tipp3 Bundesliga, 1.Runde: Wenige Zuschauer, aber heiße Partien!
Bundesliga 16.Juli.2011 Daniel Mandl 0
Es geht endlich wieder los! Die Bundesliga-Saison 2011/12 startet mit vier Samstagspartien in einen neuen Abschnitt. Bereits die erste Runde hat einiges zu bieten: Den „Supercup“ zwischen Ried und Sturm, ein „Geisterspiel“ in Wien-Hütteldorf und einen echten Schlager am Sonntag Nachmittag. abseits.at blickt auf die fünf Partien und analysiert, wie diese schwer vorauszusagende erste Runde der neuen Saison verlaufen könnte.
KAPFENBERGER SV 1919 – FC WACKER INNSBRUCK
Franz-Fekete-Stadion | Samstag, 18:30 Uhr | SR Drachta
Sowohl für die Kapfenberger als auch für Wacker geht es von Anbeginn der Saison gegen den Abstieg. Beide Teams mussten personelle Schwächungen in Kauf nehmen und müssen gerade in Duellen gegen die Mitkandidaten im Kampf um den Klassenerhalt punkten. Als richtungsweisend kann man das Aufeinandertreffen der Underdogs natürlich noch nicht bezeichnen, aber im Hinblick auf die kommenden Runden wäre ein selbstbewusster und erfolgreicher Start für beide Teams Gold wert. Beide Mannschaften werden mit zwei, maximal drei Neuverpflichtungen in der Startelf aufwarten, grundsätzlich sollten also sowohl der KSV als auch die Innsbrucker eingespielte, vertraute Teams aufs Feld schicken. Kapfenberg muss in erster Linie auf David Sencar verzichten, dessen Fehlen eine Lücke im Mittelfeld zur Folge haben könnte, die durch eine offensive Ausrichtung des als defensiven Mittelfeldspielers geholten Michal Ordos, gestopft werden muss. Bei Wacker sind alle Stützen mit an Bord, jedoch fehlen mit Ildiz, Bergmann und Kofler drei Talente, die für Dynamik und Elan sorgen könnten. Kapfenberg ist angesichts des Heimvorteils leichter Favorit, doch Innsbruck wird sich nicht verstecken und versuchen durch gewonnene Zweikämpfe im Mittelfeld und schnelles Umschalten von Defensive auf Offensive zum Erfolg zu kommen.
Der abseits.at-Tipp: Kapfenberg gewinnt das Spiel mit 2:1.
SK RAPID WIEN – TRENKWALDER ADMIRA
Gerhard-Hanappi-Stadion (unter Ausschluss der Öffentlichkeit) | Samstag, 18:30 Uhr | SR Krassnitzer
Die markantesten Änderungen im Lager der Grün-Weißen betreffen die Defensive, in der Schrammel und Pichler gesetzt sein dürften. Im Tor ist vorerst noch Helge Payer die Nummer Eins, wird auch erst ab kommender Woche von Neuzugang Jan Novota angegriffen werden, der gegen die Admira noch nicht im Matchkader steht. Mit Burgstaller, Prager und Thonhofer fallen bei Rapid gleich zwei Neuzugänge und ein Rückkehrer verletzungsbedingt aus. Der Admira steht ein schweres Comeback-Spiel in der höchsten Spielklasse bevor, wobei es schwer einzuschätzen ist, ob die Tatsache, dass keine Zuschauer im Stadion sein werden, ein Vor- oder Nachteil für die Südstädter sein wird. Trainer Kühbauer kann beinahe auf seinen gesamten Kader zurückgreifen (Ausnahmen Horvath und Benjamin Sulimani) und wird sich auch im Hanappi-Stadion nicht verstecken. Die Admira wird versuchen mitzuspielen und eine nicht 100%ig eingespielte Rapid-Defensive in Bedrängnis zu bringen, dadurch mit Sicherheit zu Torchancen kommen. Rapid muss einem Team, das darauf bedacht sein wird, eng am Mann zu stehen und die Zweikämpfe im Mittelfeld zu gewinnen, sein Spiel aufzwingen und wird dies über weite Strecken auch bewerkstelligen können.
Der abseits.at-Tipp: Wenn keine Zuschauer im Stadion sind, fallen statistisch gesehen aufgrund des „Training-Ground-Feelings“ viele Tore – Rapid gewinnt mit 4:2.
SV RIED – SK STURM GRAZ
Keine-Sorgen-Arena | 18:30 Uhr | SR Lechner
Der „Ersatz-Supercup“ in Runde 1: Ried empfängt den Meister und möchte mit klassischen, kämpferischen Tugenden ins Spiel finden. Aufgrund der Personalsituation wird dies aber nicht einfach werden, da in Ried zurzeit ein Virus umgeht, der einige Spieler außer Gefecht setzen könnte, zudem Lexa und Glasner mit Verletzungen passen müssen. Die Defensive der Innviertler wird eine sehr junge, unerfahrene sein, die speziell in der ersten Partie taktische Fehler begehen wird. Sturm hat den Vorteil bereits ein wichtiges Bewerbsspiel in den Knochen zu haben, ist nach dem Sieg gegen Videoton Szekesfehervar am Mittwoch bereits fokussiert, weiß in etwa wie es um das Team bestellt ist, wenn’s drauf ankommt. Der Ausfall von Bukva ist zu verkraften, Sturm könnte ohne einer einzigen Neuverpflichtung auflaufen und tritt beim Hinrundenstart beinahe mit der gesamten Meisterelf an.
Der abseits.at-Tipp: Ried wird naturgemäß seine Chancen bekommen und die eine oder andere aufgrund der etwas wackligen Sturm-Abwehr nützen – doch Sturms offensive Klasse setzt sich durch – 1:2.
SV MATTERSBURG – SC WIENER NEUSTADT
Pappelstadion | Samstag, 18:30 Uhr | SR Prammer
Für beide Teams geht es von Beginn an gegen den Abstieg, wobei es für Mattersburg aufgrund der bewährten Spielanlage und der Eingespieltheit nicht so heikel aussieht wie für die Neustädter, die die halbe Mannschaft neu formieren mussten. Die Ausfälle der Mattersburger (Malic, Doleschal) sind zu verkraften, auch Neustadt kommt ohne größere Verletzungssorgen ins Burgenland. Doch Mattersburg wird im ersten Heimspiel der Saison eine Mannschaft ins Rennen schicken, in der die Spieler einander kennen und konkret wissen, was auf dem Platz zu tun ist. Wiener Neustadt hingegen könnte mit bis zu sechs Neuankömmlingen in der Startelf auflaufen und es ist unwahrscheinlich, dass sich das Team bereits im Laufe der kurzen Sommerpause gefunden hat. Zudem sind die Neuzugänge der Neustädter keine Top-Leute, teilweise vorweggenommene Low-Budget-Lösungen, zu wenige Spieler, die das Heft in die Hand nehmen könnten, wenn es mal phasenweise nicht so gut läuft.
Der abseits.at-Tipp: Mattersburg gewinnt mit 2:0 und es gibt mindestens einen Ausschluss…
RED BULL SALZBURG – FK AUSTRIA WIEN
Red Bull Arena | Sonntag, 16:00 Uhr | SR Gangl
Mit voraussichtlich zwei neuen Spielern in der Startelf (Pasanen, Lindgren) möchte Salzburg zu Hause gegen den Vorjahresdritten aus Wien für einen idealen Start in die Hinrunde 2011/12 sorgen. Die Ausfälle von Schiemer, Mendes da Silva und Douglas da Silva sind bereits Gewohnheit, stören nicht akut. Die Rückkehr dieser Spieler macht Red Bull Salzburg im Laufe der Saison vermutlich noch stärker, aber bis dahin sollte auch das Spielermaterial genügen, das Ricardo Moniz zur Verfügung steht. Salzburg wird vor allem davon profitieren, dass der brasilianische Angreifer Alan, wie er bereits beim Auswärtsspiel bei Metalurgs Liepaja bewies, in bestechender Form ist und das Toreschießen derzeit wie von alleine vom Fuß geht. Die Austria muss mit Alexander Grünwald und Margreitter zwei Stammkräfte vorgeben, die durch Rogulj und Suttner oder Hlinka ersetzt werden. Warm geschossen hat sich das beinahe unveränderte Team der Veilchen bereits beim 3:0 in Montenegro gegen Rudar Pljevlja, doch in Salzburg wartet ein anderes Kaliber auf die Favoritner. Die Partie wird über weite Strecken auf hohem Niveau und Tempo stattfinden, die Tageszeitungen werden am nächsten Tag von „Werbung für den österreichischen Fußball“ schreiben.
Der abseits.at-Tipp: Ein individueller Fehler entscheidet eine technisch hochwertige Partie. Salzburg gewinnt durch einen Treffer von Alan mit 1:0.
Daniel Mandl, abseits.at
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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