Die heimische Bundesliga befindet sich in der Winterpause und wir ziehen nach 16 gespielten Partien ein Zwischenfazit über die Tops, Flops und Aufsteiger der... Tops & Flops zur Herbstsaison 2024: FC Blau-Weiß Linz

Die heimische Bundesliga befindet sich in der Winterpause und wir ziehen nach 16 gespielten Partien ein Zwischenfazit über die Tops, Flops und Aufsteiger der zwölf Klubs.

Heute sehen wir uns eine der großen Überraschungsmannschaften des vergangenen Herbsts an. Blau-Weiß Linz gewann zweimal gegen Rapid, besiegte die Austria und Salzburg, holte sich auch die drei Punkte im Linzer Derby. Somit überwintert die Scheiblehner-Elf auf dem sechsten Tabellenrang und damit in der oberen Tabellenhälfte.

Top

Ronivaldo. Der brasilianische Angreifer, der nun bereits seit 11 ½ Jahren in Österreich kickt, ist wohl der „kälteste“ Angreifer der Liga. Wenn er in Strafraumnähe an den Ball kommt, kann man sich als Fan schon mal aufs Jubeln vorbereiten, denn niemand in der Liga knipst so wie der mittlerweile 35-jährige Routinier. Allerdings zeigte der Instinktspieler auch in seinem Antizipationsspiel ausgezeichnete Leistungen und war somit auch für den Spielfluss seines Teams ein sehr wichtiger Akteur.

Radek Vítek. Der tschechische Leihtorhüter von Manchester United war seiner Mannschaft von Anfang an ein ausgezeichneter Rückhalt und avancierte binnen kürzester Zeit zu einem der besten Torhüter der heimischen Liga.

Manuel Maranda. Dem „groben“ Beobachter kann die Wichtigkeit von Manuel Maranda schon einmal entgehen. Aber der 27-Jährige entwickelte sich sukzessive zu einem absoluten Schlüsselspieler für die Blau-Weißen, wurde nicht nur zum Kapitän des Teams, sondern verpasste auch keine einzige Minute der Herbstsaison. Maranda überzeugt mit Aufbau- und Zweikampfstärke und spult seine Leistungen ausgesprochen clever ab.

Simon Seidl. Der Bruder des Rapid-Kapitäns hat da und dort noch seine kurzen Leerläufe, aber wenn der 22-Jährige richtig aufdreht und sein volles Potential auf den Platz bringt, dann wird schnell sichtbar, dass das Ende der Fahnenstange in der Seidl-Familie noch nicht erreicht ist. Das sah man unter anderem beim 1:0-Sieg beim SK Rapid, bei dem Simon der „bessere Seidl“ war.

Alexander Briedl. Die vergangene Saison verbrachte der einstige Salzburg-Nachwuchsspieler noch als Kooperationsspieler in Wallern. Erst gegen Ende der Spielzeit 2023/24 spielte er sich in die erste Elf der Blau-Weißen und im vergangenen Herbst war der 22-Jährige kaum aus dem Mittelfeldzentrum des Teams wegzudenken.

Flop

Oliver Wähling. Der mittlerweile 25-jährige Deutsche kam vor der Saison aus Osnabrück, um das offensive Mittelfeld noch flexibler zu gestalten. Eine langwierige Wirbelverletzung setzt ihn aber schon seit Saisonstart außer Gefecht und er absolvierte keine einzige Partie für die Linzer.

Paul Mensah. Vor gar nicht allzu langer Zeit galt der 25-jährige Ghanaer Paul Mensah noch als einer der Aktivposten bei Blau-Weiß Linz und war für die Gegner ein ständiger Unruheherd. Davon ist in der neuen Saison praktisch nichts mehr zu sehen und Mensah fiel in der Kaderhierarchie deutlich zurück, kam im Herbst auf enttäuschende acht Einsätze bzw. knapp 230 Einsatzminuten. Wenn er nicht noch einen weiteren Sprung nach vorne machen kann, muss man sich wohl schon bald Gedanken über die Zukunft des Offensivspielers machen, dessen Vertrag noch bis 2026 läuft.

Alexander Schmidt. Der bald 27-Jährige knüpfte in Linz dort an, wo er in Wien aufhörte. Schon bei der Austria war der 193cm-Stürmer nur ein laues Lüftchen und strahlte kaum Gefahr aus. Auch in Linz findet der einst als riesiges Talent gehandelte Schmidt nicht in die Spur und kam in 17 Pflichtspielen nur auf einen Treffer und einen Assist.

Lukas Ibertsberger. Vor der Saison fest von Red Bull Salzburg verpflichtet, hat der 21-jährige Lukas Ibertsberger auf seiner etatmäßigen Position in der linken Verteidigung kaum eine Chance gegen den soliden Simon Pirkl. Aber auch auf keiner seiner durchaus zahlreichen Alternativpositionen kommt der einstige U21-Teamspieler an einem Konkurrenten vorbei, wodurch nach dem Herbst unterm Strich nur sechs Einsätze bzw. knapp 200 Einsatzminuten stehen.

Aufsteiger

Soumaila Diabaté. Zum Ende der Sommertransferzeit wurde der mittlerweile 20-jährige Malier von Red Bull Salzburg ausgeliehen, wo er bisher nur in der zweiten Mannschaft in Liefering zum Einsatz kam. Aber Diabaté schaffte den Klassensprung in die Bundesliga ohne jede Eingewöhnungszeit und rutschte sofort in die erste Elf der Linzer. Nur in einer einzigen Partie wurde er nach 88 Minuten ausgewechselt, ansonsten spielte er immer durch. Seine Umtriebigkeit und Dynamik ist aus dem defensiven Mittelfeld der Linzer nicht mehr wegzudenken.

Mit Spannung erwartet

Gerald Scheiblehner. Ausnahmsweise müssen wir in dieser Kategorie einen Trainer erwähnen. Der Vertrag von Erfolgscoach Scheiblehner läuft im kommenden Sommer aus und bereits in den letzten Monaten munkelte man über das Interesse größerer Klubs oder eine mögliche Ausstiegsklausel in seinem Vertrag – etwa, als der SK Sturm Graz nach dem Ilzer-Abgang vorgefühlt haben soll. Dass Scheiblehner seinen Vertrag im Donaupark verlängert, gilt als ausgesprochen unwahrscheinlich. Spannend sind aber die Fragen, wo es den 47-Jährigen hinverschlägt und ob ein mögliches Wechselgeplänkel seine Mannschaft im kommenden Frühjahr verunsichern könnte.

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen