Neben den ausführlichen Spiel- und den Toranalysen gibt abseits.at in dieser Rubrik einen kompakten Überblick über alle Spiele der letzten Runde in der tipico... Taktikboards zur 20. Runde der tipico Bundesliga 2014/2015 | Winterneuzugänge unter der Lupe

Taktik, Theorie, TaktikboardNeben den ausführlichen Spiel- und den Toranalysen gibt abseits.at in dieser Rubrik einen kompakten Überblick über alle Spiele der letzten Runde in der tipico Bundesliga. Wir sehen uns dabei in erster Linie Statistiken und Taktikboards an, die von der offiziellen Website der österreichischen Bundesliga bzw. vom britischen Sportdatenunternehmen Opta bereitgestellt werden.

SK Rapid Wien – SV Josko Ried 3:0

Das erste Spiel nach der Winterpause war ein überaus kurioses. Im Ernst Happel Stadion gewann der SK Rapid mit 3:0 gegen die SV Ried. Das Besondere: alle Tore fielen per Elfmeter. Zudem gab es zwei rote Karten gegen die Gäste aus dem Innviertel. Bei ihnen stand auch der einzige Winterneuzugang am Platz: Petar Filipovic.

Der 24-jährige Deutsch-Kroate kam vom NK Slaven Belupo und wurde für die linke Seite verpflichtet. Am Wochenende agierte als linker Halbverteidiger in Rieds 3-4-3-Grundformation. Obwohl er an und für sich ein offensiv ausgerichteter Außenspieler ist machte er seine Sache im Großen und Ganzen gut. Sein Passspiel war durchaus mutig gewählt und meist lang nach vorne gerichtet. Defensiv stand er meist solide, wobei er dabei seine guten physischen Anlagen einbrachte. Einziger Kritikpunkt: sein Elfmeterfoul vor dem dritten Gegentor.

SC Wiener Neustadt – FC Red Bull Salzburg 0:2

Red Bull Salzburg startete mit einem mühsamen 2:0-Sieg in Wiener Neustadt in die Frühjahrssaison. Erst ein Freistoßtor kurz nach der Pause brach den Bann zugunsten des Titelverteidigers, bei dem von den zahlreichen Neuzugängen nur Takumi Minamino in der Startelf stand. Der junge Japaner übernahm im 4-2-2-2 die Rolle des abgewanderten Kevin Kampl am rechten Flügel.

Der Slowene war bei den Bullen das Um und Auf in Mittelfeld, war an den meisten Offensivaktionen entscheidend beteiligt. Minamino hatte in seinem ersten Bundesligaspiel einige Probleme. Er spielte zwar nur zwei Fehlpässe, seine Zuspiele konnten aber keinerlei Dynamik entwickeln, weil sie hauptsächlich quer gespielt wurden. Auch beschleunigende Vertikaldribblings sah man kaum, sodass er nach etwas mehr als einer Stunde ausgewechselt wurde.

Aufseiten der Niederösterreicher begann mit Philip Hellquist ebenfalls ein neuer Spieler. Der Schwede soll die Offensive verstärken und lief an der Seite von Herbert Rauter im Sturm auf. Die beiden positionierten sich im Defensivspiel zentral und orientierten sich in offensiven Umschaltmomenten zur Seite hinter die aufgerückten gegnerischen Außenverteidiger. Die durchaus guten Konteransätze wurden jedoch meist von den stark antizipierenden Red-Bull-Innenverteidigern abgewürgt.

SCR Altach – Admira Wacker Mödling 2:0

Der SCR Altach hat sich in der Winterpause durchaus intelligent verstärkt, holte mit Darko Bodul und Marti Riverola zwei technisch starke Spieler. Während der ehemalige Barca-Kicker noch nicht zum Zug kam, spielte Bodul von Beginn an. Bei der Admira standen zwei Neuzugänge in der Startelf, deren Rollen wir uns genauer ansehen wollen. Zum einen war das Lukas Grozurek.

Der Ex-Rapidler spielte wie erwartet als linker Flügelspieler, hielt dabei meist die Breite. Mit 62 Ballaktionen, zwei Schüssen und 3 Torschussvorlagen war er sehr präsent im Offensivspiel der Admira. Wie man in der obigen Grafik erkennen kann, setzte Grozurek auch immer wieder zu Dribblings an. Defensiv war er jedoch nicht immer konsequent, unter anderem auch beim richtungsweisenden ersten Tor, als er den Torschützen laufen ließ.

Ein zweiter Akteur, der auf dem Weg zum Klassenerhalt eine tragende Rolle spielen soll, ist Konstantin Kerschbaumer. Der 22-Jährige gilt als vielseitiger Box-to-Box-Spieler und soll die im Herbst oft vermisste Verbindung zwischen Mittelfeld- und Angriffslinie sein. Im Spiel gegen Altach sah man schon die ersten guten Ansätze. Er bildete mi Stephan Auer eine sehr vertikal agierende Doppelacht und war an sieben Torschüssen direkt beteiligt (zwei Schüsse, fünf Vorlagen).

Wolfsberger AC – FK Austria Wien 1:0

Das Sonntagsspiel der 20. Runde war spielerisch und taktisch zwar kein Leckerbissen, bot aber dennoch einiges an Diskussionsstoff. Die Gäste aus Wien vergaben zwei Elfmeter und ermöglichten dem WAC damit den ersten Sieg nach acht Spielen. Dabei hatten sich die Veilchen im Winter einiges vorgenommen und verstärkten sich auch dementsprechend. Anstelle von Torjäger Omer Damari soll nun Philipp Zulechner für violette Tore sorgen.

Die Leihgabe des SC Freiburg war in seinem ersten Spiel für die Austria weitestgehend unsichtbar, was jedoch nicht allein an ihm lag. Bei den Wienern sah man im Offensivspiel nämlich quasi keine zusammenhängenden Kombinationen, sodass sie mit Ausnahme der beiden Elfmeter zu keiner zwingenden Torchance kamen. Zulechner war diesen beiden Aktionen jedoch entscheidend beteiligt. Vor dem ersten Elfmeter ging er nach einem Ballgewinn schnell in die Tiefe und legte quer zu Alexander Grünwald, der anschließend gefoult wurde. Das Foul vor dem zweiten Elfmeter erzwang er mit einem engen Haken im Strafraum.

An dieser Stelle kommt ein weiterer Winterneuzugang ins Spiel: Raphael Holzhauser. Der 21-Jährige, der aus Stuttgart kam, soll bei der Austria eine Führungsrolle übernehmen, die Fäden im Mittelfeld ziehen und im zweiten Drittel öffnende Pässe spielen. Gegen den WAC war er zwar durchaus bemüht, seine Nebenspieler einzuteilen, die erhofften spielerischen Impulse gab es hingegen kaum. Holzhauser verteilte die Bälle auf die Seite, wo sein Team von den Kärntnern isoliert werden konnte. Noch schwerwiegender: er verschoss den von Zulechner herausgeholten Elfmeter.

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

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