Die Saison 2022/23 ist zu Ende und wir ziehen Bilanz. Mannschaft für Mannschaft bewerten wir die Leistungen einzelner Spieler und des Teams selbst, führen... Tops, Flops, Stats, Rückblick: Die SV Ried 2022/23

Die Saison 2022/23 ist zu Ende und wir ziehen Bilanz. Mannschaft für Mannschaft bewerten wir die Leistungen einzelner Spieler und des Teams selbst, führen unsere Vorschläge für „Tops“ und „Flops“ der Saison ins Treffen und blicken am Ende zudem noch auf die harten Fakten und Statistiken zur Saison.

Den Anfang macht wie immer Absteiger – der diesmal aus dem Innviertel kommt.

Die SV Ried muss runter

Es war ein Abstieg, der sich nach und nach abzeichnete. Auch für die Fans der Rieder kam er nicht besonders überraschend, konstatierte man der eigenen Mannschaft doch lediglich „Regionalliganiveau“. Die Innviertler starteten noch einigermaßen gut in die Saison, gewannen dann aber von der 13. Runde weg nur noch ein Bundesligaspiel. Eindeutig zu wenig für den Klassenerhalt.

Gegen Ende der Saison wurde die Mannschaft von Maximilian Senft noch ein wenig torgefährlicher, zeigte mental gute Leistungen, wie etwa beim 4:4 gegen Austria Lustenau, fiel dann aber wieder in alte Muster zurück. Es fehlte den Riedern schlichtweg an Führungsspielern, die vorneweg gingen, Stürmern, die treffen und auch an der nötigen Konstanz. Auf eine gute Partie folgten zumeist mehrere schlechte und so ist der Abstieg folgerichtig.

TOPS

Tin Plavotic

Der 197cm große Innenverteidiger war der gefährlichste Rieder in der abgelaufenen Saison. Sieben Scorerpunkte (vier Tore und drei Assists) schaffte sonst keiner. Speziell nach offensiven Eckbällen war der 25-Jährige einer der gefährlichsten Spieler der gesamten Liga. Dennoch stehen seine Statistiken sinnbildlich für die viel zu schwache Offensive der Rieder in dieser Saison.

Stefan Nutz

Wer weiß, was passiert wäre, hätte sich die Schaltzentrale des Rieder Mittelfelds nicht Mitte März das Kreuzband gerissen… bis kurz vor dem Start des Playoffs war Nutz noch eine der wichtigen Konstanten im Team, die schließlich auch wegfiel und den Riedern das Leben noch schwerer machte.

Samuel Sahin-Radlinger

Einer der wenigen, die vorneweg gingen. Der Kapitän verlängerte sogar in höchster Abstiegsangst seinen Vertrag – der allerdings nicht für die 2. Liga gelten wird. Zudem wurde er in seiner verletzungsbedingten Abwesenheit gut von Jonas Wendlinger vertreten.

FLOPS

Christoph Monschein – und der restliche Angriff

Der 30-Jährige kann wohl stellvertretend für praktisch alle Stürmer der Rieder als Flop genannt werden. Er ließ die Durchschlagskraft früherer Tage vollkommen vermissen, erzielte nur drei Bundesligatore, spielte nur 14-mal von Beginn an und kam zumeist von der Bank. Hier könnte aber auch guten Gewissens der ein Jahr jüngere Seifedin Chabbi stehen, der aber immerhin ein Tor mehr machte. Auch auf den abbauenden Leo Mikic könnte das Prädikat „Flop“ diese Saison zutreffen. Die Offensive war aber definitiv das „Opfer“ einer miserablen Kaderplanung. Zudem zeigt die Expected Goals (xG) Statistik am Ende dieser Beitrags, wie fahrlässig die Rieder mit ihren Chancen umgingen.

Kingsley Michael

Der Nigerianer, der vom FC Bologna ausgeliehen wurde, fiel nur durch schwache Leistungen und schließlich auch Disziplinlosigkeiten auf. Ein Leihgeschäft, das man sich hätte sparen können.

Luca Kronberger

Der U21-Nationalspieler kam mit reichlich Vorschusslorbeeren leihweise von Sturm und zeigte am Ende seiner Admira-Zeit, dass schon bald mit ihm zu rechnen sein wird. Bei Ried ließ er sich aber von den schwachen Mannschaftsleistungen anstecken und konnte praktisch nie das Heft in die Hand nehmen.

Richard Strebinger

Der ehemalige Teamtorhüter im freien Karrierefall. Kam im Februar zur SV Ried, weil sich Samuel Sahin-Radlinger verletzte, machte aber keine einzige Partie, weil er nicht an Jonas Wendlinger vorbeikam. Nachdem Sahin-Radlinger wieder fit war, war der langjährige Ex-Rapidler nur noch dritter Keeper…

AUFSTEIGER

Belmin Beganovic

Der 18-Jährige wurde ins kalte Wasser geworfen, debütierte sogar schon 17-jährig und zählte im Frühjahr schließlich zum Stamm. Einer der wenigen Unbekümmerten im Team, strahlte immer wieder Gefahr aus und sorgte für den einen oder anderen Überraschungsmoment.

STATISTIKEN

Tore

4 – Tin Plavotic, Seifedin Chabbi
3 – Christoph Lang, Christoph Monschein
2 – Stefan Nutz, Philipp Pomer, Matthias Gragger, Leo Mikic
1 – Julian Wießmeier, Belmin Beganovic, Diego Madritsch, Gontie Junior Diomande

Assists

4 – Stefan Nutz
3 – Tin Plavotic, Christoph Lang, Philipp Pomer
2 – Belmin Beganovic
1 – Seifedin Chabbi, Julian Wießmeier, Michael Martin, Marcel Ziegl, Julian Turi, Roko Jurisic

Assist-Assists

3 – Christoph Lang
2 – David Ungar
1 – Stefan Nutz, Seifedin Chabbi, Christoph Monschein, Gontie Junior Diomande, Marcel Ziegl, Roko Jurisic, Josef Weberbauer

Gesamte Punkte: 23
Expected Points: 38.50

Erzielte Tore: 27
Expected Goals: 41.65

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen