Die heimische Bundesliga befindet sich in der Winterpause und wir ziehen nach 16 gespielten Partien ein Zwischenfazit über die Tops, Flops und Aufsteiger der... Tops & Flops zur Herbstsaison 2024: SK Sturm Graz

Die heimische Bundesliga befindet sich in der Winterpause und wir ziehen nach 16 gespielten Partien ein Zwischenfazit über die Tops, Flops und Aufsteiger der zwölf Klubs.

Wir beenden unsere Serie mit dem Tabellenführer aus Graz. Meister Sturm musste während der Saison einen Trainerwechsel verkraften, verzückte die Fans aber dennoch weitgehend mit attraktivem Offensivfußball und vielen Toren.

Top

Mika Biereth. Der in London geborene, dänische Mittelstürmer der Grazer präsentierte sich im Herbst wieder enorm treffsicher und seine beiden Tore in der Champions League dürften nun dafür sorgen, dass er schon im Winter den Verein wechseln wird. Die AS Monaco, derzeit von Adi Hütter trainiert, soll sich intensiv um den 21-Jährigen bemühen. Für Sturm kam Biereth im Herbst in 25 Pflichtspielen auf 14 Tore und fünf Assists.

Otar Kiteishvili. Die georgische Identifikationsfigur des amtierenden Meisters knüpfte im Herbst da an, wo er in der Meistersaison aufhörte. Der 28-Jährige kam nicht nur auf sieben Tore und vier Assists in 23 Partien, sondern überzeugte vor allem wieder mit seiner Kampfkraft, Mentalität und auch als starker Einfädler aus der Tiefe des Raumes heraus.

Malick Yalcouyé. Der 19-jährige Malier ist ein Leihspieler, wie ihn sich wohl jede Mannschaft wünschen würde. Zwar wird Sturm den Mittelfeldspieler nicht fest verpflichten können, aber der umtriebige und spielstarke Yalcouyé belebt das Mittelfeld der Grazer ungemein und avancierte trotz seines jungen Alters binnen kürzester Zeit zu einem der besten Box-to-Box-Spieler der Liga.

William Böving. Auch der dänische Edeltechniker stabilisierte und verbesserte sich im Herbst merklich und spielte sich mit vier Toren und sieben Assists in 24 Pflichtspielen in die Notizbücher größerer, internationaler Klubs. Der 21-Jährige ist somit wie sein Landsmann Biereth ein heißer Kandidat für einen baldigen Abgang.

Niklas Geyrhofer. Für den kampfkräftigen Innenverteidiger hat sich seine jahrelange Geduld ausgezahlt. Schon seit fünf Jahren steht der mittlerweile 24-Jährige im Kampfmannschaftskader der Grazer, lange Zeit war er nur Reservist, aber im Herbst nutzte er seine Chance, die sich durch Wüthrichs Verletzung ergab. Geyrhofer überzeugte dabei nicht nur mit seinen starken Zweikampfwerten, sondern auch spielerisch.

Jusuf Gazibegovic. Der gebürtige Salzburger und bosnische Nationalspieler spielte sich mit starken Leistungen nach Köln und wird fortan in der zweiten deutschen Bundesliga auflaufen. Für Sturm ist das ein schwerer Verlust, den es nun adäquat abzufedern gilt.

Flop

Manprit Sarkaria. Lange Zeit war der 28-jährige Offensivallrounder ein wichtiger Leistungsträger beim SK Sturm, aber im Herbst wurde er von Ex-Coach Ilzer degradiert und in die Amateurmannschaft gesteckt. Für die Champions League schaffte er es demnach auch nicht in den Kader der Grazer. Unter Säumel könnte Sarkaria wieder eine Chance in der Kampfmannschaft bekommen, aber der Weg dorthin ist für den Ex-Austrianer noch ein steiniger.

Emir Karic. Der Linksverteidiger wurde als routinierte Alternative aus Darmstadt geholt, stand aber schlussendlich im Cup länger auf dem Platz als in der Meisterschaft und kam in der Königsklasse zu keinem einzigen Einsatz.

Amady Camara. Der 19-jährige Malier bekam in der offensiv starken Sturm-Elf immer wieder seine Chancen und brachte es insgesamt auf 13 Pflichtspieleinsätze. Im Gegensatz zur Meistersaison, in der er seine Qualität immer wieder aufblitzen ließ, nutzte er diese Chance allerdings im Herbst nicht und wartet in der aktuellen Saison noch auf seinen ersten Scorerpunkt.

Lovro Zvonarek. Der Bayern-Leihspieler bildete im Herbst ein wenig den Gegenentwurf zum außerordentlich dominanten Yalcouyé. Der 19-Jährige wird seit jeher als Megatalent bezeichnet, konnte diesem Prädikat aber bei Sturm noch nicht gerecht werden. Alleine sein junges Alter ist aber ein Faktor dafür, dass es noch viel Luft nach oben gibt. Im Frühjahr muss er allerdings deutlich präsenter werden.

Aufsteiger

Tochi Chukwuani. Der junge dänische Sechser war für Sturm mit einer kolportierten Ablöse von nur 200.000 Euro ein echtes Schnäppchen, zeigte aber schon bald, dass er viel mehr wert ist. Der nigerianisch-stämmige Box-to-Box-Midfielder machte den Ausfall von Jon Gorenc Stankovic auf eindrucksvolle Weise vergessen und mauserte sich binnen kürzester Zeit zu einer wichtigen Stütze im Sturm-Mittelfeld. Beeindruckend, wenn man sieht, dass Chukwuani eigentlich mit einem „Langzeitplan“ verpflichtet wurde.

Mit Spannung erwartet

Leon Grgic. Das größte Stürmertalent der Grazer könnte einer der Nutznießer vom Trainerwechsel von Ilzer auf Säumel sein. In seinen knapp 75 Bundesligaminuten traf der 18-Jährige in der laufenden Saison bereits dreimal, aber auf mehr Einsätze brachte er es trotzdem noch nicht. Da aber auch Camara in einem Formloch steckt, Jatta nicht immer frei von Kritik ist und Sarkaria in die zweite Mannschaft degradiert wurde, sollte Grgic im Frühjahr mit größerer Regelmäßigkeit zum Einsatz kommen. Auch wenn man bedenkt, dass Biereth den Klub möglicherweise verlassen wird und eine neu gekaufte Lösung unter Umständen nicht sofort funktioniert…

Daniel Mandl Chefredakteur

Gründer von abseits.at und austriansoccerboard.at | Geboren 1984 in Wien | Liebt Fußball seit dem Kindesalter, lernte schon als "Gschropp" sämtliche Kicker und ihre Statistiken auswendig | Steht auf ausgefallene Reisen und lernt in seiner Freizeit neue Sprachen