Toranalyse zur 12. Runde der tipico Bundesliga 2014/2015 | Soriano, Sabitzer, Schreiner
Bundesliga 21.Oktober.2014 Alexander Semeliker 0
In dieser Serie sollen jede Runde parallel zu den üblichen Spielanalysen ein paar Tore hinsichtlich der Entstehung, individueller Fehler oder taktischer Feinheiten genau untersucht und analysiert werden. In der Toranalyse zur 12. Runde nimmt abseits.at die Treffer von Jonathan Soriano, Marcel Sabitzer (beide Red Bull Salzburg) und Emanuel Schreiner (SCR Altach) unter die Lupe.
FC Red Bull Salzburg – SV Josko Ried 1:0, Jonathan Soriano (13. Minute)
Nachdem der Wolfsberger AC trotz Führung daheim gegen den SV Grödig verlor steht Red Bull Salzburg wieder an der Tabellenspitze. Die Bullen gewannen ihr Heimspiel gegen die SV Ried mit 4:2, wobei man allerdings lange kämpfen musste. Wie wollen uns hier zunächst mit dem Tor zum 1:0 auseinandersetzen.
Salzburg kommt mit einem gehobenen Ball in den Zwischenlinienraum, auf den die Rieder in dieser Situation pressen. Die Innviertler agieren dabei mit einem hohen Ballfokus. Bernhard Janeczek (schwarz) rückt hier auf Jonathan Soriano (gelb), der den Ball mit dem ersten Kontakt auf Massimo Bruno (grün) weiterleitet. Auch diesen versuchen die Rieder sofort unter Druck zu setzen, man erkennt jedoch, dass Harald Pichler (rot) einen recht weiten Weg zurückzulegen hat. Dass er ebenso wie sein Mitspieler zuvor zu spät kommt, ist daher nicht verwunderlich.
Problematisch ist dieses „blinde“ Herausrücken von Pichler aus zwei Gründen. Einerseits öffnet er dadurch den Raum in seinem Rücken, in den Christoph Leitgeb (blau) reinstößt und in der Folge das Tor vorlegt. Andererseits steht Thomas Reifeltshammer (weiß) enorm tief, wodurch die Gefahr einer Abseitsstellung für die Salzburger von Vornherein gering ist. Der hohe Ballfokus, aufgrund dessen man gegen ein solches „einmal Berühren“-Spiels des Gegners Gefahr läuft, ständig einen Schritt zu spät zu kommen, wurde den Rieder übrigens schon im ersten Spiel gegen die Salzburger zum Verhängnis.
FC Red Bull Salzburg – SV Josko Ried 3:2, Marcel Sabitzer (84. Minute)
Die Weichen für den Sieg stellten die Salzburger erst in der 84. Minute, als der eingewechselte Marcel Sabitzer das 3:2 erzielte. Entscheidend dafür waren die an anderer Stelle bereits erwähnte Überladung des linken Halbraums und die hohe individuelle Qualität von Kevin Kampl.
Was Kampl zu einem der besten Spieler der Bundesliga macht, ist unter anderem sein gutes individualtaktisches Dribbling und Passspiel. In dieser Situation wirken seine Gegenspieler recht hilflos, obwohl Kampl nicht mehr als einen normalen Haken setzt. Entscheidend ist der Zeitpunkt, in dem er dies tut. Er beschleunigt nämlich dann, wenn der der Gegner aus der Balance ist bzw. seine Richtung ändern muss. Diesem ist es daher unmöglich der Bewegung Kampls – der noch dazu antrittsstark ist – zu folgen.
Ein weiterer Aspekt für den Erfolg dieses Dribblings sind die Positionen von Massimo Bruno (blau) und Sabitzer (gelb), die zunächst zwei Gegenspieler binden. Aufgrund der Überladung kann Kampl in einen freien Raum vorstoßen. Dort sieht man dann erneut seine taktische Intelligenz.
Kampl spielt hier nämlich gegen die Laufrichtung von Sabitzers Gegenspieler Reifeltshammer, sodass der spätere Torschütze auf den steilgehenden Bruno verlagern kann. Auch in dieser Situation sieht man die Nachteile des ballorientierten Pressings. Die beiden Spieler auf der linken Seite attackieren nämlich beiden Kampl nach dessen erfolgreichen Dribbling. Wenn man sich ihre Ausgangsposition ansieht, erkennt man, dass sie wie Pichler davor zu weit weg sind um entscheidend Druck aufbauen zu können. Allerdings kommt durch ihr Herausrücken Bruno frei, der mit Sabitzer einen Doppelpass spielt und so das vorentscheidende Tor vorbereitet.
SCR Altach – FK Austria Wien 1:0, Emanuel Schreiner (3. Minute)
Ein weiteres Team, das auf ein ballorientiertes Defensivkonzept setzt, ist die Wiener Austria. Auch den Veilchen wurde dies zum Verhängnis, als sie in Altach bereits in der dritten Minute in Rückstand gerieten.
Mario Leitgeb (schwarz) rückt hier zur Seite heraus, was mit dem Risiko verbunden ist, dass er einen großen Raum auf der wichtigen Zentralachse hinterlässt. Wenn der Sechser also in Richtung Ball geht, muss er ihn haben bzw. dafür sorgen, dass dieser nicht in den geöffneten Raum kommt. Leitgeb gelingt dies in dieser Situation nicht – er springt unter dem Ball vorbei, sodass Patrick Seeger (weiß) an den Ball kommt.
Daraufhin setzt erneut das ballorientierte Pressing der Austria ein – neben Leitgeb geht nun auch der linke Innenverteidiger auf den Ballführenden. Dadurch entsteht ein Loch in dessen Rückraum, in welches Hannes Aigner (blau) stößt. Der Altach-Kapitän legt in der Folge quer zu Emanuel Schreiner (gelb), der die vorübergehende Führung erzielt. Die Austria kam anschließend zwar schnell zum Ausgleich, zu mehr reichte es aber nicht mehr.
Alexander Semeliker, abseits.at
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