Nach seiner uns Oswalds Auswechslung wurde Rapid wieder etwas gefährlicher. Auch für ihn war es also eher ein Derby zum Abhaken.

Marco Grüll 6

Man sah dem Linksaußen der Hütteldorfer an, dass er sich derzeit in einer schwierigen Phase befindet. Der gebürtige Salzburger steckte aber nie auf und arbeitete sich nach und nach ins Spiel. Auch wenn ihm viele Aktionen nicht gelangen und ein wenig die Leichtigkeit fehlte, arbeitete er enorm intensiv und belohnte sich am Ende mit einem schönen Freistoßtor. Zuvor hatte er bereits den Assist zum 2:2 geliefert.

Guido Burgstaller 8

Einmal mehr zeigte der Rapid-Kapitän eine enorm engagierte, kämpferische Leistung. Er brachte Rapid nicht nur in Führung, sondern war auch danach der Rapidler, der am meisten Gefahr ausstrahlte. Dirigierte seine gesamte Umgebung, ging dahin wo’s wehtut und steckte nie zurück. Einzig mit einem zweiten Tor konnte er sich nicht belohnen.

Thorsten Schick 4

Schick konnte die rechte Seite Rapids ebenfalls nicht stabilisieren und nahm vor allem viel Tempo aus dem Spiel – was allerdings in manchen Phasen nicht unwichtig war. In der Nachspielzeit muss er den Schuss aufs leere Tor probieren…

Patrick Greil 5

Der enorm kämpferische Charakter des Spiels kam ihm zwar nicht entgegen, aber der eingewechselte Mittelfeldspieler konnte Rapid ein wenig Passsicherheit in einer wichtigen Phase zurückgeben. Allerdings hätten entweder Grüll oder er einen „Doppelsitzer“ verwerten müssen.

Ferdy Druijf 0
Martin Moormann 0

Zu kurz eingesetzt.

 

FK Austria Wien

Christian Früchtl 6

Grundsolide Leistung des violetten Schlussmanns, der fünf Schüsse abwehren und speziell in der Phase gegen Ende des Spiels bei zwei brenzligen Situationen gerade noch retten konnte. Dazu brachte er 80 Prozent seiner Zuspiele an und war auch bei den Gegentoren ohne jede Schuld.

Reinhold Ranftl 6

Der violette Dauerläufer auf der rechten Seite war wie so oft in dieser Saison einer der Aktivposten seiner Mannschaft und kam so nicht umsonst auch zu den mit Abstand meisten Ballaktionen in diesem Spiel (88), wobei er dabei 81 Prozent seiner Zuspiele an den Mann brachte und sich immer wieder gut in die Offensive einschaltete. Auch in der Defensive war sein Auftritt in Ordnung und er führte die meisten Zweikämpfe auf dem Feld (16), gewann davon die Hälfte, wobei er hier und da auch ausgedribbelt wurde und nicht gut aussah.

Johannes Handl 4

Von seinen Werten her war der Auftritt des großgewachsenen Innenverteidigers in Ordnung, gewann er doch immerhin 60 Prozent seiner Duelle, kam dazu auf fünf erfolgreiche Tacklings und je drei abgefangene Bälle und klärende Aktionen. Doch immer wieder schlichen sich bei ihm Unsicherheiten in sein Spiel und er war auch im Ballbesitz nicht so sicher, wie man es vom spielerisch starken Defensivspieler gewohnt ist.

Marvin Martins 8

Der Abwehrchef der Violetten machte insgesamt ein starkes Spiel und gehörte zu den Eckpfeilern seines Teams. In der Defensive machte er seinen Gegenspielern das Leben schwer und gewann 93 (!) Prozent seiner Duelle, sammelte dazu auch noch drei abgefangene Bälle und je zwei erfolgreiche Tacklings und klärende Aktionen. Einzig beim Gegentreffer zum 0:1 passte die Kommunikation mit seinem Nebenmann nicht, weshalb Burgstaller völlig frei zum Kopfball kam. Im Ballbesitz hätte man sich von ihm vielleicht noch mehr Mut gewünscht, spielte er dennoch die meisten Pässe (64) und kam auf die zweitmeisten Ballaktionen (77) im Spiel.

Lukas Mühl 5

Der Abwehrchef der Violetten lieferte eine recht unauffällige Leistung, aber dennoch eine straubtrockene Partie ab, in der er 66 Prozent seiner Duelle gewann und darüber hinaus drei abgefangene Bälle und je zwei klärende Aktionen und erfolgreiche Tacklings sammelte. Auch technisch zeigte er sich in einigen Situationen sehr sauber, wobei sein Passspiel meist in die Breite ging und er hier wenig Risiko nahm.

Manuel Polster 3

Wie mittlerweile gewohnt ein wechselhaftes Spiel des U21-Teamspielers, der in einigen Situationen seine Geschwindigkeit demonstrierte und sich gut in die Offensive einschaltete, hier allerdings keine seiner vier Flanken an den Mann brachte. In der Defensive fiel er jedoch immer wieder mit Konzentrationslücken auf und wirkte er speziell im zweiten Abschnitt verunsichert, wobei sein schwerer Fehler nach dem 3:2 und dem folgenden Anstoß in Erinnerung blieb.

Manfred Fischer 4

Es war ein komisches Spiel für den violetten Führungsspieler, der immer wieder seine Ruhe am Ball und Übersicht demonstrieren konnte und als Antreiber fungierte, jedoch auch ungewöhnliche Fehlpässe spielte und sich hier und da einfache Ballverluste leistete. Gegen den Ball war er auch nicht so präsent wie gewohnt und er gewann nur zwei seiner neun geführten Duelle.

Matthias Braunöder 8

Starke Vorstellung des U21-Teamkapitäns, der sich im Zentrum schnell als Platzhirsch etablierte und die dominante Figur im Spiel der Austria war. Das untermauern auch seine Zahlen, wo er mit einer Passquote von 89 Prozent und vier erfolgreichen Dribblings Bestwerte im Spiel kam. Dazu war er an den ersten beiden Toren unmittelbar beteiligt und gewann gegen den Ball bärenstarke 89 Prozent seiner Duelle – Werte, die sein tolles Spiel untermauern.

Dominik Fitz 7

Als Spielmacher wie gewohnt ein äußerst wichtiger Faktor im Spiel der Violetten und seine Ideen brachten die Angriffsbemühungen meist ins Rollen. So steuerte er nicht nur zwei direkte Torvorlagen bei, sondern bereitete insgesamt sieben Torchancen vor und setzte einen Freistoß an die Stange. Seine Passquote war mit 70 Prozent auch mehr als in Ordnung und er spielte die meisten Pässe in der gegnerischen Hälfte (31) auf dem Spielfeld.

Andreas Gruber 6

Legte im ersten Durchgang einen starken Auftritt hin und war mit seiner Geschwindigkeit und seinem Tiefgang äußerst unangenehm zu verteidigen. Im letzten Drittel demonstrierte er zudem seine Kaltschnäuzigkeit und erzielte nicht nur das 1:1, sondern bereitete auch noch das 2:1 mustergültig vor. Im zweiten Durchgang baute er allerdings recht deutlich ab und war nicht mehr so präsent, wodurch die Offensive auch nicht mehr so durchschlagskräftig agierte.

Haris Tabakovic 8

Der Mann der Stunde bei den „Veilchen“ und beinahe auch Derbyheld, wenn man nicht doch noch den Ausgleichstreffer kassiert hätte. Spulte erneut viele Kilometer für sein Team ab und warf sich in jeden Zweikampf, wobei er erneut knapp 80 Prozent seiner Zuspiele anbrachte und damit seine Rolle als Zielspieler in starker Manier ausfüllte. Er gab dazu insgesamt vier Schüsse ab und traf zweimal, wobei speziell der zweite Treffer seine Willenskraft demonstrierte. Einzig bitterer Wermutstropfen war sein Ausschluss.

Nikola Dovedan 0
Aleksandar Jukic 0
James Holland 0

Zu kurz eingesetzt.

Dalibor Babic

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