Taktikboards zur 1. Runde der tipico Bundesliga 2014/2015
Bundesliga 21.Juli.2014 Alexander Semeliker 0
Neben den ausführlichen Spiel- und den Toranalysen gibt abseits.at in dieser Rubrik einen kompakten Überblick über alle Spiele der letzten Runde in der tipico Bundesliga. Wir sehen uns dabei in erster Linie Statistiken und Taktikboards an, die von der offiziellen Website der österreichischen Bundesliga bzw. vom britischen Sportdatenunternehmen Opta bereitgestellt werden.
FC Red Bull Salzburg – SK Rapid Wien 6:1
Das Auftaktspiel zwischen dem amtierenden Meister Red Bull Salzburg und Vize Rapid Wien versprach eine spannende Ausgangslage – das Spiel nahm jedoch eine andere Wendung. Der Titelverteidiger deklassierte die Hütteldorfer nämlich mit 6:1. Erdrückend war einmal mehr das aggressive Pressing und Gegenpressing der Mozartstädter.
Hier sieht man die Tackles und abgefangenen Bälle der beiden Teams. Während Rapid die Angriffe vorrangig erst in der eigenen Spielfeldhälfte stoppte, verzeichneten die Bullen ihre Ballgewinne höher und meist auf den Seiten. Wichtig dafür ist das frühe Aufrücken der Außenverteidiger, was man auch in der obigen Grafik erkennt. Andreas Ulmer (17), Christian Schwegler (6) und Peter Ankersen (4) verzeichneten den Großteil ihrer Balleroberungen im zweiten Drittel.
Aus individualtaktischer Sicht gab es mehrere erwähnenswerte Punkte, etwa die erneut herausragende Leistung von Kevin Kampl. Hier haben wir uns jedoch den Zweikampf herausgenommen, der schon im Vorfeld der Partie als Schlüsselduell ausgemacht wurde: Salzburgs Sadio Mane gegen Rapids Maximilian Hofmann. Letzterer agierte überraschendweise rechts in der Abwehrkette. Der 20-Jährige konnte wie erwartet kaum Akzente setzen und wurde von seinem Gegenspieler ständig nach hinten gedrängt. Mane bespielte den Youngster mit all seiner Dynamik und suchte immer wieder das Eins-gegen-Eins. Insgesamt 17-mal ging der Senegalese ins Dribbling.
SV Josko Ried – SC Wiener Neustadt 3:1
Für Oliver Glasner verlief das Debüt als Cheftrainer der SV Ried positiv, denn sein Team setzte sich gegen den SC Wiener Neustadt daheim mit 3:1 durch. Die Niederösterreicher gehen wie jedes Jahr als heißer Anwärter auf den Abstiegsplatz ins Rennen. Um diesen zu vermeiden vollzog Coach Heimo Pfeifenberger eine Formationsumstellung auf eine Grundordnung mit Dreierabwehr. Ein großer Nachteil davon ist, dass die Außenbahnen nur mit jeweils einem Spieler besetzt sind. Die SV Ried wollte das vor allem in der ersten Halbzeit ausnutzen.
Der sehr offensiv ausgerichtete Außenverteidiger Oliver Kragl und Clemens Walch davor überluden immer die linke Angriffsseite und schlugen zusammen sechs Flanken. Den starken Linksfokus sieht man besonders gut in der obenstehenden Heatmap der ersten Halbzeit. Dass unter anderem das 1:0 über diese Seite fiel, war also kein Zufall.
Admira Wacker Mödling – Wolfsberger AC 1:4
Dem Wolfsberger AC darf man in dieser Saison einiges zutrauen, denn die Kärntner tätigten in der bisherigen Transferperiode den einen oder anderen interessanten Transfer. So wechselten unter anderem Tadej Trdnia und Christopher Wernitznig ins Lavanttal. Gleich im ersten Spiel nahmen die beiden entscheidende Rollen ein und steuerten drei Tore zum 4:1-Auswärtssieg gegen die Admira bei.
Trdnia stand in der Startelf und bekleidete die Mittelstürmerposition in einem 4-2-3-1. Obwohl der 26-Jährige an und für sich ein durchschlagskräftiger Stürmertyp ist, bewegte er sich viel entlang der Horizontalen und spielte die meisten Pässe am Übergang zwischen Mittelfeld- und Angriffsdrittel. Wernitznig wurde nach rund einer Stunde eingewechselt und war nicht nur aufgrund seiner beiden Tore sehr auffällig. Der Ex-Innsbrucker hatte 21 Ballkontakte und kam auf eine Passquote von 82%.
SCR Altach – SK Sturm Graz 1:0
Die Aufsteiger des SCR Altach feierten die Rückkehr in das Oberhaus mit einem 1:0-Sieg über den SK Sturm Graz. Matchwinner war Felix Roth, der in der 68. Minute mit einem satten Schuss den Siegtreffer erzielte. Die Rolle des Deutschen lässt sich aus der nachstehenden Grafik herauslesen.
Altach agierte in einer 4-1-4-1-Grundordnung, wo Roth als rechter Achter spielte. Neben ihm spielte Patrick Salomon, der ähnlich wie Roth immer wieder nach vorne pendelte. Zusammen waren die beiden an elf der insgesamt 17 Schüsse der Vorarlberger beteiligt. Als Absicherung für diese Vorstöße fungierte Philipp Netzer, der als Sechser vor der Abwehr agierte.
FK Austria Wien – SV Scholz Grödig 1:1
Im ersten Sonntagsspiel der neuen Saison trennten sich die Wiener Austria und der SV Grödig mit einem 1:1-Unentschieden. Das Spiel war von einem durchaus aggressiven Rhythmus geprägt, da beide Teams ein sehr ähnliches Spielkonzept verfolgen: hoher Mannfokus, hoher Umschaltfokus, direktes Spiel nach vorne.
Die Gäste hatten dabei etwas mehr Zugriff und konnten die Kombinationen des Gegners häufiger unterbrechen, wie man im obigen Bild sieht. Insbesondere im Zentrum stoppten die Grödiger die Angriffe effizienter, während sie bei ihren mit Vertikalpässen vor allem in der Anfangsphase schnell durchbrechen konnten und die eine oder andere gute Möglichkeit vorfand.
Alexander Semeliker, abseits.at
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Alexander Semeliker
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