Tops & Flops 2021/22: SK Rapid
Bundesliga 3.Juni.2022 Daniel Mandl
Zum Saisonabschluss blicken wir wieder auf die Statistiken und die Tops und Flops pro Verein zur Bundesligasaison 2021/22. Wer waren die effektivsten Spieler? Wer die Leistungsträger, Enttäuschungen und Überraschungen?
Wir listen Tore, Assists und Assist-Assists auf und definieren die Tops, Flops und die (positive) Überraschung der Saison. Heute setzen wir uns mit dem enttäuschenden Fünften Rapid auseinander.
Torschützen
9 – Marco Grüll, Ercan Kara*
7 – Taxiarchis Fountas*
5 – Bernhard Zimmermann, Ferdy Druijf
3 – Robert Ljubicic, Christoph Knasmüllner, Emanuel Aiwu
2 – Filip Stojkovic
1 – Jonas Auer, Nicolas Binder, Kelvin Arase, Srdjan Grahovac, Yusuf Demir, Kevin Wimmer, Dragoljub Savic
Assists
9 – Marco Grüll
5 – Ercan Kara*, Robert Ljubicic
4 – Taxiarchis Fountas*
3 – Jonas Auer, Thorsten Schick, Nicolas Binder, Kelvin Arase
2 – Bernhard Zimmermann, Christoph Knasmüllner, Emanuel Aiwu, Filip Stojkovic
1 – Srdjan Grahovac, Martin Moormann, Dejan Petrovic, Maximilian Ullmann
Assist-Assists
5 – Robert Ljubicic
4 – Thorsten Schick, Martin Moormann
3 – Marco Grüll, Ercan Kara*, Emanuel Aiwu, Srdjan Grahovac, Dejan Petrovic
2 – Jonas Auer, Yusuf Demir, Thierno Ballo*
1 – Bernhard Zimmermann, Ferdy Druijf, Christoph Knasmüllner, Kelvin Arase, Kevin Wimmer, Maximilian Ullmann*, Koya Kitagawa
Tops
Marco Grüll. Das Um und Auf in Rapids Offensivspiel und auf lange Sicht der gefährlichste Mann im Rapid-Angriff, sowie ein Dauerläufer, der immer für Gefahr beim Gegner sorgen konnte. Speziell in der ersten Saisonhälfte spielte der Salzburger teamreif und rettete seiner Mannschaft viele wichtige Punkte. In der zweiten Saisonhälfte fiel er zwar wegen der körperlichen Verschleißerscheinungen und den schwächer werdenden Nebenleuten etwas ab, war aber dennoch über weite Strecken der beste Rapidler der laufenden Saison.
Robert Ljubicic. Der Achter wuchs binnen kürzester Zeit in eine Führungsrolle und ging einerseits kampfkräftig, andererseits kreativ vorneweg. Passte perfekt ins Bild eines typischen Rapid-Spielers, der es hasst zu verlieren und nie aufgibt. Allerdings war er nur ein Jahr Rapid-Spieler: Ab kommender Saison wird Ljubicic für Dinamo Zagreb auflaufen.
Ercan Kara. Wie schon in der Vorsaison knipste sich Ercan Kara im Herbst durch die Bundesliga und nahm im Winter schließlich ein finanziell äußerst lukratives Angebot von Orlando City an. Er konnte jedoch erhobenen Hauptes dorthin wechseln, ließ sich – anders als einige seiner Teamkollegen – nie hängen und gab bis zum Schluss alles.
Niklas Hedl. Dass der U21-Teamtorhüter großes Potential hat, wusste man schon länger. Nun konnte er es aber auch erstmals in der Bundesliga unter Beweis stellen und überzeugte auf Anhieb auf der ganzen Linie. Auch wenn sein Konkurrent um das „Rapid-Leiberl“, Paul Gartler, ebenfalls sehr souverän war, gehört Hedl die Zukunft. Einzig seine rote Karte gegen Austria Klagenfurt machte ihm vorerst einen Strich durch die Rechnung – aber keinen langfristigen.
Flops
Die Transferpolitik im Winter. Unentschlossenheit und wohl auch schlechte Kommunikation innerhalb des Vereins führten dazu, dass Rapid im Winter die Abgänge von Kara, Fountas und Ullmann völlig unzureichend nachbesetzte. Das Resultat daraus war ein Zittern bis zum Schluss und eine Menge blutjunger Spieler, die die Kohlen aus dem Feuer holen mussten.
Koya Kitagawa. Ein teures Missverständnis, das man nun aus unerfindlichen bereits seit drei Saisonen mitschleppt. Schon in den zwei vorangegangen Saisonen war der Japaner schlecht. In der abgelaufenen Saison war er jedoch desaströs. Sein Engagement bei Rapid wird demnächst enden.
Yusuf Demir. Der Jungstar kam völlig gebrochen von seiner erfolglosen Leihe beim FC Barcelona zurück und war plötzlich ein Schatten seiner Selbst. Ein Tor und zwei Toreinfädelungen waren das Einzige, was am Ende auf Demirs Habenseite stand. Allerdings verlängerte er seinen Vertrag bei Rapid bis 2024 und hat ab Sommer die Chance, doch noch neu durchzustarten.
Christoph Knasmüllner. Der spielstarke Zehner war erneut über die längsten Phasen der Saison völlig unsichtbar. Scheut Zweikämpfe wie der Teufel das Weihwasser, ist unentschlossen und zu pomadig in seinem Kombinationsspiel und der Mannschaft defensiv kaum eine Hilfe. Knasmüllner ist ein begnadeter Fußballer, was auch das eine oder andere Traumtor bewies, aber für modernen, dynamischen Fußball ungeeignet.
Dejan Petrovic. Einer der vielen, die bei geringstem Gegenwind den Kopf in den Sand steckten. Die Entwicklung des Slowenen geht nicht in die gewünschte Richtung und für einen Legionär ist der zentrale Mittelfeldspieler einfach viel zu wenig „Unterschiedsspieler“. Gegen Ende der Saison riss obendrein noch das Kreuzband und der 24-Jährige wird wohl erst 2023 wieder ein Thema sein.
Taxiarchis Fountas. Zu Saisonbeginn, als der Grieche noch Lust hatte für Rapid zu spielen, lieferte er wieder die eine oder andere Galavorstellung ab. Danach begannen aber die Streitigkeiten mit dem hitzigen Griechen, der sich schlussendlich „freipresste“, um nach Washington D.C. wechseln zu können. Das markierte den Beginn einer breiten und äußerst unprofessionellen, wie auch charakterlosen Spielermeuterei. Einer der Schandflecken der Saison – und doch auch irgendwie mitverschuldet von Rapid selbst.
Überraschung
Bernhard Zimmermann. Der junge Angreifer überzeugte mit Selbstvertrauen und Zielstrebigkeit. Ohne ihn hätte es im Rapid-Angriff nach den namhaften Winterabgängen wohl ziemlich düster ausgesehen. Umso wichtiger, dass der 20-Jährige gleich schwamm, wie ein Fisch im Wasser. Dumm war nur seine rote Karte im Derby, die das Spiel kippen ließ. Andernfalls hätte es Rapid im Saisonfinish womöglich etwas einfacher gehabt…
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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