Neben den ausführlichen Spiel- und den Toranalysen gibt abseits.at in dieser Rubrik einen kompakten Überblick über alle Spiele der letzten Runde in der tipico... Taktikboards zur 29. Runde der tipico Bundesliga 2014/2015 | Lineare Flügelspieler und violette Flankenorgie

Thorsten Schick - SK Sturm GrazNeben den ausführlichen Spiel- und den Toranalysen gibt abseits.at in dieser Rubrik einen kompakten Überblick über alle Spiele der letzten Runde in der tipico Bundesliga. Wir sehen uns dabei in erster Linie Statistiken und Taktikboards an, die von der offiziellen Website der österreichischen Bundesliga bzw. vom britischen Sportdatenunternehmen Opta bereitgestellt werden.

 

SV Josko Ried – SK Rapid Wien 0:1

In der letzten Runde bot der SK Rapid im Spiel gegen Red Bull Salzburg ein Spektakel, das Spiel am vergangenen Wochenende gegen die SV Ried war hingegen Magerkost. Nur zwei Schüsse auf das gegnerische Tor bekamen die Hütteldorfer zustande. Die Passgenauigkeit lag nur knapp über 60%. Dennoch gelang ihnen ein 1:0-Sieg, wodurch sie den zweiten Tabellenplatz festigten. Matchwinner war Philipp Schobesberger, der das entscheidende Tor erzielte.

Schobesberger ist der grün-weiße Aufsteiger der letzten Wochen, verbuchte in den letzten fünf Spielen sieben Scorerpunkte. Der 21-Jährige definiert sich über seine Geradlinigkeit und seine Fähigkeiten im Dribbling. Auch gegen Ried suchte er oft das Eins-gegen-Eins, unter anderem vor seinem Treffer. Im Kombinationsspiel hat er hingegen Aufholbedarf, weshalb er dort selten direkt eingebunden wird. Das sah man auch am letzten Samstag: Schobesberger spielte in 84 Minuten nur 14 Pässe.

SK Sturm Graz – SV Scholz Grödig 2:1

Der SK Sturm Graz setzt seine Siegesserie fort und gewann am Wochenende auch gegen den SV Grödig. Dabei hatten die Blackies trotz einer halbstündigen Überzahl Probleme und fixierten die drei Punkte erst in der Nachspielzeit, als Roman Kienast nach einer Flanke von Thorsten Schick per Kopf zur Stelle war. Letzterer war damit in den letzten drei Spielen an vier Toren direkt beteiligt und hält mittlerweile bei zehn Saisonassists.

Schick hatte nach seinem Wechsel im Sommer kaum Eingewöhnungsprobleme bei den Steirern, machte aber im Frühjahr einen weiteren Schritt nach vorne und ist ein wichtiger Bestandteil im Sturm-Spiel. Der 24-Jährige ist einerseits körperlich stark, andererseits sehr spritzig. Vom Bewegungsspiel her ist er ein klassischer Flügelspieler, der sehr linear agiert. Gegen Grödig war Schick, wie man in der obigen Grafik erkennen kann, deutlich dominanter als sein Gegenüber Andreas Gruber.

FC Red Bull Salzburg – SC Wiener Neustadt 6:0

Die Titelverteidigung rückt für Red Bull Salzburg immer näher. Nachdem in der letzten Runde Verfolger Rapid auf Distanz gehalten wurde, holten die Bullen gegen den SC Wiener Neustadt am Samstag drei ungefährdete Punkte. In der Red Bull Arena feierten die Mozartstädter einen klaren 6:0-Sieg. Dass bei diesem Resultat auch die Schussverteilung sehr eindeutig war, ist keine Überraschung. Während die Niederösterreicher nur zu einigen wenigen Verzweiflungsschüssen kamen, verbuchten die Salzburger extrem viele Abschlüsse in gefährlichen Zonen.

Admira Wacker Mödling – SCR Altach 2:2

Aufgrund der Niederlage des SC Wiener Neustadts hatte Admira Wacker Mödling die Möglichkeit, den letzten Tabellenplatz zu verlassen. Die Maria Enzersdorfer schafften dies, weil sie gegen den SCR Altach einen Punkt holten. Zweimal gerieten sie in Rückstand und beide Male kamen sie zurück, hatten am Ende sogar realistische Chancen auf den Sieg. Auf beiden Seiten sorgten dabei die Stürmer für Aufsehen.

Die Leistungen von Issiaka Ouedraogo in dieser Saison spiegeln jene der gesamten Admira recht gut wieder. Der 26-Jährigen ist stets bemüht, die gegnerischen Abwehrreihen zu beschäftigen, jedoch ohne großartige Knipserqualitäten. Vor der Partie hatte er lediglich ein Saisontor auf dem Konto, gegen Altach gelang ihm jedoch der Ausgleich zum 2:2. Beim Aufsteiger war indes Hannes Aigner aufgrund seines Doppelpacks und seines Ausschlusses eine prägende Figur. Der 34-Jährige hat zwar bereits einiges an Dynamik eingebüßt, ist aber weiterhin ein guter Kombinationsstürmer und bewegt sich viel außerhalb des Sturmzentrums.

FK Austria Wien – Wolfsberger AC 1:1

Bei der Wiener Austria stand am Sonntag das Heimdebüt von Andreas Ogris als Cheftrainer an. Bisher konnte die Austria-Ikone das Ruder nicht rumreißen. Teils große Mängel in den taktischen Abläufen gab es ebenso wie fragwürdige strategische Ausrichtungen. Vom angekündigten, hochwertigen Offensivfußball mit Spielwitz war man auch beim ernüchternden 1:1-Unentschieden gegen den Wolfsberger AC weit entfernt. Mit 65% Ballbesitz erspielten sich die Veilchen kaum brauchbare Torchancen. Der „letzte Pass“ kam zu selten an, was aber bei der Ausrichtung kaum Verwunderung auslösen sollte.

In der obigen Grafik sieht man links die Pässe der Austria im Angriffsdrittel. Sie spielten kaum in den Strafraum, sondern fokussierten sich auf die Seiten. Von dort aus schlugen sie sehr oft Flanken, wie man in der Grafik rechts sieht. Inklusive Standards hatten die Ogris-Elf nach Schlusspfiff sage und schreibe 41 Flanken am Konto, von denen nur acht ankamen. Zugutehalten muss man ihnen jedoch, dass auch der Ausgleich nach einer hohen Hereingabe von der Seite.

Alexander Semeliker, abseits.at

Alexander Semeliker

@axlsem

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