tipp3 Bundesliga Vorschau, 21.Runde: Das 300. Wiener Derby im Ernst-Happel-Stadion!
Bundesliga 18.Februar.2012 Daniel Mandl 0
Die 21.Runde der tipp3 Bundesliga powered by T-Mobile zählt leider erneut keine vollen fünf Spiele. Das Duell zwischen dem Kapfenberger SV und dem SC Wiener Neustadt wurde wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt. Es steht jedoch ohnehin alles im Zeichen des 300. Wiener Derbys, das diesmal ausnahmsweise an einem Samstag ausgetragen wird bzw. aufgrund des Europacupverbleibs von Red Bull Salzburg werden muss.
FC Wacker Innsbruck – FC Trenkwalder Admira
Samstag, 16:00 Uhr | Tivoli | SR Dintar
Sowohl Walter Kogler als auch Didi Kühbauer müssen jeweils auf einen gesperrten Abwehrspieler verzichten: Bei den Innsbruckern fehlt Hauser, bei den Südstädtern Plassnegger. Ansonsten wird sich an der Grundanlage der beiden Teams im Vergleich zur Herbstsaison nicht viel ändern. Die Innsbrucker setzen auf ihr typisches 4-2-3-1, das dank des kampfstarken Tschechen Tomás Abraham auch zu einem 4-1-4-1 umfunktioniert werden kann, die Admira auf ihr bewährtes 4-4-2 mit Ouedraogo und Hosiner als Spitzen.
Das Aufeinandertreffen der letzten beiden Aufsteiger Wacker Innsbruck und Admira versprach zuletzt Tore: In Innsbruck gab es ein 2:2, in der Südstadt siegte die Admira mit 3:2 – die Entscheidungen fielen dabei jeweils erst in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit. Spezialisten gibt es ebenfalls auf beiden Seiten: Für die Admira traf Patrik Jezek bereits zweimal in der laufenden Saison gegen die Innsbrucker, auf Seiten des FC Wacker gelang dasselbe Carlos Merino. Diese torreichen Ergebnisse stehen im Kontrast zu den letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams im Laufe der Erste-Liga-Saison 2009/10: Damals fielen in drei Spielen nur zwei Treffer.
Man to watch: Patrik Jezek. Der 35-jährige Admira-Wirbelwind feierte seine größten Erfolge als aktiver Spieler in Innsbruck, wo er vier Jahre lang für den FC Tirol spielte. Im Laufe seiner Karriere traf er 20mal für und viermal gegen Innsbruck.
SK Rapid Wien – FK Austria Wien
Samstag, 18:30 Uhr | Ernst-Happel-Stadion | SR Einwaller
Heimderby für Rapid – aber ohne Heimvorteil. Demnach, dass das 300. Wiener Derby (übrigens genauso wie auch schon die 200. Auflage) im Wiener Prater über die Bühne geht, protestieren die Rapid-Fans still – mal wieder. Kein Nachteil für die Wiener Austria, die nach dem 2:0 über die SV Ried mit einem psychologischen Vorteil ins Gipfeltreffen der Wiener Großklubs geht. Trotz der 0:3-Pleite aus der 5.Runde scheint der spielerische und nominelle Vorteil jedoch auf Seiten Rapids zu liegen: Die Austria verlor in der Winterpause ihre beiden wichtigsten Spieler, stellte die Mannschaft dadurch grundsätzlich auf vier verschiedenen Positionen um. Bei Rapid rutschen mit Prager und Trimmel wieder zwei etatmäßige Fixstarter in die Startelf, die vor allem gegen Ende des vergangenen Herbsts Garanten für das immer kompaktere Spiel des Tabellenführers waren.
Personalsorgen hat weder Peter Schöttel noch Ivica Vastic, der mit Pascal Grünwald den einzigen Spieler vorgeben muss. Bei Rapid muss man allerdings vor den „Wochen der Wahrheit“ (die nächsten Gegner sind Sturm, Ried und Salzburg) auf seine Foulbilanz achten: Schimpelsberger, Nuhiu, Drazan und Trimmel sind gelbgefährdet.
Man to watch: Roman Kienast. Der 27-jährige Stürmer der Wiener Austria stammt aus einer Rapid-Familie, kickte selbst drei Jahre für Grün-Weiß und wurde diesen Winter „untreu“. Die Pfiffe der Rapid-Fans sind ihm sicher, allerdings auch die erhöhte Aufmerksamkeit der gegnerischen Abwehrreihen. Immerhin erzielte Kienast schon drei Tore gegen Rapid. Kurios: In seinem letzten Spiel für den SK Sturm traf er erstmals in der Bundesliga dreimal – gegen die Wiener Austria!
SV Mattersburg – SV Ried
Samstag, 18:30 Uhr | Pappelstadion | SR Eisner
Mattersburg-Coach Lederer muss gegen die SV Ried umstellen. Mit Michael Mörz und Philipp Steiner fehlen zwei Stammspieler. Mattersburg verlor bisher beide Saisonduelle mit der SV Ried. Doch für die Innviertler wird das dritte Duell das schwierigste, da Trainer Paul Gludovatz nur 13 definitiv fitte Feldspieler zur Verfügung stehen. Es fehlen Karner, Hinum, Carril, Schreiner, sowie der weiterhin verletzte Hammerer – zudem ist Torjäger Nacho Casanovas Einsatz fraglich, was womöglich dem im Herbst sehr schwachen Guillem wieder eine Chance gibt, sich zu beweisen.
Mit Naumoski, Bürger, Steiner, Seidl und Höller sind gleich fünf Mattersburger Akteure gelbgefährdet. Auf Seiten der Rieder sind es mit Hadzic, Hinum und Rotpuller nur drei.
Man to watch: Patrick Bürger. Der Torjäger der Mattersburger hat eine Vorliebe für Spiele gegen die SV Ried. In den letzten sechs Spielen gegen die Oberösterreicher erzielte der 24-Jährige fünf Tore und soll im Zweiersturm neben Ilco Naumoski auch am Samstag für die nötigen Treffer sorgen.
Red Bull Salzburg – SK Sturm Graz
Sonntag, 16:00 Uhr | Red Bull Arena | SR Schörgenhofer
Red Bull Salzburg ist der heimliche Tabellenführer der heimischen Bundesliga. Nach Verlustpunkten liegt das Team von Ricardo Moniz gleichauf mit dem SK Rapid, allerdings mit der besseren Tordifferenz. Allerdings fing sich die Millionentruppe aus Salzburg am Donnerstag eine empfindliche Europacupniederlage gegen Metalist Kharkiv ein, die sicher nicht spurlos an den Spielern vorbeiging. Was nun erwartet werden muss ist eine Trotzreaktion, die auch ohne die verletzten Leitgeb, Alan, Schiemer und Mendes da Silva angestrebt wird. Gut möglich, dass Moniz vor dem Spiel gegen Sturm umkrempelt, um Spieler zu bringen, die im Kopf freier sind, als die Europacup-Versager vom vergangenen Donnerstag.
Sturm Graz praktiziert auf jeden Fall das typische 4-4-2 mit Szabics und Bodul als Angreifer – allerdings noch ohne großer Chance auf einen Okotie-Einsatz. Der Neuzugang und Ex-Austrianer ist noch nicht matchfit. Ein Einsatz von Srdjan Pavlov ist gerade auswärts in Salzburg ebenfalls unwahrscheinlich. Bei Sturm Graz müssen Popkhadze und Dudic wegen einer weiteren gelben Karte achtsam sein, bei Salzburg ist es nur Leonardo.
Man to watch: Douglas da Silva. Am Donnerstag wurde der Brasilianer von Ricardo Moniz nach einer halben Stunde ausgewechselt – die Höchststrafe für einen Fußballer. Es gilt zu beobachten, wie sich der ehemalige Hapoel-Tel-Aviv-Abwehrchef, so er spielt, in Spiel 1 nach seinem schweren Schnitzer gegen Metalist-Dribblanski Taison präsentiert. Jetzt ist Charakter gefragt!
Daniel Mandl, abseits.at
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Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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