Statistiken zur Länderspielpause: SK Rapid weist den höchsten xG-Wert auf
Bundesliga 11.September.2023 Stefan Karger
Auch wenn in der österreichischen Bundesliga bislang erst sechs Runden gespielt sind, wollen wir uns die Zeit während der Länderspielpause mit einigen Statistiken ansehen, die wir euch in Form von einigen kompakten Artikeln präsentieren. Nachdem wir uns gestern die Expected-Point-Tabelle ansahen, wollen wir heute schauen wie sich die xG-Werte und realen Tore der Teams auf die beiden Halbzeiten verteilen, wobei wir dank unserem Datenanbieter sogar eine Aufteilung nach 15 Minuten haben. Alle Grafiken stammen von Wyscout S.p.a. und lassen sich per Klick vergrößern.
Zunächst präsentieren wir euch eine Grafik, die besonders in optischer Hinsicht gut erkennen lässt, wann welche Mannschaften ihre Tore erzielen:
Man erkennt auf den ersten Blick gut, dass die meisten Mannschaften in den letzten 15 Minuten die meisten Treffer erzielen, was aus mehreren Gründen nicht ungewöhnlich ist. Einerseits wird in der Schlussphase oftmals die Brechstange ausgepackt, andererseits zählen auch Treffer in der Nachspielzeit zu den letzten 15 Minuten dazu, weshalb alleine schon die Spielzeit länger ist. Bei Red Bull Salzburg wird aber offensichtlich, dass in jeder Phase der zweiten Halbzeit der Druck höher als in den ersten 45 Minuten ist. Dies liegt einerseits an der starken Kondition der Spieler, andererseits aber vor allem an den qualitativ hochwertigen Wechselmöglichkeiten, die der Serienmeister hat. Dieser Vorteil vergrößerte sich zudem durch die Änderung der Regeln von drei auf fünf erlaubte Einwechslungen.
Die sehen wir die xG-Werte auf die beiden Hälften und in weiterer Folge auch auf die jeweiligen 15-Minuten-Abschnitte aufgeteilt.
- Der xG-Wert von Red Bull Salzburg ist in der zweiten Hälfte doppelt so hoch wie in den ersten 45 Minuten
- Der SK Sturm hat seine stärksten Phasen in den letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit und kommt hier auf den klar besten Wert aller Mannschaften
- Der SK Rapid weist über die beiden Halbzeiten sehr ausgeglichene Werte auf und kommt auf den höchsten xG-Wert von allen Mannschaften. Auch in der ersten Halbzeit kam kein anderes Team auf diesen Wert. Die Hütteldorfer blieben aber insgesamt bei den real erzielten Toren im Gegensatz zu den Tabellennachbarn hinter den xG-Werten zurück, vergeben also zu viele Chancen. Dass sie in der Expected-Points-Tabelle nicht weiter vorne liegen, liegt an der Qualität der zugelassenen Chancen (xG against).
- Austria Klagenfurt agiert vor dem gegnerischen Tor äußerst effizient. 11 erzielte Tore bei einem xG-Wert von 6.11
- Hartberg verteilt nicht nur die Tore, sondern auch die xG-Werte ausgeglichen auf die beiden Halbzeiten
- Blau-Weiß Linz war in den ersten 45 Minuten viel zu harmlos und erspielte sich erst im zweiten Durchgang Chancen
- Der LASK war bisher in der zweiten Halbzeit wesentlich gefährlicher. Kein anderes Team in der Bundesliga kam auf einen so niedrigen xG-Wert in den ersten 45 Minuten. Dafür hat man knapp vor den Altachern (!) die besten Werte in der Schlussviertelstunde
- Die Altacher starten völlig harmlos in den Partien, haben aber nach dem LASK in der letzten Viertelstunde die besten Werte.
- Auch der WAC erzeugte wie der LASK und der SCR Altach in der Schlussviertelstunde nach dem xG-Modell bessere Chancen als RB Salzburg.
- Die WSG Tirol erzielte 5 Treffer, kam aber nur auf einen xG-Wert von 3.27, womit man klar das Schlusslicht in dieser Statistik bildet. Bemerkenswert: Die Tiroler erzielten in den sechs Partien zwischen der 31. und 74. Minute keinen einzigen Treffer.
- Die Wiener Austria erzielte nur vier Treffer in den ersten sechs Runden und ist damit die zweitschlechteste Mannschaft in dieser Hinsicht. Nur die andere Austria aus Lustenau erzielte weniger Tore. Allerdings kommen die Wiener auf einen xG-Wert von 7.75 und hätten einige Treffer mehr erzielen müssen. In der ersten Halbzeit weisen die Veilchen sogar den drittbesten xG-Wert auf.
- Austria Lustenau erzielte in der ersten Halbzeit der aktuellen Bundesliga-Saison keinen einzigen Treffer. Die Vorarlberger ließen aber in beiden Halbzeiten zu viele Chancen liegen.
Stefan Karger
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