Taktikboards zur 21. Runde der tipico Bundesliga 2014/2015 | Sturm flankt sich zum Remis und Fehlpassorgie in Ried
Bundesliga 23.Februar.2015 Alexander Semeliker 0
Neben den ausführlichen Spiel- und den Toranalysen gibt abseits.at in dieser Rubrik einen kompakten Überblick über alle Spiele der letzten Runde in der tipico Bundesliga. Wir sehen uns dabei in erster Linie Statistiken und Taktikboards an, die von der offiziellen Website der österreichischen Bundesliga bzw. vom britischen Sportdatenunternehmen Opta bereitgestellt werden.
FK Austria Wien – SCR Altach 5:2
Im ersten Spiel der 21. Runde holte der FK Austria Wien gegen den SCR Altach die ersten Punkte im Frühjahr. Nachdem die Veilchen das Auftaktspiel gegen den WAC mit 0:1 verloren, schlugen sie in der Generali Arena den Aufsteiger aus Vorarlberg mit 5:2. Hauptverantwortlich dafür, dass es eine überaus kurzweilige Partie war, war die hohe Anzahl an individuellen Fehlern. Es gab jedoch auch den einen oder anderen interessanten taktischen Aspekt, der in der Spielanalyse bereits angesprochen wurde, und hier nun weiter erläutert werden soll.
Obwohl die Wiener Austria zu 14 Torschüssen kam und so viele Tore wie noch nie in dieser Saison erzielte, war das Ballbesitzspiel ausbaufähig. Vor allem aus dem Spielaufbau heraus fanden sie kaum ein Mittel gegen das der Altacher, die das Zentrum gut zustellten. James Holland, der lange Zeit stets zu den Spielern mit den meisten Ballkontakten zählte, spielte nur 33 Pässe.
Viele davon gingen nur über eine kurze Distanz zu seinem Nebenmann Raphael Holzhauser, der hingegen eine weiträumige Rolle innehatte, das Ballbesitzspiel seines Teams aber auch nicht klar strukturieren konnte. Er versuchte, wie man in der obigen Grafik erkennen kann, in die Tiefe zu spielen, war dabei aber selten erfolgreich. Seine Passquote in der gegnerischen Hälfte lag am Ende bei nur 40% – nur Innenverteidiger Patrizio Stronati (36,4%) lag darunter.
SK Sturm Graz – SC Wiener Neustadt 3:3
Der SK Sturm Graz startete erst an diesem Wochenende in das Frühjahr, da die erste Partie wegen der Grödiger Platzprobleme verschoben wurde. Gegen den SC Wiener Neustadt erreichten die Steirer ein 3:3-Unentschieden. Dabei lagen die Niederösterreicher, die die gute Leistung aus der Vorwoche bestätigten, in der UPC Arena zwischenzeitlich schon mit 2:0 vorne. Gegen die dann tiefstehenden Gäste setzte die Elf von Franco Foda hauptsächlich auf Flanken, wie man in der nachstehenden Grafik sieht.
Sowohl die Ausrichtung des Gegners als auch die eigene Besetzung spricht für diese Strategie. Im rechten Mittelfeld haben die Blackies in Thorsten Schick einen vielseitigen und formstarken Akteur, links lieferte der 19-jährige Andreas Gruber eine weitere Talentprobe ab. Im Sturmzentrum hatten die Grazer mit den Neuzugängen Bright Edomwonyi und Roman Kienast zwei physisch präsente Angreifer. Passenderweise fiel zwei der drei Sturm-Tore nach hohen Bällen in den Strafraum.
SV Josko Ried – FC Red Bull Salzburg 2:2
Red Bull Salzburg setzte zwischen den beiden Sechzehntelfinalspielen gegen Villarreal auf viel Rotation. Beim Auswärtsspiel in Ried standen nur vier Spieler, die am Donnerstag in Spanien von Beginn an spielten, wieder in der Startelf. Das war wohl ein Faktor dafür, dass es nur zu einem Punkt gegen die Innviertler reichte. Ein anderer war die hohe Fehlpassquote, die jedoch auch bei den Gastgebern außergewöhnlich hoch war.
Genau 701 Pässe wurden in dieser Partie insgesamt gespielt. Angekommen sind davon lediglich 346, also weniger als die Hälfte (49,4%). Während die Salzburger mit 53% noch knapp über dieser Grenze lagen, brachte die SV Ried nur 44,9% ihrer Zuspiele an den Mann. In diesem Zusammenhang spielte auch die hohe Zahl an langen Bällen, die naturgemäß ungenauer sind, eine wichtige Rolle. Bei Ried gingen 31,7% aller Pässe über eine Distanz von mindestens 25 Yards, bei Salzburg waren es 28%.
Admira Wacker Mödling – SK Rapid Wien 1:1
Während die ersten drei Spiele dieser Runde relativ abwechslungsreich waren, war das Duell von Admira Wacker Mödling mit dem SK Rapid Wien ein äußerst zähes. Die Hütteldorfer gingen in der ersten Halbzeit durch Robert Beric in Führung und man hatte danach kaum das Gefühl, dass sie Gefahr laufen würden, Punkte abzugeben. Ein Weitschusstor von Thomas Weber sicherte den Niederösterreichern vor heimischem Publikum jedoch einen Punkt.
In diesem Bild sieht man die Schussversuche der beiden Teams. Während Rapid immerhin ab und zu in der Gefahrenzone zentral vor dem Tor zum Abschluss kam, dort aber die Präzision fehlte, sah man von der Admira hauptsächlich Verzweiflungsschüsse von außerhalb des Strafraums. Dass einer dieser Versuche schließlich dennoch den Weg ins Netz fand, spricht dafür, dass sie sich trotz der überschaubaren Erfolgsquote nicht entmutigen ließen.
Alexander Semeliker, abseits.at
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Alexander Semeliker
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