Neben den ausführlichen Spiel- und den Toranalysen gibt abseits.at in dieser Rubrik einen kompakten Überblick über alle Spiele der letzten Runde in der tipico... Taktikboards zur 10. Runde der tipico Bundesliga 2014/2015

Valentino Lazaro (Red Bull Salzburg)Neben den ausführlichen Spiel- und den Toranalysen gibt abseits.at in dieser Rubrik einen kompakten Überblick über alle Spiele der letzten Runde in der tipico Bundesliga. Wir sehen uns dabei in erster Linie Statistiken und Taktikboards an, die von der offiziellen Website der österreichischen Bundesliga bzw. vom britischen Sportdatenunternehmen Opta bereitgestellt werden.

SK Sturm Graz – SCR Altach 2:2

In der vergangenen Woche widmeten wir uns in einer ausführlichen Serie dem SK Sturm Graz. Die Steirer agieren gruppentaktisch nicht immer ganz sauber, was man auch beim 2:2 gegen den SCR Altach sah. Aufgrund der kaum vorhandenen Abläufe sind die Blackies oft von Einzelaktionen abhängig. Gegen den Aufsteiger äußerte sich die in einer großen und weitverbreiteten Anzahl an Dribblings. Zudem erkannte man bei den Blackies einen Fokus auf die Halbräume.

SV Scholz Grödig – FK Austria Wien 0:0

Die Aufholjagd der Wiener Austria ist ins Stocken geraten, denn im Auswärtsspiel beim SV Grödig holten die Veilchen nur ein torloses Unentschieden – das sechste in der laufenden Bundesligasaison. Dabei waren sie über die Seiten verwundbar, wie man in der Grafik sieht. Vor allem von der rechten Abwehrseite bereitete Grödig viele Chancen vor.

Der Grund dafür war die offensive Ausrichtung der Außenspieler, die man in der nächsten Grafik gut sieht. Die Balance von Jens Strygr Larsen und Marco Meilinger rechts war um einiges unausgewogener als bei Markus Suttner und Daniel Royer. Das Duo auf der linken Seite war zudem im Allgemeinen dominanter.

SC Wiener Neustadt – SV Josko Ried 0:1

Im Tabellenkeller tauschten die SV Ried und der SC Wiener Neustadt die Plätze, denn die Innviertler gaben mit einem 1:0-Auswärtssieg die rote Laterne an die Niederösterreicher weiter. Für Ried war es erst der zweite Saisonsieg – den ersten feierte man ebenfalls gegen Wiener Neustadt. Matchwinner war Denis Thomalla, der schon bei seinem Debüt gegen die Austria traf.

Mit dem 22-jährigen Deutschen verpflichteten die Rieder einen Allrounder im Angriff. Gegen Wiener Neustadt hatte Thomalla 47 Ballkontakte und war an sechs der elf Schüsse seines Teams direkt beteiligt. Interessant ist die Rolle der Leipzig-Leihgabe, die man anhand der obenstehenden Grafik ableiten kann. Thomalla war im hohen zweiten Drittel in viele Kombinationen eingebunden, orientiert sich dann aber mit wuchtigen Körper in die Gefahrenzone.

Ein Manko der keinesfalls eklatant unterlegenen Gastgeber war das unpräzise Spiel in die Spitze, wie man hier erkennen kann. Es gab zwar viele Versuche vertikal aus dem Mittelfeld- ins Angriffsdrittel zu spielen, erfolgreich waren jedoch nur die wenigsten.

Wolfsberger AC – Admira Wacker Mödling 2:1

Drei Runden steht der Wolfsberger AC mittlerweile an der Tabellenspitze der Bundesliga, doch auch beim 2:1-Sieg gegen Admira Wacker Mödling musste man hart kämpfen. Erst in der 89. Minute fixierte Joachim Standfest den achten Sieg im zehnten Saisonspiel. Der 34-jährige Routinier, den man eigentlich schon abgeschrieben hatte, zeigte im Lavanttal eine auffällige Leistung. Standfest erzielte nämlich nicht nur das Siegtor, sondern bereitete die 1:0-Führung auch vor.

Abseits der Tore implizieren seine Leistungsdaten jedoch, dass er Luft nach oben hat. Während des gesamten Spiels spielte der Rechtsverteidiger nur 27 Pässe, von denen nur knapp mehr als die Hälfte (51%) ankamen. Vor allem nach vorne hin unterliefen Standfest viele Abspielfehler.

SK Rapid Wien – FC Red Bull Salzburg 1:2

Im Duell Zweiter gegen Dritter setzte sich Red Bull Salzburg auswärts gegen den SK Rapid durch und holte damit nach drei Niederlagen in Folge wieder einmal Bundesligapunkte. Der Titelverteidiger dominierte die Partie, hatte mehr Spielanteile und die besseren Chancen. Besonders auffällig war dabei, dass die Salzburger eine klarere Aufteilung hatten als in den Spielen davor.

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Vor allem in den letzten Spielen sah man bei den Bullen einen extremen Fokus auf den linken offensiven Halbraum. Der rechte Flügelspieler rückte weit ein und suchte meist den Zwischenlinienraum. Die Breite war durch den offensiven Rechtsverteidiger zwar meistens weiterhin gegeben, allerdings war der linke Halbraum schlicht zu überladen um in dieser Enge brauchbare Kombinationen aufziehen zu können. Gegen Rapid spielte Kevin Kampl zwar weiterhin nicht wie ein klassischer Flügelspieler, driftete aber nicht so extrem weit in die Mitte wie davor.

Aufgrund von Verletzungen begann Valentino Lazaro hinter Kampl als Außenverteidiger. Obwohl diese Position für den Youngster ungewohnt ist, spielte er eine starke Partie und zeigte naturgemäß ein Bewegungsmuster, das untypisch für einen Außenverteidiger ist. Wie man anhand seiner Passgrafik erkennt, bespielte Lazaro auch häufig zentrale Räume und spielte viele Diagonalpässe. Sein Schwerpunkt war entgegen der Erwartung durchaus tief, dennoch brach er mit seiner Dynamik mit Dribblings auf der rechten Seite das eine oder andere Mal spektakulär durch.

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

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