Spielerstatistiken zur 11. Bundesligarunde 2024/25
Bundesliga 29.Oktober.2024 Daniel Mandl
Wir liefern euch wöchentlich die interessantesten Leistungsdaten und Werte zu einzelnen Spielern der heimischen Bundesliga. Welche Besonderheiten gab es? Welche Werte waren Ausreißer nach oben oder unten? Wir fassen die auffälligsten Daten kompakt zusammen!
Raux-Yao mit 98% Passgenauigkeit
Dass Rapids französischer Abwehrchef Serge-Philippe Raux-Yao ein guter Aufbauspieler ist, ist hinreichend bekannt. Diesmal übertraf sich der 25-Jährige statistisch allerdings selbst. Der Innenverteidiger brachte 98% seiner Bälle an den Mann – und nur zwei seiner 106 Zuspiele fanden keinen Abnehmer innerhalb des eigenen Teams. Die Bilanz von 106 ist ebenso beeindruckend und Raux-Yao pulverisierte damit seinen bisherigen Saisonhöchstwert von 79 Pässen im Spiel gegen den LASK (1:1). Natürlich spielte Raux-Yao auch immer wieder in die Breite, wodurch der hohe Wert zustande kam – allerdings spielte er auch unglaubliche 41 Pässe nach vorne, davon nur einen ungenau. Es ist eine Statistik, die aufgrund des enttäuschenden 1:1 seines Teams beim GAK etwas unterging, aber viel intensiver als Raux-Yao am vergangenen Sonntag hat noch kaum ein Verteidiger in der Bundesligageschichte agiert…
Burgstaller schoss fünfmal
Wir bleiben zunächst bei Rapid: Routinier Guido Burgstaller – nach dem Spiel doch etwas von den Rapid-Fans gescholten – schoss fünfmal und damit mehr als jeder andere Spieler in dieser Runde aufs Tor. Dabei sammelte er pro Schuss im Schnitt einen xG-Wert von 0.11, also mehr als 0.5 insgesamt. Der niedrige xG-Wert spricht hier auch dafür, dass der GAK in letzter Instanz gut verteidigte, Burgstaller nie wirklich in ideale Abschlusssituationen kam. Sein wegen Abseits aberkannter Treffer in der Nachspielzeit fließt wegen des Abseitspfiffs nicht in die Statistik ein. Zum (xG-)Vergleich: Hartbergs Patrik Mijic schoss in dieser Runde dreimal – und sammelte einen xG-Wert von 0.44 pro Abschluss. Burgstaller führt in Runde 11 aber noch eine zweite Statistik an: Der Rapid-Stürmer kam auf zehn Ballkontakte im gegnerischen Strafraum und damit um drei mehr als sein Nebenmann Dion Beljo und Wolfsberg-Angreifer Thierno Ballo.
Geyrhofer als bärenstarker Balleroberer
Sturm Graz lieferte im Top-Spiel beim LASK keine Topleistung ab – allerdings taten sich speziell in der zweiten Halbzeit einige Defensivspieler des Meisters hervor. Statistisch betrachtet war vor allem die Leistung von Niklas Geyrhofer beeindruckend: Der 24-Jährige, der es aufgrund seiner Reservistenrolle bei Sturm nicht immer leicht hat, kam auf unglaubliche 23 Balleroberungen. Damit ist er nur ex-aequo-Führender am 11. Spieltag, weil auch Salzburgs Samson Baidoo 23 Bälle eroberte. Dieser allerdings hatte aufgrund der langen Überzahl seiner Mannschaft viel leichteres Spiel und musste die Bälle weitgehend lediglich absammeln. Geyrhofers Statistik ist aufgrund der Brisanz und Intensität des Spiels durchaus hoch zu bewerten.
Avdijaj liefert die perfekte Dribblerpartie ab
100% Dribblingerfolg. Eine Quote, von der vor allem Flügelspieler träumen. Hartbergs Donis Avdijaj spielte etatmäßig beim 2:1-Sieg über Blau-Weiß Linz zwar auch als Rechtsaußen, zog aber weit zur Mitte und dribbelte dementsprechend auch sehr zielgerichtet. Der 28-Jährige kam im Spiel auf sechs Dribblings und alle sechs waren von Erfolg gekrönt. Nur ein Spieler dribbelte in der letzten Runde öfter: Austria-Legionär Maurice Malone setzte siebenmal zum Alleingang an, kam jedoch „nur“ sechsmal und damit in knapp 86% der Fälle an seinem Gegenspieler vorbei.
Klagenfurter Offensivspieler als sehr intensive Zweikämpfer
Austria Klagenfurt holte in Altach ein schmeichelhaftes 2:2-Remis – und das obwohl die xG-Werte des Spiels am Ende 3.23 : 0.64 zugunsten der Vorarlberger auswiesen. Sinnbildlich dafür, dass dieser Punkt im wahrsten Sinne des Wortes erkämpft wurde, stehen die beiden Klagenfurter Angreifer im 3-1-4-2-System: Nicolas Binder führte 34 Zweikämpfe, Ben Bobzien 32. Damit stehen die beiden auf den Rängen 1 und 2 in der dieswöchigen Wertung. Mit 29% und 22% haben die beiden keine besonders hohen Erfolgsquoten, was aber für Stürmer allgemein nicht unüblich ist.
Teamstatistik der Woche
13 Ballberührungen im gegnerischen Strafraum – und damit nur um eine mehr als Austria Klagenfurt und um drei mehr als der GAK. Das war in der 11. Runde nicht etwa die Statistik eines Abstiegskandidaten, sondern von Red Bull Salzburg, das in Wolfsberg fast eine ganze Halbzeit in Überzahl spielte, aber über ein 0:0 nicht hinaus kam. Guido Burgstaller alleine berührte den Ball im Sechzehner nur dreimal weniger als die gesamte Salzburger Mannschaft, die dafür mit 34 Dribblings die höchste Dribblingintensität aller Mannschaften aufbrachte. Das steht allerdings in diesem sinnbildlich dafür, wie wenig die Salzburger bisher als Mannschaft zusammenwuchsen. Die Statistik der meisten Ballberührungen im Strafraum führte in dieser Runde übrigens auch Rapid an (25), gefolgt von Blau-Weiß Linz (20) und ex-aequo der Austria und Altach (je 19).
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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