Die Saison 2022/23 ist zu Ende und wir ziehen Bilanz. Mannschaft für Mannschaft bewerten wir die Leistungen einzelner Spieler und des Teams selbst, führen unsere Vorschläge für „Tops“ und „Flops“ der Saison ins Treffen und blicken am Ende zudem noch auf die harten Fakten und Statistiken zur Saison.
Heute geht es um den LASK, der eine starke Saison und ausgesprochen attraktiven Fußball spielte.
Mutig, aggressiv, attraktiv
Manchmal wirkt es so, als könnte sich der LASK nur selbst schlagen. Etwa durch Unruhen im Umfeld des Vereins oder weil man nach einer erfolgreichen Saison aufgrund von „Auffassungsunterschieden“ den Trainer vor die Tür setzt. Denn was die Linzer in der Saison 2022/23 auf den Platz brachten, war aller Ehren wert. Der LASK praktizierte flotten, erfrischenden Angriffsfußball, lieferte sich auch mit den größten Teams der Liga packende Duelle. Einige Spieler stachen enorm heraus und der Klub konnte nicht nur seine Kaderbreite verstärken, sondern auch die Schwachstellenpositionen Stück für Stück ausmerzen.
Salzburg und Sturm spielten noch eindrucksvollere Saisonen, aber der dritte Platz des LASK ist absolut leistungsgerecht, zumal mal wesentlich beständiger agierte, als die Wiener Großklubs. In mancherlei Hinsicht sah man den Klub in eine ähnliche Richtung wie Sturm Graz streben und auch auf dem Transfermarkt präsentierte sich der LASK mutig und einfallsreich. Eine Kaufoption in Höhe von fast drei Millionen Euro für Marin Ljubicic hinzublättern, ist durchaus bemerkenswert.
TOPS
Keito Nakamura
Der Japaner war einer der großen Gewinner der abgelaufenen Bundesligasaison. Mit 14 Bundesligatoren und sieben Assists war er ein ständiger Gefahrenherd und kreierte zudem von allen Spielern der Liga die meisten Torchancen. Kein Wunder, dass internationale Topklubs bereits Schlange für den 22-jährigen Shooting Star stehen.
Robert Zulj
Nachdem er acht Jahre im Ausland verbrachte, kam der offensive Mittelfeld enorm gefestigt und mit viel Erfahrung zurück in die österreichische Bundesliga und drückte im Zentrum dem LASK-Spiel seinen Stempel auf. Zulj überzeugte als Torschütze, Einfädler, aber auch im Gegenpressing.
Sascha Horvath
Auch der umtriebige Mittelfeldspieler zeigte wie wichtig er für sein Team ist, fädelte unermüdlich Torchancen ein, war enorm viel in Bewegung. Horvath war mit Sicherheit einer derer, die das LASK-Spiel beständiger und das Mittelfeld engmaschiger machten.
FLOPS
Efthymios Koulouris
Der Angreifer kam vor der Saison um eine Million Euro von Atromitos Athen – diese Million war im wahrsten Sinne des Wortes „Lehrgeld“, das man aber auch mal zahlen muss, wenn man sich gerade in einer interessanten Entwicklung befindet, wie der LASK gerade. Nach nur einem Tor in 16 Pflichtspielen wurde er aber nach einem halben Jahr – vorerst leihweise – wieder abgegeben.
Akos Kecskes
Der ungarische Innenverteidiger kam vor der Saison aus Russland, stand aber keine 400 Minuten für die Kampfmannschaft auf dem Platz. Vom Routinier, der sogar schon sechs Länderspiele für Ungarn bestritt, durfte man vor der Saison deutlich mehr erwarten.
Marvin Potzmann
Der 29-Jährige wurde spätestens in dieser Saison klassisch „überholt“, hatte rechts keine Chance gegen Stojkovic und Flecker und auf seiner „Ausweichposition“ keine gegen Renner. Nach nur knapp 850 Einsatzminuten wurde Potzmann schließlich nach vier Jahren in Linz verabschiedet.
Nemanja Celic
Fünf Kurzeinsätze in der Bundesliga und je eine Partie von Beginn an in Bundesliga und Cup – frühe Auswechslungen inklusive – waren das Höchste der Gefühle für den Leihspieler aus Darmstadt. Auch er wird sich im Sommer um einen neuen Verein umsehen müssen.
Philipp Wiesinger
Eine hartnäckige Schambeinreizung sorgte dafür, dass der Innenverteidiger fast ein Jahr ausfiel. Zwischenzeitlich bestritt er Anfang des Frühjahrs seine beiden einzigen beiden Bundesligapartien in dieser Saison, nur um dann wieder 13 Partien hintereinander in keinem Matchkader zu stehen.
Die Kreuzbandriss-Connection
Jan Boller, Yannis Letard, Tobias Anselm und Adil Taoui – gleich vier Spieler fielen in der laufenden Saison mit einem Kreuzbandriss aus. Bei Ersterem ist der Abgang im Sommer bereits fix und auch bei den anderen drei Spielern fällt es schwer zu glauben, dass sie noch eine Zukunft in der aufstrebenden Linzer Mannschaft haben werden.
AUFSTEIGER
Marin Ljubicic
Der 21-jährige startete fulminant in die Saison, hielt schon nach drei Spielen bei sechs Saisontreffern. In der zweiten Saisonhälfte hatte er dann einen Durchhänger und litt unter Ladehemmung, aber 16 Pflichtspieltore machen den jungen Kroaten dennoch zu einem klaren Aufsteiger, vor allem wenn man bedenkt, dass er am Ende auch seinen Stammplatz verlor und insgesamt nur knapp 2.000 Minuten auf dem Platz stand. Starke Quote für eine „Erstsaison“!
STATISTIKEN
Tore
14 – Keito Nakamura
12 – Marin Ljubicic
11 – Robert Zulj
4 – Thomas Goiginger
3 – Ibrahim Mustapha
2 – Sascha Horvath, Florian Flecker
1 – Rene Renner, Filip Stojkovic, Moses Usor, Branko Jovicic, Philipp Ziereis, Efthymios Koulouris
Assists
7 – Keito Nakamura, Robert Zulj
5 – Thomas Goiginger, Rene Renner, Peter Michorl
4 – Marin Ljubicic
3 – Sascha Horvath, Ibrahim Mustapha, Florian Flecker, Filip Stojkovic
2 – Felix Luckeneder
1 – Moses Usor, Efthymios Koulouris, Alexander Schmidt, Hong Hyuk-seok
Assist-Assists
6 – Sascha Horvath
5 – Thomas Goiginger
4 – Keito Nakamura, Robert Zulj, Peter Michorl
3 – Marin Ljubicic, Rene Renner, Branko Jovicic
2 – Filip Stojkovic
1 – Florian Flecker, Philipp Ziereis, Hong Hyuk-seok, Marvin Potzmann, Adil Taoui, Alexander Schlager, Maksym Taloverov
Gesamte Punkte: 54
Expected Points: 48.20
Erzielte Tore: 54
Expected Goals: 52.29
Daniel Mandl Chefredakteur
Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen
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