In der 24. Runde der österreichischen Bundesliga gab es – mal wieder – ein Remis im Wiener Derby. Das mittlerweile sechste in Serie. Wir... Spielernoten zum Derby: Keiner sticht heraus, einige enttäuschen

In der 24. Runde der österreichischen Bundesliga gab es – mal wieder – ein Remis im Wiener Derby. Das mittlerweile sechste in Serie. Wir bewerten die Spieler der beiden Wiener Großklubs in der „Doppelanalyse“ von Daniel Mandl (Rapid) und Dalibor Babic (Austria).

Notenschlüssel:
1= sehr schwach
10 = sehr stark
0 = zu kurz eingesetzt

SK Rapid

Tobias Hedl 7

Der seit wenigen Tagen 21-jährige Rapid-Keeper war erneut ein sicherer Rückhalt für sein Team und strahlte auch in brenzligen Situationen reichlich Ruhe aus. Am Gegentreffer trifft ihn natürlich keine Schuld und in einigen Szenen ließ er Abschlüsse der Austria ungefährlicher aussehen, als sie tatsächlich waren. Zudem bewies Hedl wieder sein starkes Raumgefühl, das für zusätzliche Sicherheit sorgte. Einzig mit dem Ball am Fuß hat Hedl noch deutliches Verbesserungspotential.

Filip Stojkovic 3

Schwache Vorstellung des Rapid-Kapitäns und Führungsspielers. Der routinierte Montenegriner brachte nicht mal die Hälfte seiner Bälle an den Mann, hatte in der gegnerischen Hälfte eine Passquote von nur 30%. Sämtliche seiner Flanken fanden keinen Abnehmer und auch in seiner Zweikampfführung hatte er bereits bessere Partien.

Emanuel Aiwu 7

Der beste Rapidler im Derby. Sein Herausrücken aus der Viererkette gaben Rapid in zahlreichen Situationen die nötige Physis im Zentrum und der Abwehrchef gewann 11 seiner 16 Duelle. Auch im Spielaufbau war Aiwu der solideste Rapid-Spieler, wenngleich er in diesem Spiel eigentlich eher auf der Sechs gebraucht worden wäre, was die prekäre Personallage Rapids auf dieser Position aber nicht zuließ.

Kevin Wimmer 5

Recht solide Partie des zweiten Routiniers im grün-weißen Abwehrverbund. Seine Zweikampfführung war weitgehend in Ordnung, allerdings fehlte es ihm immer wieder ein wenig an Esprit im Aufbauspiel, weshalb er den Aufbau immer wieder ein wenig nach außen lenkte und ein Vorankommen somit etwas erschwerte. Mit 20 langen Bällen war er am Ende ein wenig Mitschuld daran, dass auf Seiten Rapids kein wirklich gutes Spiel zustandekam – speziell in der zweiten Halbzeit.

Martin Moormann 4

Durchwachsene Partie des Rapid-Linksverteidigers, der häufig Probleme in der Entscheidungsfindung und immer wieder technische Fehler in seinem Spiel hatte. Zudem ließ der Youngster den nötigen Offensivdrang vermissen, trabte eher als Absicherung für Grüll nach vorne, band aber praktisch nie Gegenspieler, indem er seinen Vordermann hinterlief oder eine überraschende Einrückbewegung einstreute. Geradlinig und nicht mutig genug im Offensivspiel.

Dejan Petrovic 3

Insgesamt tat er gegen den Ball, was von ihm erwartet wurde und der Slowene wies am Ende sogar eine positive Zweikampfbilanz auf. Mit dem Ball war es aber einmal mehr viel zu wenig. Nicht nur, dass Petrovic mit seinem Katastrophenpass den Ausgleich der Austria einleitete, er agierte zudem in seiner Gesamtherangehensweise nicht vertikal genug, zeigte praktisch nie Aufdrehbewegungen, suchte zu häufig die Breite. Im Sechserraum war er leider in Ballbesitz eine der größten Bremsen fürs Spiel Rapids.

Robert Ljubicic 5

In der ersten halben Stunde startete Robert Ljubicic furios in die Partie, krönte seine starke Anfangsphase auch mit dem Tor zum 1:0. Später fiel Rapids Achter aber ab und konnte das Spiel nie richtig an sich reißen. Zudem passte auch sein Spiel im Raum nicht mehr gut und es ergaben sich immer wieder Lücken im Zentrum, für die er mitverantwortlich war.

Yusuf Demir 2

Der Jungstar Rapids kommt noch nicht richtig in die Gänge und war gegen die Austria weitgehend abgemeldet. In 63 Spielminuten kam der Rechtsaußen nur auf 13 Ballaktionen. Dreimal wurde er gefoult, was ihn zusätzlich aus dem Rhythmus brachte. Gefährlich wurde der Rückkehrer nie und in Ballbesitz wirkt er noch zu unentschlossen und auch nicht dynamisch genug. Häufig verdribbelt er sich oder verschleppt das Spiel. Momentan tut es ihm nicht gut, dass sich die Gegner sehr gezielt auf ihn einstellen und ihm mit Härte und Physis entgegentreten.

Ferdy Druijf 5

Für den Niederländer war es eine sehr schwierige Partie im Zehnerraum. Druijf löste seine Aufgaben allerdings gut, machte einige Bälle sicher, gewann immerhin 58% seiner Zweikämpfe. Auch in der Strafraumbesetzung war er grundsätzlich wieder in Ordnung, gefährlich wurde er selbst aber nur einmal, weil er von seinen Mitspielern zu wenig gefüttert wurde. Im Endeffekt hatte er eine sehr wichtige Rolle inne, weil er im Zehnerraum Physis gab. Hätte Rapid in der zweiten Halbzeit auch diese Physis nicht mehr gehabt, wäre das Spiel ungleich schwerer geworden.

Marco Grüll 4

Der beste Rapid-Spieler der laufenden Saison war sehr aktiv, begann das Spiel wie die meisten seiner Kollegen gut, presste stark. Immer wieder suchte er direkte Laufduelle mit Marvin Martins und in der ersten Halbzeit gingen einige dieser Versuche auch recht gut auf. Mit Fortdauer des Spiels fiel er aber wie fast alle Rapid-Spieler deutlich ab. Noch dazu schafften es seine Mitspieler kaum ihn in Szene zu setzen. Er selbst zeigte diesmal aber wenige spontane Positionswechsel, um damit die Ordnung des Gegners zu stören. In der zweiten Halbzeit blieb er zu inaktiv und geradlinig.

Bernhard Zimmermann 5

Auch für Zimmermann war es eine sehr schwere Partie, aber der Youngster rieb sich einmal mehr ordentlich auf und war für die Austria stets schwer zu verteidigen bzw. auch bei gegnerischem Spielaufbau eine unangenehme erste Pressinginstanz. Zudem strahlte er wieder reichlich Gefahr aus: Den Abstauber nach seinem ersten Abschluss verwertete Ljubicic, kurz danach hatte er bei einem weiteren Abschluss Pech. Nach seiner gelben Karte war jedoch auch sichtbar, dass er speziell die Zweikämpfe vorsichtiger anging, was der Austria beim Überspielen der ersten Pressinglinie etwas mehr Luft verschaffte.

Thorsten Schick 1

Kam nach einer Stunde für den enttäuschenden Demir und enttäuschte gleichermaßen. Der Routinier kam in einer halben Stunde nur auf vier (!) Ballaktionen bzw. Pässe – und brachte davon nur einen einzigen an den Mann. Zweikämpfe führte der Steirer zwei, davon einen erfolgreich. Eine absolut katastrophale Statistik für eine gar nicht so kurze Spielzeit…

Philipp Schobesberger 0

Srdjan Grahovac 0

Beide zu kurz eingesetzt

FK Austria Wien

Patrick Pentz 6

Der Schlussmann der Violetten war wie mittlerweile gewohnt ein sicherer Rückhalt für seine Mannschaft, auch wenn er in diesem Spiel nur zwei Torschüsse abwehren musste und nicht oft gefordert war. Dennoch strahlte er viel Sicherheit aus und vor allem seine spielerischen Fähigkeiten waren wichtig, weshalb er mit 65 Ballkontakten nicht nur die drittmeisten (!) aller Spieler aufwies. Er kam dabei auch noch auf eine Passquote von knapp 80 Prozent, wobei er sogar die meisten Pässe auf dem Feld spielte (56).

Marvin Martins 6

Machte auf der rechten Abwehrseite vor allem defensiv ein tadelloses Spiel und zog seinem formstarken Gegenspieler Marco Grüll mit seiner aggressiven Spielweise den letzten Nerv, weshalb dieser auch überhaupt nicht zur Geltung kam. Das zeigen auch seine Werte, denn nicht nur fiel seine Zweikampfbilanz positiv aus, zusätzlich sammelte er auch noch acht Ballsicherungen, je drei erfolgreiche Tacklings und klärende Aktionen und zwei abgefangene Bälle. Für eine Topleistung fehlte es ihm spielerisch noch an Sauberkeit und Kreativität in diesem Spiel, auch wenn er sich einige Male gut in die Offensive einschaltete.

Lukas Mühl 4

Der Abwehrchef der Violetten erwischte an diesem Nachmittag einen mäßigen Tag und hatte hier und da speziell mit dem Ball seine Probleme. Zwar kam er mit 86 Ballkontakten auf die mit Abstand meisten in dieser Partie, allerdings war dies vom Gegner gewollt und unter der Bürde den Spielaufbau verantworten zu müssen, fehlte es ihm speziell im ersten Durchgang an Ruhe und Sauberkeit. In der Defensive stand er wie gewohnt oftmals speziell in der Luft seinen Mann, weshalb er auf elf Ballsicherungen, fünf klärende Aktionen und drei abgefangene Bälle kam.

Lucas Galvao 6

Bei der Rückkehr zur alten Wirkungsstätte zeigte der Brasilianer seinem Abwehrkollegen, wie man mit dem Ball am Fuß Sicherheit und Übersicht ins Spiel bringt. Nicht umsonst kam der Innenverteidiger auf die beste Passquote auf dem Feld (84 Prozent) und war hier kaum aus der Ruhe zu bringen. Nur bei der Szene zum Gegentor traf er eine falsche Entscheidung, die folgenschwer war und brachte seinen Kollegen in eine brenzlige Lage. Auch defensiv stand der Innenverteidiger seinen Mann, kam auf die beste Zweikampfquote auf dem Feld (75 Prozent) und sammelte darüber hinaus sechs Ballsicherungen, drei klärende Aktionen und zwei abgefangene Bälle.

Markus Suttner 5

Solides Spiel des Kapitäns der Austria, der etwas zurückhaltender als sonst agierte und nicht so präsent im Spiel war, vermutlich auch um die Defensive zu stabilisieren. Dennoch kam er auf die meisten Schlüsselpässe seines Teams (4). In der Defensive stand er oftmals seinen Mann, seine Zweikampfbilanz fiel ausgeglichen aus und sammelte er fünf Ballsicherungen, zwei abgefangene Bälle und eine klärende Aktion.

Matthias Braunöder 7

Der U21-Teamspieler wühlte wie gewohnt den gesamten Platz auf und spulte auch in diesem Spiel in seiner Rolle als „Box-to-box“ Mittelfeldspieler eine Menge an Kilometern ab, um für Stabilität im Zentrum zu sorgen. In diesem Aspekt war er auch sehr präsent und führte so nicht nur die zweitmeisten Duelle seines Teams (13), sondern sammelte darüber hinaus auch noch sechs Ballsicherungen und je drei erfolgreiche Tacklings und drei abgefangene Bälle. Mit dem Ball am Fuß versuchte er auch immer wieder Dinge nach vorne zu initiieren und zeigte keine Scheu, bereitete auch so den Ausgleichstreffer mustergültig vor. Hier und da fehlt es ihm noch an Ruhe, was man an seiner Passquote von knapp 60 Prozent sieht, was allerdings für einen 19-Jährigen kein Drama ist.

Eric Martel 7

Bildete mit Braunöder eine bärenstarke Doppelsechs und lieferte vor allem gegen den Ball eine tolle Leistung ab. Mit seinem großen Radius und Laufstärke klebte er förmlich am Ball und hielt seinen Kollegen oftmals den Rücken frei. Das zeigen auch seine statistischen Werte, denn er führte die zweitmeisten Duelle auf dem Feld (13), gewann 55 Prozent davon, sammelte 13 Ballsicherungen, je vier erfolgreiche Tacklings und klärende Aktionen und auch noch zwei abgefangene Bälle. Auch mit dem Ball ein Ruhepol, wo er die zweitmeisten Ballaktionen auf dem Feld sammelte (72) und dabei 80 Prozent seiner Zuspiele anbrachte – zweitbester Wert seines Teams.

Can Keles 4

Überraschte vor allem gegen den Ball mit seiner Vorstellung, wo er sehr diszipliniert seinen Hintermann unterstützte und nicht nur auf eine positive Zweikampfbilanz kam, sondern auch noch auf sechs Ballsicherungen und vier erfolgreichen Tacklings. Aufgrund seines Pensums gegen den Ball, fehlte es ihm in der Offensive hier und da an der Konzentration und hätte er noch mehr aus seinen Möglichkeiten herausholen können, wobei er speziell eine Riesenchance im ersten Durchgang etwas stümperhaft vergab.

Alexander Grünwald 2

Ein äußerst schwacher Auftritt des violetten Urgesteins, der nahezu kein Faktor in diesem Spiel war und diesem seinen Stempel nicht aufdrücken konnte. Nur 25 Ballaktionen in 73 Einsatzminuten sprechen für einen Mittelfeldspieler Bände, wobei er auch hier kaum nennenswerte Szenen vorzuweisen hatte. Seine beste Aktion war ein Abschluss vor der Pause, die mit etwas mehr Glück ins Tor hätte gehen können.

Manfred Fischer 5

Fiel wie gewohnt mit seiner enormen Laufbereitschaft und seinem Einsatzwillen auf und spulte in beiden Richtungen des Balles viele Kilometer ab. Daher verwundert es auch nicht, dass er die meisten Duelle auf dem Feld führte (14), wobei seine Zweikampfbilanz dabei ausgeglichen ausfiel. In der Offensive hatte er gute Szenen und gab die meisten Schüsse seines Teams ab (3), allerdings auch einige ungewöhnliche Ungenauigkeiten im Passspiel, was vor allem im zweiten Durchgang einige vielversprechende Szenen erstickte.

Marco Djuricin 6

Als einer der Führungsspieler ging der Angreifer als absolutes Vorbild voran und war vor vollem Haus augenscheinlich motiviert zu zeigen, was er auf dem Kasten hat. Speziell seine technischen Fertigkeiten waren sehenswert anzusehen und immer wieder löste er Situationen technisch anspruchsvoll auf, weshalb er auch die meisten Dribblings in dem Spiel gewann (2) und auf eine Passquote von 80 Prozent kam. Er gab dazu zwei Schüsse ab und spielte einen Schlüsselpass, wobei er bei seinem Ausgleichstreffer sein Näschen bewies und goldrichtig stand.

Aleksandar Jukic 5

Der linke Mittelfeldspieler sorgte nach seiner Einwechslung durchaus für etwas Schwung, brachte am Ende aber nichts Zählbares zustande.

Muharem Huskovic 0

Noah Ohio 0

Beide zu kurz eingesetzt.

Dalibor Babic

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