Die Saison 2023/24 ist zu Ende und wir ziehen Bilanz. Mannschaft für Mannschaft bewerten wir die sportlichen Leistungen ausgewählter Spieler und des Teams selbst,... Tops, Flops, Stats, Rückblick: Red Bull Salzburg 2023/24

Die Saison 2023/24 ist zu Ende und wir ziehen Bilanz. Mannschaft für Mannschaft bewerten wir die sportlichen Leistungen ausgewählter Spieler und des Teams selbst, führen unsere Vorschläge für „Tops“ und „Flops“ der Saison ins Treffen und blicken am Ende zudem noch auf die wichtigsten Fakten und Statistiken der Saison.

Wir lassen heute die Saison von Red Bull Salzburg Revue passieren. Es handelt sich nach langer Zeit wieder um eine titellose Spielzeit, da der SK Sturm sowohl die Meisterschaft als auch den Cup für sich entschied und die Salzburger damit leer ausgingen.

Nach zehn Meisterschaften in Folge kein Titel

In der Saison 2022/23 gewann Red Bull Salzburg zum zehnten Mal in Folge die österreichische Meisterschaft. Heuer konnten die Mozartstädter den Titel jedoch nicht verteidigen, da der SK Sturm Graz in der Endabrechnung vor den roten Bullen lag. Die Saison stand jedoch von Anfang an unter keinem guten Stern, denn nur 48 Stunden vor dem Saisonstart wollte der damalige Trainer Matthias Jaissle dem Ruf der Wüste nicht widerstehen, was im Rückblick sicherlich die titellose Saison einleitete. Sein Nachfolger Gerhard Struber wurde noch vor Saisonende von Interimstrainer Onur Cinel ersetzt. In die neue Saison wird der Vizemeister allerdings mit dem Niederländer Pepijn Lijnders gehen, der die letzten Jahre als Assistenztrainer von Jürgen Klopp beim Liverpool FC verbrachte.

Dabei starteten die Salzburger gut in die neue Saison. Zum Auftakt der Champions-League-Gruppenphase bezwang man Benfica in der ersten Runde mit 2:0, holte jedoch in den restlichen fünf Gruppenspielen nur noch einen Punkt und schied als Gruppenletzter aus. In der Liga feierte man sechs Siege zum Auftakt, ehe man aus den nächsten fünf Runden nur fünf Punkte holte und unter anderem überraschend gegen Blau Weiß Linz verlor. Dennoch kassierten die Salzburger im Grunddurchgang nur zwei Niederlagen und waren zu Beginn des Meisterplayoffs Favorit. In der Meistergruppe leistete sich der Serienmeister jedoch drei Niederlagen und zwei Unentschieden, sodass man am Ende Sturm den Vortritt lassen musste.

TOP

Karim Konaté

Nur ein Salzburger schoss mehr als acht Tore. Karim Konaté steuerte in 29 Liga-Partien 20 Tore und vier Assists bei. Er stand 1.853 Minuten auf dem Platz und erzielte somit alle 93 Minuten einen Treffer – eine sehr starke Quote. Konaté war nicht nur der mit Abstand torgefährlichste Akteur des Vizemeisters, sondern holte sich auch in der österreichischen Bundesliga mit einem Respektabstand den Titel des Torschützenkönigs. Ob Konaté in der kommenden Saison noch in Salzburg kicken wird ist aber nicht gewiss, da einige Top-Klubs Interesse am österreichischen Torschützenkönig haben.

Oscar Gloukh

Der Israeli ist mit sieben Toren der drittbeste Torschütze der Salzburger, glänzte aber in erster Linie als Assistgeber und Kreativspieler. Der offensive Mittelfeldspieler bereitete nämlich gleich 15 Treffer seiner Teamkollegen vor und ist damit der mit Abstand effektivste Assistgeber der Liga. Auch bei Gloukh werden die Salzburger mit zahlreichen Angeboten rechnen müssen, da er unter anderem bei Atletico Madrid, Borussia Dortmund und dem Brentford FC im Gespräch war.

Strahinja Pavlovic

In einer doch eher schwierigen Saison, in der sich viele Stammspieler verletzten und das Abwehrzentrum oftmals durcheinandergewürfelt wurde, war Strahinja Pavlovic die einzige richtig verlässliche Konstante im Abwehrzentrum. Während sein Teamkollege Oumar Solet mit Verletzungen zu kämpfen hatte und man das Gefühl beim Franzosen hatte, dass er nicht mehr allzu viel Lust auf Fußball in der österreichischen Bundesliga hat, war Pavlovic wie gewohnt ein zweikampfstarker Leader, der es zudem in der Liga auf drei Tore und drei Assists brachte. Als Belohnung wurde der Serbe gemeinsam mit seinem Teamkollegen Petar Ratkov zur Europameisterrschaft 2024 in Deutschland einberufen.

FLOPS

Lucas Gourna-Douath

Vom französischen defensiven Mittelfeldspieler musste man sich in dieser Saison wesentlich mehr erwarten. Der 20-Jährige erfüllt alle Voraussetzungen, um ein richtig großer Spieler zu werden und gehört in dieser Salzburger Mannschaft zu den drei Akteuren mit dem größten Potential. Er konnte es allerdings zu selten abrufen und war weit nicht so dominant und wichtig für seine Mannschaft, wie es beispielsweise ein Jon Gorenc-Stankovic beim SK Sturm war. Die Entwicklung in dieser Saison zeigte jedenfalls klar nach unten.

Roko Simic

Der 20-fache kroatische U21-Nationalspieler Roko Simic blieb ebenfalls unter seinen Möglichkeiten. Gerade in einer Saison, in der sich einige seiner Sturmpartner verletzten, hätte man erwarten können, dass er um den Titel des Torschützenkönigs mitspielt. Stattdessen erzielte er lediglich fünf Tore, wobei er seit dem achten Oktober sogar nur noch einen einzigen Treffer erzielte! Sein Vertrag in Salzburg läuft nur noch bis 2025 und man wird ihm wohl keine allzu großen Steine in den Weg legen wollen, wenn er eine Luftveränderung anstrebt. Ein Interessent soll beispielsweise der SV Werder Bremen sein, der mit Marco Grüll schon einen Spieler aus der österreichischen Bundesliga verpflichtete.

Fernando

Wenn der brasilianische Stürmer Fernando auf dem Platz steht, dann erkennt man schnell die Qualitäten des Angreifers. Leider steht er allerdings nur selten auf dem Spielfeld, da er mit zahlreichen Verletzungen zu kämpfen hat. In der Saison 2022/23 fehlte er 286 Tage und auch heuer war er 144 Tage lang verletzt.

Aleksa Terzic

Bei einem 24-jährigen Legionär muss man in Salzburg fast von einem Routinier sprechen und man wird sich auch einiges erwartet haben von einem Spieler, der bei der Fiorentina in der Serie A agierte. Der Serbe absolvierte auch die eine oder andere brauchbare Partie, blieb aber insgesamt viel zu oft blass und war eher Mitläufer als Antreiber.

AUFSTEIGER

Daouda Guindo

In der ersten Saisonhälfte verpasste der Malier aufgrund einer Knie-Operation die erste elf Runden. Im Laufe der weiteren Spielzeit erkämpfte er sich aber auf der linken Abwehrseite einen Stammplatz und schaffte es immerhin noch auf 1.215 Spielminuten für die Salzburger. In den 18 Partien zeigte er immer wieder einen guten Offensivdrang auf der linken Abwehrseite und bereitete zwei Tore vor. Seine Auftritte sorgten auch für Interesse aus der deutschen Bundesliga. Neben den Leipzigern soll auch Borussia Dortmund dem 21-Jährigen genauer auf die Beine gesehen haben.

STATISTIKEN

Tore

20 – Karim Konaté (Torschützenkönig)
8 – Sekou Koita
7 – Oscar Gloukh
5 – Petar Ratkov, Roko Simic, Nene Dorgeles
4 – Fernando
3 – Luka Sucic, Amar Dedic, Strahinja Pavlovic
2 – Maurits Kjaergaard, Mads Bidstrup, Forson Amankwah, Samson Baidoo
1 – Oumar Solet, Kamil Piatkowski

Assists

15 – Oscar Gloukh (Liga-Bestwert)
8 – Luka Sucic
6 – Maurits Kjaergaard
5 – Karim Konaté, Amar Dedic
4 – Sekou Koita
3 – Petar Ratkov, Strahinja Pavlovic
2 – Fernando, Nene Dorgeles, Forson Amankwah, Lucas Gourna-Douath, Daouda Guindo, Flavius Daniliuc
1 – Roko Simic, Mads Bidstrup, Samson Baidoo, Oumar Solet, Leandro Morgalla, Aleksa Terzic

Assist-Assists

6 – Oscar Gloukh, Luka Sucic, Maurits Kjaergaard
5 – Sekou Koita
4 – Mads Bidstrup, Lucas Gourna-Douath
3 – Karim Konaté, Roko Simic, Strahinja Pavlovic, Aleksa Terzic
2 – Amar Dedic, Flavius Daniliuc
1 – Fernando, Samson Baidoo, Daouda Guindo, Oumar Solet, Andreas Ulmer

Gesamte Punkte: 67
Expected Points: 63.50

Erzielte Tore: 74
Expected Goals: 65.09

Stefan Karger