Stürmender Innenverteidiger: Christoph Schösswendter ist nicht nur bei Standards torgefährlich
Bundesliga 2.März.2016 Alexander Semeliker 0
Heute Abend empfängt Admira Wacker Mödling in der BSFZ-Arena die Wiener Austria. Mit einem Sieg könnten die Niederösterreicher den Abstand zu Platz drei auf zwei Punkte verkleinern. Eine wichtige Rolle bei ihnen dürfte dabei einmal mehr Christoph Schösswendter spielen – jedoch nicht nur defensiv, sondern auch offensiv.
Mit einem wuchtigen Kopfball erzielte Schösswendter am vergangenen Samstag den Siegtreffer im Auswärtsspiel gegen Altach. Es war nicht nur das siebente Saisontor des Innenverteidigers – damit ist er nicht nur der torgefährlichste Abwehrspieler der Liga, sondern auch teaminterner Topscorer – sondern ein Symbol für die Wichtigkeit des 27-jährigen Kapitäns.
Sieben Tore für neun Punkte
In der Cashpoint-Arena war die Admira das unterlegene Team, hatte Altach zahlreiche gute Chancen. Wie in vielen Spielen zuvor schafften es die Südstädter dennoch Punkte zu verzeichnen. Schösswendter trug einen entscheidenden Teil dazu bei. Rechnet man seine Tore aus den Ergebnissen heraus, dann hätte die Admira neun Punkte weniger am Konto. So erzielte er nicht nur gegen Altach am Samstag den spielentscheidenden Treffer, sondern auch in der achten Runde gegen den WAC.
Klassische Leuchtturm-Variante
Fünf seiner sieben Saisontore erzielte Schösswendter nach Standardsituationen, viermal war er mit dem Kopf zur Stelle. Bei der Statur des gebürtigen Salzburgers keine allzu große Überraschung. Mit einer Körpergröße von 1,95m ist er der zweitgrößte Feldspieler in der tipico Bundesliga, was gerade bei ruhenden Bällen einen enormen Vorteil bedeutet. So ist er nicht nur in der Lage mit Anlauf wuchtige Kopfbälle zu setzen, sondern auch aus dem Stand – wie er am Wochenende eindrucksvoll demonstrierte.
Schösswendters Größe eröffnet Ernst Baumeister und Oliver Lederer zudem die Möglichkeit im Finish, sollte es erforderlich sein, erfolgreicher mit langen Bällen zu operieren. Auf diese Weise nahm er unter anderem beim späten Ausgleich im letzten Spiel gegen die Austria Einfluss. Dabei war es aber nicht die Stärke im Luftzweikampf, die seinem Mitspieler den Abschluss ermöglichte, sondern sein vorausschauendes Handeln. Schösswendter blieb nämlich am Boden, sammelte den zweiten Ball auf und spielte weiter auf Srdjan Spiridonovic, der den Ausgleich erzielte.
Aktive Teilnahme am Umschaltspiel
Diese Weitsichtigkeit ist auch der Grund dafür, dass Schösswendter in den letzten Spielen ab und an auch aus dem Spiel heraus in ausgezeichnete Abschlusspositionen kam. Zwei Beispiele wollen wir uns im Folgenden ansehen. Als erstes nehmen wir seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 gegen den SV Grödig unter die Lupe.
Schösswendter (gelb) leitet hier den Konter selbst ein, indem er den Ball führt, die Gegenspieler so auf sich lenkt und seinen Mitspielern Platz verschafft. Nach dem Abspiel orientiert er sich nicht wie die meisten Innenverteidiger zurück in seine eigentliche Position, sondern nutzt die entstandene Dynamik aus und stößt mit nach vorne. Ein sehr wichtiger Punkt, wie man wenig später erkennt.
In diesem Bild sieht man nun die Auswirkung von Schösswendters Vorstoß. Er bewegt sich in Richtung zweiten Pfosten, während sich Spiridonovic (blau) und Lukas Grozurek (rot) ins Angriffszentrum orientieren. Der linke Verteidiger Grödigs (weiß) muss daher aus zwei Optionen wählen: Geht er mit Schösswendter mit oder orientiert er sich ebenfalls zur Mitte? Spät entscheidet er sich für letzteres, weshalb der Admira-Kapitän aus kurzer Distanz unbedrängt einnetzen kann.
Das zweite Beispiel, das die aktive Teilnahme Schösswendters am Umschaltspiel zeigt, ist eine Szene aus dem 0:0 gegen die SV Ried in der 23. Runde. Er spielt hier weder in der Balleroberung noch in der Initialphase des Konters eine Rolle, dennoch erkennt man im obigen Bild, dass er umgehend mit seinen Mitspielern nach vorne sprintet. Auf den ersten Blick wirkt das nicht wirklich sinnvoll, ist er immerhin beträchtlich langsamer als diese. Dass es sich dennoch nicht um „leere Meter“ handelt, erkennt man wiederrum im späteren Verlauf.
Die Restverteidigung des Gegners muss sich zunächst zum Ball orientieren, was Schösswendter die Chance gibt, trotz seiner Geschwindigkeitsnachteile rechtzeitig in den großen freien ballfernen Raum zu kommen. Erneut stellt er damit eine Überzahlsituation her, sodass er frei zum Abschluss kommen kann. Allerdings scheitert er am gegnerischen Tormann. Hätte er diese Chance verwandelt, würde die oben erwähnte Punktestatistik noch eindrucksvoller sein und die Admira hätte unter Umständen die Austria heute sogar überholen können.
Alexander Semeliker, abseits.at
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