Während der Winterpause wollen wir zahlreiche Aspekte der ersten 16 Runden für euch analysieren. Heute sehen wir uns an welche Spieler im Herbst besonders... Statistiken zur Winterpause: Teixeira und Grüll mit den meisten Dribblings

Während der Winterpause wollen wir zahlreiche Aspekte der ersten 16 Runden für euch analysieren. Heute sehen wir uns an welche Spieler im Herbst besonders viele Dribblings tätigten und wie erfolgreich diese waren. Alle Grafiken stammen von Wyscout S.p.a. und lassen sich per Klick vergrößern.

Zwei Spieler führen die Liste mit den meisten Dribblings der bisherigen Saison mit deutlichem Vorsprung an. Austria-Lustenau-Legionär Bryan Teixeira tätigte 116 Dribblings und damit um genau eines mehr als der dribbelfreudige Rapid-Spieler Marco Grüll. Auf Platz 3 liegen ex-aequo Nicolas Kühn und LASK-Legionär Nakamura:

Bryan Teixeira war einer der auffälligsten Spieler in der Hinrunde der Bundesliga und es verwundert nicht, dass einige Konkurrenten der Vorarlberger an dem dribbelstarken Offensivspieler interessiert sind. Wie wir noch später genauer sehen werden, konnte Teixeira mehr als jedes zweite Dribbling erfolgreich gestalten, was ein enorm starker Wert ist. Sechs Tore und sechs Assists waren seine bisherige Ausbeute, was bedeutet, dass er an 12 der 23 geschossenen Lustenau-Treffer entweder mit einem Tor oder einem Assist beteiligt war.

Auf Platz 2 liegt der Vorjahressieger der Dribbel-Wertung, Marco Grüll. Der Rapid-Offensivspieler tätigte nur ein Dribbling weniger als Teixeira, war dabei aber insgesamt nicht ganz so erfolgreich wie der Franzose. 43.5% der Dribblings waren von Erfolg gekrönt und auf der Habenseite stehen vier Treffer und kein Assist.

Bei dieser Gelegenheit müssen wir nebenbei auf eine kuriose Statistik eingehen. Es ist wohl das erste Mal überhaupt in der österreichischen Bundesliga, dass bei den Top 10 der Spieler mit den meisten Dribbling in der Winterpause oder am Ende der Saison nur ein einziger Österreicher steht. Außer Marco Grüll befinden sich nur Legionäre in den Top 10. 2021/22 fand man sechs österreichische Spieler in den Top 10, 2020/21 sogar gleich acht. Unsere Daten gehen bis zur Saison 2015/16 und es waren immer mindestens fünf Spieler mit österreichischem Pass in den Top 10.

Auf Platz 3 liegt hinter Marco Grüll ein weiterer Rapid-Spieler, der bei mehr Einsatzminuten noch weiter vorne rangieren würde. Dass Nicolas Kühn viel dribbelt ist keine Überraschung und wir sagten schon bei unserer Spieleranalyse im Mai 2022 voraus, dass wir viele Eins-gegen-Eins-Duelle von dem Deutschen sehen werden. Seine Erfolgsquote ist mit 44.7% keinesfalls schlecht, aber an dieser Stelle sei gesagt, dass hier noch viel Luft nach oben ist.

Kühn wies bei seinen ehemaligen Stationen nämlich teilweise absolute Fabelwerte auf. 2021/22 kam er über alle Bewerbe gesehen auf eine Erfolgsquote von 55.9%, ein Jahr davor sogar auf 66.7% bei 1125 Spielminuten –  ein Wert, der für einen Offensivspieler aber unter normalen Umständen nicht über eine gesamte Saison zu halten ist.

Ex aequo mit Kühn liegt der starke LASK-Legionär Keito Nakamura auf Platz 3, wobei der Kühbauer-Schützling auf eine starke Erfolgsquote von 50.2% gewonnen Dribblings kommt. Auf die Nummer 6 und Nummer 7 dieser Liste kommen wir weiter unten zu sprechen.

Auffällig ist zudem, dass kein Spieler der Wiener Austria in den Top 20 zu finden ist. Marvin Martins liegt mit 43 Dribblings auf Platz 23.

Die meisten Dribblings pro 90 Minuten

Der Hartberger Ruben Providence kam erst ab der zehnten Runde zum Einsatz, war aber in den wenigen Spielen sehr auffällig. Der ehemalige U19-Nationalspieler Frankreichs tätigte starke 9.94 Dribblings pro 90 Minuten. Es folgen die Top-3 der ersten Wertung, allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Noah Okafor liegt auf Platz 5.

Die höchste Erfolgsquote bei Dribblings

Bei den Spielern mit der höchsten Erfolgsquote bei den Dribblings finden sich meist eher Akteure, die weiter hinten agieren, wie etwa Außenverteidiger und zentrale Mittelfeldspieler. Das ist natürlich auch logisch, da man bei den Dribblings im letzten Drittel in der Regel mehr Risiko gehen kann, als wenn man beispielsweise als letzter Mann ein Eins-gegen-Eins-Duell hat. Dazu kommt, dass sie weiter vorne auch weniger Räume finden.

Insofern ist es durchaus überraschend, dass mit Tibidi und Providence zwei Spieler vorne liegen, die doch recht offensiv ausgerichtet sind. Providence startete nur einmal als linker Außenverteidiger und war sonst immer weiter vorne zu finden. Tibidi war als linker Flügelstürmer und im offensiven Mittelfeld unterwegs.

Der Spieler mit den meisten Dribblings in dieser Saison, Teixeira, liegt mit einer starken Erfolgsquote von 52.59% auf Platz 16. Ebenfalls beachtlich sind die 55.1% von Rapid-Mittelfeldstürmer Guido Burgstaller.

Stefan Karger